Читать книгу Samson und die STADT des bleichen Teufels - Andreas Dresen - Страница 17

Das Medaillon

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Samson schaltete den Fernseher aus. Nichts. Nichts hatte sich verändert. Keine Nachrichten über geflügelte Wesen, die über der Stadt kreisten. Keine panischen Bürger, die Kobolde auf ihren Dächern oder Hausgötter in ihren Kellern gefunden hatten. Es schien, als würde die Welt dort draußen für die anderen normal weitergehen, als sei nichts geschehen. Nur für ihn hatte sich alles geändert. Er war mittlerweile überzeugt davon, dass es sich nicht um Halluzinationen handeln konnte. Seitdem er vor Ems Wohnung gestanden und das Medaillon gefunden hatte, waren Stunden vergangen und an der neuen Art, die Dinge zu sehen, hatte sich seitdem rein gar nichts verändert.

Samson stand auf, ging hinüber zum Fenster. Die Vorhänge hatte er fest zugezogen, lugte nun aber durch einen kleinen Spalt hinaus. Eine der Kreaturen, die gerade die Schindeln des gegenüberliegenden Daches ableckten, entdeckte ihn und streckte ihm die Zunge raus. Schnell zog Samson den Vorhang wieder zu. Er setzte sich und dachte nach.

Was war mit Em geschehen? Sie war vermutlich entführt worden. Ob sie Familie hatte? Gab es Menschen, außer ihm, die sie vermissen würden? Aber in der ganzen Zeit, in der sie hier wohnte, hatte Samson nie mitbekommen, dass Em Verwandte gehabt hätte. Oder überhaupt irgendwelchen Besuch, außer den unwillkommenen Gästen dieser Nacht.

Was hatte es mit dem Amulett auf sich? Seitdem er es berührt hatte, konnte er in diese andere Welt sehen. Es war, als hätte jemand einen Schleier von der Realität gezogen und er konnte nun sehen, was hinter diesem Vorhang lag.

War es Ems Amulett gewesen, das er auf der Treppe gefunden hatte? Oder hatte es einer der Entführer verloren? Wenn es so war, hatten sie Em vielleicht in diese neue, unbekannte Welt entführt?

Aber was sollte er nun unternehmen? Die Polizei rufen? Die würde ihn für verrückt erklären. Selbst wenn sie ihm glaubte, wie sollte sie Em in einer Welt finden, die sie nicht sehen konnte?

Nein, dachte Samson, es muss einen Sinn haben, dass ich diese neue Welt sehen kann. Vielleicht hatte Em das Amulett absichtlich fallen lassen, um ihm einen Hinweis zu geben? Dann gab es aber nur eine Schlussfolgerung: Em wollte, dass er, Samson, sie rettete.

Aber wieso hatte diese Frau das Bild seiner Mutter in dem Schmuckstück? Diese Frage kreiste bereits eine ganze Weile in Samsons Gedanken. Er hatte sich das Bild nun schon hunderte Male angesehen und war sich ganz sicher, dass es seine Mutter zeigte. Er musste Emily LaGrange finden, um herauszufinden, was sie mit seiner Mutter zu tun hatte. Alles andere war nun unwichtig. Egal, in welcher Welt er suchen musste.

Kaum hatte er das gedacht, kamen ihm allerdings schon wieder Zweifel. Was konnte er schon tun? Er fürchtete sich sogar schon davor, aus dem Fenster zu schauen. Um Em zu suchen, würde er aber das Haus verlassen müssen. Und wo sollte er überhaupt anfangen?

Vielleicht würde er in ihrer Wohnung noch einen Hinweis finden. Lieber würde er sich jetzt in Emilys Reich trauen, anstatt auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen.

Ächzend schob er die Kommode zurück auf ihren Platz. Sie hatte ja ohnehin nichts genützt. Dann nahm er seinen Schlüssel und verließ die Wohnung, nicht ohne seine Tür zweimal hinter sich abzuschließen. Er dachte an den Hausgott. Er wollte nicht, dass dieser noch einmal einfach so in seinem Badezimmer auftauchte. Allerdings war er vorhin einfach durch die Wände gegangen. Da konnte er sich das Abschließen eigentlich sparen. Andererseits war der Hausgott offensichtlich ein freundliches Wesen. Samson wollte nicht wissen, was sonst noch in diesem dunklen Hausflur lebte. Fröstelnd versuchte er ein drittes Mal abzuschließen, was die Funktionsweise des Schlosses allerdings nicht zuließ.

Dann ging er die Treppe hoch zu Ems Wohnung, deren Tür immer noch offenstand. Er trat hinein. Was suchte er hier eigentlich? Von der Tür aus betrat man einen kleinen Flur, danach folgte direkt der Wohnraum mit einer kleinen Küchenzeile. Zur Rechten konnte er durch die Fenster in den Hof blicken. Auch von hier aus konnte er die Schindelschlecker sehen, die immer noch auf dem Nachbardach saßen, doch hatten sie ihn noch nicht bemerkt und leckten weiterhin die Schindeln ab, bis sie glänzten. Samson fragte sich, warum sie das machten. Ob vielleicht das Moos auf den Dächern so nahrhaft war? Oder der verdunstende Regen eine Salzschicht hinterließ? Diese neue Welt war voller Wunder. Allerdings voller bedrohlicher Wunder.

Er blieb stehen, um die Räume erst einmal auf sich wirken zu lassen. Er mochte den Duft, der ihm entgegen kam. Eine Mischung aus Kaffee, Parfum und Gewürzen, die ihm unbekannt waren. Die Sonne schien durch die Fenster und ließ den Raum in einem hellen Licht erstrahlen.

Wenn es hier ordentlich ist, ist die Wohnung bestimmt sehr gemütlich, dachte Samson. Doch im Moment herrschte das reine Chaos und von Gemütlichkeit war keine Spur. Dennoch bewunderte Samson die schönen Wandfarben und die Eleganz der Möbelstücke. Alles war irgendwie zierlich, besonders, geschmackvoll, obwohl jetzt alles durcheinanderlag, wirkten die Einzelteile gut aufeinander abgestimmt und durchdacht.

Ganz anders als bei mir, bemerkte Samson, der in einer abgenutzten Mischung aus Sperrmüllfundstücken und seinen alten Kinderzimmermöbeln lebte und es eigentlich nicht für nötig hielt, irgendetwas Neues zu kaufen, da ja alles noch seinen Zweck erfüllte. Er fühlte sich, als wenn er am liebsten hier bleiben wollte, trotz der Unordnung.

Samson fiel ein kleiner Altar ins Auge, der sich an der gegenüberliegenden Wand befand. Er schien relativ unberührt von der Zerstörungswut der Fremden geblieben zu sein. Darauf standen zwei kleine Figürchen. Die eine war das Abbild eines alten Mannes, der gebeugt auf einen Stock gestützt stand und in die Ferne zu blicken schien. Sie war aus einer Art Plastik gegossen und konnte nicht viel wert sein.

Die andere kleine Statue allerdings war in einem Stück aus einem schwarzen, glänzenden Stein gearbeitet worden. Als Samson sie in die Hand nahm, erwartete er, dass sie angenehm kühl wäre, doch sie war handwarm. Sie stellte einen aufrechten, gutgebauten Mann dar. Die Muskeln waren fein herausgearbeitet, ebenso wie das Gesicht. Aus dem Rücken des Mannes wuchsen Flügel, die flaumig weich waren, als er mit dem Finger darüberstrich. Alles in allem wirkte die Figur fast lebendig. Vorsichtig stellte er sie wieder hin. So etwas wie diese kleinen Statuen hatte Samson noch nie gesehen. Was mochte Em damit getan haben und warum standen sie auf einem Altar? Kerzen standen neben den Figuren, auch Räucherharz und eine kleine, mit Sand gefüllte Schüssel, in der kleine Aschehäufchen lagen. Hier schien alles seinen festen Platz zu haben. Ob Em eine dieser Esoterikerinnen war, die mit Räucherwerk und spirituellen Vorstellungen den Abend verbrachte, meditierte und auf Erleuchtung hoffte? Samson konnte sich das nicht vorstellen, dazu wirkte Em viel zu sehr wie eine Frau von Welt, die mit beiden Beinen fest auf der Erde stand.

Die kleinen Aschehäufchen erinnerten ihn an den überquellenden Aschenbecher auf seinem Schreibtisch.

Ich muss jetzt eine rauchen, schoss es ihm durch den Kopf. Seine Hände waren schwitzig und obwohl er sich hier wohlfühlte, war er nervös, weil er einfach in dieser fremden Wohnung stand.

Was, wenn Em plötzlich doch wieder hereinkäme? Die Angst machte ihn nervös und wenn er nervös war, aß er am liebsten Kekse oder rauchte. Er blickte sich im Zimmer um, konnte aber keine Kekse entdecken. Schnell drehte er sich also eine dünne Zigarette, klopfte dann alle Taschen ab, fand aber kein Feuerzeug. Er sah sich auf dem Altar um. Bei so viel Räucherwerk sollte doch auch ein Anzünder zu finden sein.

Neben dem Räucherschälchen entdeckte Samson ein kleines Streichholzbriefchen. Er hob es auf und sah zwei stilisierte rote Hörner, die über einem Schriftzug prangten. Devils Inn. Es war die Werbung einer Bar oder Kneipe, aus der Em die Streichhölzer wohl hatte mitgehen lassen. Oder einer der Entführer hatte sie hier liegen lassen. Samson wollte gerade das Streichholz, das er dem Briefchen entnommen hatte, anzünden, als ihm ein Gedanke in den Kopf schoss. Egal, ob Em oder einer der Entführer es hier hingelegt hatte – dieser Ort war immerhin ein kleiner Hinweis, dem man nachgehen konnte!

Samson beschloss, die Streichhölzer einzustecken und dieses Lokal aufzusuchen. Eine Kneipe schien ihm immerhin ein relativ ungefährlicher Ort zu sein. Was sollte ihm in aller Öffentlichkeit schon passieren? Wer weiß, vielleicht würde er dort etwas über Em erfahren. Vielleicht war sie dort jemandem bekannt! Jetzt kam er sich bereits wie ein richtiger Ermittler vor. Ein Detektiv, ein Schnüffler – wie im Fernsehen. Er musste lächeln.

Samson verließ den Raum und kam in einen zweiten Flur. Die Wohnung war offenbar genau wie seine eigene geschnitten, denn von hier aus gingen Bad und Schlafzimmer ab. Ein kurzer Blick ins Bad reichte ihm. Hier sah es genauso aus wie unten bei ihm. Nur aufgeräumt und sauber. Das Waschbecken blitzte. Dieser Teil der Wohnung wirkte nicht gerade so, als ob Em bei irgendetwas überrascht worden wäre.

Samson öffnete vorsichtig die Tür zum Schlafzimmer. Sollte er wirklich dort hineingehen? Das Schlafzimmer einer Frau war etwas, das über seinen bisherigen Erfahrungshorizont hinausging. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wenn jetzt jemand käme, konnte er immer noch sagen, die Haustür wäre offen gewesen und er wollte nur mal nachschauen, ob alles in Ordnung sei. Doch wenn ihn jemand im Schlafzimmer erwischte, wäre das schon peinlicher. Seine Neugier war zu groß. Er öffnete vorsichtig die Tür und trat ein.

Eine schummrige Dämmrigkeit umfing ihn. Die Vorhänge waren zugezogen und hüllten den Raum in ein bläulich-graues Licht. Es war warm hier und es roch etwas anders als im Wohnzimmer. Irgendwie intimer und weicher. Neben einem großen Bett, das ordentlich gemacht war, und einem geschlossenen Kleiderschrank gab es nicht viel zu sehen. Ein großer Spiegel hing an der Wand. In ihm konnte man sich von jedem Punkt im Raum gut sehen. Auch aus dem Bett heraus. Samson schluckte. Was tat er hier eigentlich? Hier war nichts, was ihn auf die Spur von Ems Entführern bringen könnte.

Trotzdem trat er an den Schrank und öffnete die Tür. Kleider, Blusen, Hosen hingen an den Kleiderbügeln. Em hatte einen eleganten und wahrscheinlich teuren Geschmack. Er ging in die Hocke und zog eine Schublade auf. Socken. Dicke Socken, dünne Socken, sehr dünne Socken und hauchdünne lange Strümpfe. Samson schoss das Blut in den Kopf und er schloss die Schublade hastig.

Dann öffnete er die nächste. Unterwäsche. Samsons Herz klopfte. Das wollte er sich nicht anschauen. Oder doch? Alles roch hier so gut. Vorsichtig schob er einen Finger in die Wäsche, wühlte ein bisschen herum.

Vielleicht ist ja hier etwas versteckt, dachte er. Wenn ich etwas verstecken würde, würde ich es in meiner Unterwäscheschublade verstecken, rechtfertigte er sich vor sich selbst.

Dann sah er etwas. Er tastete vorsichtig danach und zog es hervor. Es war fast durchsichtig und bestand hauptsächlich aus einem Hauch von Nichts. Samson schluckte bei dem Gedanken, dass Em so etwas tragen könnte.

„Hrrgrrrrm“, räusperte sich plötzlich jemand hinter Samson. Dieser ließ das Höschen fallen und sprang auf. Sein Kopf barst beinah, so viel Blut war ihm hinein geschossen. Er starrte den Hausgott an, der auf dem Bett saß.

„Wie ich sehe“, sagte der Hausgott, „bist du bereits auf der Suche. Wonach jenau?“

Samson versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und gleichzeitig unauffällig die Schublade mit seiner Wade wieder in den Schrank zu schieben. Er schluckte. Schließlich fasste er sich ein Herz und antwortete.

„Ich suche nach Hinweisen. Ich … ich glaube, dass Em entführt worden sein könnte. Und da dachte ich …“

„Und da dachtest du, du gehst hinaus und rettest sie“, vollendete der Hausgott den Satz. „Dat is’ sehr löblich. Und hast du schon was jefunden? Außer der Unterwäsche, mein’ ich.“ Der Hausgott verzog keine Miene, als er auf Samsons Antwort wartete.

Samson war vor Scham förmlich erstarrt, doch dann fiel ihm ein, was er im Wohnzimmer entdeckt hatte. Hastig zog er die Streichhölzer aus der Tasche und zeigte sie dem kleinen Gott.

„Streichhölzer? Wie klassisch. Und du wolltest da ma’ gucken gehen, was? Dich informieren. Weißt du, was dat Devils Inn is’?“

Samson zuckte mit den Schultern. „Eine Kneipe? So was in der Art.“

„Hast du ’ne Ahnung. Is’ dir eigentlich schon ma’ die Idee gekommen, dass dat Janze ’ne Falle sein könnte?“

Samson starrte den Hausgott an.

„Wie meinst du das?“

„Na ja, weißte, ich arbeite schon ’ne janze Weile in dem Haus hier und schau mir dat an. Du ziehst hier ein. Emily, die sonst so cool is’ wie ’ne Leiche im Schrank des Gerichtsmediziners, wird nervös, als sie dich dat erste Mal sieht. Und plötzlich is’ sie verschwunden. Ausgerechnet auf der Treppe liegt ’n Amulett, mit dem deine blockierten Fähichkeiten wieder zum Vorschein kommen.“

„Was meinst du mit blockierten Fähigkeiten?“

„Ich hab noch ma’ nachjedacht. Und ich glaub’, niemand kann so plötzlich, von jetzt auf gleich, ohne bewusst danach zu suchen, unsere andere Welt sehen, wenn er nich’ ohnehin schon ’ne Veranlagung dafür jehabt hat. Du musst diese Fähigkeit schon immer mit dir rumjeschleppt haben. Normalerweise wird sowat vererbt. Bei dir muss sie von Kindesbeinen an unterdrückt worden sein.“

Samson wusste nicht, was er sagen sollte, darum fuhr der Hausgott ungehindert fort.

„Und dann findest du auf dem Altar ’n Hinweis, schön platziert, damit auch ’n Trottel wie du auf jeden Fall drauf stößt. Nich’ bös jemeint. Aber die spielen mit dir, mein Junge.“

Samson starrte den kleinen Gott verständnislos an.

Vererbt, fragte er sich. Von Kindesbeinen an, hallte es in seinem Kopf. Dann erst begriff er, was der Hausgott zuletzt gesagt hatte.

„Spielen mit mir? Wieso? Wer denn?“

„Das weiß ich allerdings auch nich’.“ Der Hausgott kratzte sich nachdenklich den fast kahlen Schädel.

„Und was soll ich jetzt tun?“

„Dir bleibt keine andere Wahl, als dat zu tun, was du vorhattest. Geh raus und such sie.“

„Aber du hast mir doch gesagt, das sei eine Falle!“

„Dat stimmt. Aber jetzt bist du drauf vorbereitet. Dat is’n großer Unterschied!“

Samson schwieg und ließ sich die Sache durch den Kopf gehen.

„Ich kenne mich nicht aus in dieser Welt. Wie soll ich mich wehren, wenn mir jemand etwas … Böses will?“

Der Hausgott war nun aufgestanden und schob und schubste Samson Richtung Haustür.

„Dat wird sich finden. Meine Erfahrung is’, dass jeder Mensch eine besondere Begabung hat. Was, das ihm hilft, auch die größten Schwierigkeiten zu überstehen. Die einen können kämpfen, die nächsten sind listig und hinterhältig und die anderen haben einfach nur ’n dickes Fell. Du wirst keine Waffen brauchen, du has’ doch dich.“

Inzwischen waren sie auf der Treppe angelangt. Sanft, aber mit Nachdruck zog der Hausgott Samson nun die Stufen hinab und zwickte ihn dabei immer wieder in den Arm. „Es wird Zeit, du musst los, sonst is’ die Spur bald kalt.“

„Aber ich bin nicht vorbereitet.“ Samson war ganz verwirrt. Wieso ging plötzlich alles so schnell? „Ich habe noch gar nichts eingepackt. Du hast mir so viel erzählt, darüber würde ich gerne erst einmal nachdenken.“

Der Hausgott öffnete die Tür zum Hof.

„Denken scheint nich’ deine Stärke zu sein, dat is’ nich’ nur mir aufgefallen. Also lass es sein. Geh hinaus und tu was. Such Em. Rette sie. Los jetzt.“

Mit diesen Worten schubste er Samson die zwei Stufen zur Einfahrt hinunter. Als der junge Mann sich umdrehte, war die Tür bereits wieder ins Schloss gefallen. Er versuchte erst gar nicht, wieder zurückzukehren. Er ahnte, dass er das erst tun konnte, wenn er Em gefunden hatte.

Er schluckte und straffte die Schultern. Dann trat er vom Hof hinaus auf die Straße und machte sich auf den Weg, seine Nachbarin zu suchen. Wo auch immer sie sein mochte.

Der Hausgott ging hinauf in Samsons Zimmer und setzte sich auf die Couch. Er legte die Füße auf den Couchtisch und machte den Fernseher an. Dann nahm er das Telefon und wählte. Das Freizeichen am anderen Ende war dumpf.

„Ist er endlich weg?“, sprach eine Stimme.

„Ja, der Junge is’ auf’m Weg. War gar nich’ so leicht, is’ nämlich nich’ gerade der Mutigste, nech! Aber nun is’ er los.“

„Dein Glück. Ich komme gleich das Medaillon holen. Ich hoffe, es hat keiner bemerkt.“

Der Hausgott legte auf und seufzte. Manchmal war es nicht leicht, ein Hausgott zu sein.

Samson und die STADT des bleichen Teufels

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