Читать книгу Mörder im Sturm: 3 Top Krimis - Alfred Bekker - Страница 12
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"Du siehst ja ziemlich ramponiert aus, Bount!", dröhnte Toby Rogers, Captain des Morddezernats C/II von Manhattan, als er seinen alten Freund Bount Reiniger erblickte.
Bount lächelte schwach. Er hatte sich inzwischen notdürftig die Messerwunde an der Hand verbunden.
"Ließ sich leider nicht vermeiden", brummte er. "Und zu allem Überdruss ist mir der Kerl auch noch durch die Lappen gegangen!"
Rogers’ Grinsen ging von einem Ohr zum anderen.
"Schon lange her, dass dir so etwas passiert ist, was?" Bount deutete auf die junge Frau.
"Der Kerl hatte leider einen unschlagbaren Verbündeten!", meinte er.
Die Frau errötete. "Tut mir schrecklich leid", meinte sie. "Ich konnte ja nicht wissen, dass..."
"Schon gut", erwiderte Bount. "Hätte ja auch noch schlimmer kommen können!" Er wandte sich an Rogers. "Sind die Leute von der Spurensicherung schon über die Nachbarwohnung hergefallen?"
"Sind noch unterwegs, Bount. Was wird hier eigentlich gespielt? Das hörte sich am Telefon ja ziemlich dramatisch an..."
"Lass uns rübergehen!"
Der ziemlich korpulente Polizei-Captain zuckte die breiten Schultern. "Wie du willst!"
Wenig später waren sie in der Wohnung von Ted Hughes. Es war kein schöner Anblick, den jungen Mann dort so liegen zu sehen.
"Das Werk eines Profis, nicht wahr?", schloss der dicke Rogers, wobei er es sichtlich vermied, allzu oft zu dem toten Hughes hinzusehen.
Bount nickte. "Das war auch mein erster Gedanke", meinte er. "Wie schon am Telefon erwähnt - ich bin dem Killer noch begegnet!"
"Hast du sein Gesicht gesehen?"
"Ich würde ihn wiedererkennen - wenn es das ist, worauf du hinaus willst, Toby!"
"Und was hast du hier zu suchen, Bount?"
"Ich war hinter Hughes her. Leider kam ich zu spät."
"Was wolltest du von Hughes?"
Bount machte eine unbestimmte Geste und fragte dann zurück: "Sagt dir der Name Jupiter Electronics etwas?" Toby überlegte ein paar Sekunden und schüttelte dann sehr energisch den Kopf. "Nein, Bount. Tut mir leid."
"Ein aufstrebendes Elektronik-Unternehmen, das sich in den letzten Jahren von sich reden gemacht hat."
"Und diese Firma ist dein Klient!", schloss der Captain.
"So ist es. Ein Hacker ist in die EDV der Firma eingedrungen und hat sich dort wahrscheinlich großzügig bedient." Toby Rogers hob die Augenbrauen. "Kommt so etwas nicht jeden Tag vor? Einige dieser Computer-Kids sollen doch schon bis in die Großrechner von Pentagon und NASA vorgedrungen sein!"
"Mag sein", räumte Bount ein. "Aber dieser Hacker könnte eventuell wirklich großen Schaden angerichtet haben. Es geht um Produktdaten für Raketenbauteile... Es war gar nicht so einfach in diese Hackerkreise einzudringen, aber schließlich habe ich dort die Spur von Hughes gefunden. Er hat sich einem dieser Leute nämlich anvertraut damit geprahlt, dass er bei Jupiter Electronics hineingekommen ist. Bis heute dachte ich, dass es sich bei Ted Hughes einfach nur um einen Freak handelt, der das ganze mehr oder weniger als Sport betrachtet und sich gar nicht darüber im Klaren ist, was er da tut."
"Und das denkst du jetzt nicht mehr."
"Richtig."
In diesem Moment kamen zwei Männer von der Spurensicherung.
"Ihr seht ja, was es hier zu tun gibt", meinte Rogers. Die beiden knurrten etwas Unverständliches vor sich hin. Wahrscheinlich hatten sie eigentlich längst frei und waren alles andere als begeistert davon, zu dieser späten Stunde noch einmal ran zu müssen.
"Sieht aus, als hätte der Killer hier etwas gesucht", meinte Rogers. "Fragt sich nur, was!"
Bount deutete auf Hughes' Computeranlage. "Ich möchte wissen, was auf den Disketten ist!", meinte er.
"Erst sind meine Leute dran."
"Ich weiß. Aber ich hoffe, du vergisst mich nicht!" Bount klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Mach's gut", meinte er. "Das wird sicher noch 'ne lange Nacht..." Toby Rogers’ Stirn legte sich in tiefe Falten.
"Und wohin willst du dich jetzt verflüchtigen?"
"Ich muss noch einmal auf das Dach des Nachbarhauses. Da liegt irgendwo meine Automatik herum. Und dann geht's nach Hause."
"Na, meinetwegen. Aber morgen kommst du zu mir und siehst dir Fotos an! Wenn das wirklich ein Profi war, dann haben wir ihn vermutlich auch in der Kartei."