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"Sie haben gute Arbeit geleistet, Mister Reiniger", erklärte Ross Malrone, einer der leitenden Angestellten von Jupiter Electronics, während er nervös seine Zigarette in den Aschenbecher drückte. "Schließlich war es ja nicht so einfach, den Kerl aufzutreiben."

"Das ist allerdings wahr", meinte Bount.

"Natürlich interessiert uns, ob dieser Hacker die Daten abspeichern konnte, die er gestohlen hat", warf Gary Soames ein, ein dicklicher Mann in einem viel zu knappen weinroten Jackett, das ihm vielleicht vor zehn Jahren noch gepasst hätte. Bount machte eine unbestimmte Geste. "Alles, was Ted Hughes besaß, wird im Augenblick von der Polizei unter die Lupe genommen. Auch seine Disketten und Festplatten."

"Was wollen wir eigentlich?", meinte Soames. "Dieser Hacker kann ja nun schließlich keinen Schaden mehr anrichten. Das ist doch die Hauptsache, oder vielleicht nicht?"

"Schon", brummte Malrone.

"Na, also! Ich schlage vor, dass wir dem Aufsichtsrat berichten, dass die Sache abgeschlossen ist." Soames zuckte mit den Schultern. "Zivilrechtlich werden wir gegen den Jungen wohl nicht mehr vorgehen können..."

"Mister Soames, das ist pietätlos!", meinte Grace Manninger, die in ihrem eng sitzenden, grauen Kostüm und den schlichten, aber sehr exquisiten Accessoires dem Leitbild einer dynamischen Managerin entsprach. "Und im Grunde ist der Schaden ja jetzt auch begrenzt", fügte sie hinzu. Sie lächelte Bount Reiniger geschäftsmäßig an. "Das Loch ist gestopft und damit ist Ihr Auftrag beendet, Mister Reiniger!" Reiniger zuckte mit den Schultern.

"Wie Sie meinen."

"Wir werden auf Ihren Scheck noch etwas drauflegen", meldete sich Soames zu Wort. "Wie gesagt, Sie haben hervorragende Arbeit geleistet."

Aber Bount Reiniger schien anderer Ansicht zu sein. Er erhob sich von seinem Platz und meinte: "Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie Sie, die Sie hier sitzen, zufrieden sein können! Ich bin es jedenfalls nicht!"

Gary Soames zupfte nervös an seinem weinroten Jackett und musterte den Privatdetektiv misstrauisch.

"Was wollen Sie damit sagen?"

"Nun, ich habe es in dem Bericht, den ich Ihnen geliefert habe, doch schon angedeutet! Ted Hughes wurde wahrscheinlich von einem Profi-Killer ermordet und..."

"Ja, das überaus tragisch, Mister Reiniger. Aber was hat das mit Jupiter Electronics zu tun?", unterbrach der dickliche Soames den Privatdetektiv. Er machte auf einmal einen merkwürdig gereizten Eindruck.

"Hughes wäre nicht der erste Hacker, der gezielt angeworben wurde", meinte Bount. "Der KGB hat so etwas schon versucht. Warum sollte es nicht auch zum Beispiel einer Ihrer Konkurrenten tun? Es geht ja schließlich um Produktdaten von Raketenbauteilen - und diese Ware ist mindestens so heiß wie Rauschgift!"

"Worauf wollen Sie hinaus, Mister Reiniger?", fragte Grace Manninger deutlich unbefangener als ihr Kollege Soames. Reiniger machte eine unbestimmte Geste. "Nun", meinte er. "Wer es einmal versucht, wird vielleicht weiterbohren. Wenn ich Sie wäre, würde ich der Sache auf den Grund gehen und herauszufinden versuchen, wer dahintersteckt!"

"Das ist ganz allein unsere Entscheidung!", erklärte Soames und Bount wusste, dass die Sache damit gelaufen war. Gegen Ignoranz war kein Kraut gewachsen. Da war nichts zu machen. Er lächelte dünn.

"Am Ende ist es allerdings auch Ihre Firma, die die Zeche bezahlen muss. Aber das müssen Sie wissen!"


Mörder im Sturm: 3 Top Krimis

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