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Samstag, 23. Mai 2009 – Vitt, Insel Rügen

Kurz nachdem Auffinden des toten Dr. Gerald Arnold wurde die Sonderkommission ‚Arzt’ gegründet, die aber noch keine Erfolge vorweisen konnte. Es gab keinen Verdächtigen und das Motiv war weiterhin unklar. Auch mit den sich reimenden Zeilen war man nicht weitergekommen. Niemand schien sie zu kennen.

Allerdings hatte man ein Foto des Ermordeten veröffentlicht und nun wusste Kerstin mit Sicherheit, dass es sich um ihren Gerald Arnold handelte, den Gerald Arnold aus der Gruppe. Diese Erkenntnis trug nicht im Geringsten dazu bei, ruhiger zu werden.

Von einem Lehrerkollegen erfuhr sie, dass eine Polizeibeamtin von der Mordkommission Stralsund in Putgarten gewesen sei, um einige Nachforschungen zu Arnolds Vergangenheit anzustellen, aber hierher waren sie nicht gekommen. Sie sahen also keine Verbindung Gerald Arnolds zu Vitt.

Sie überlegte, was jetzt zu tun sei. Sollte der Mord an Gerald etwas mit der Sache von damals zu tun haben, dann wird einer von ihnen der oder die Nächste sein. Wer, das war egal. Sie könnte zur Polizei gehen und sich selbst anzeigen. Sie würde in den Knast kommen und wäre somit vor dem Zugriff des Mörders in Sicherheit. Aber was ist, wenn der Mord gar nichts mit der Sache zu tun hat? Dann wäre ihre Selbstanzeige sinnlos.

Sie musste sich mit Marion und Bernd in Verbindung setzen. Dann könnten sie gemeinsam entscheiden, was sie unternehmen oder nicht unternehmen sollten.

Sie setzte sich an den PC, rief das Telefonbuch auf und hoffte Bernds Nummer darin zu finden. Sie hatte mal gehört, er soll in Lübeck wohnen. Das war aber auch schon ein paar Jahre her. Von Marion kannte sie nur den Mädchennamen. Falls sie verheiratet ist, wird sie sie nicht so leicht finden.

Bingo. Es gab nur einen Bernd Retzlaff in Lübeck und Kerstin hoffte, er sei der richtige.

Sie griff zum Hörer und wählte die Nummer.

Das Gedicht der Toten

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