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She Works Hard for the Money – Donna Summer

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Charly zerrte den Sitzsack auf die Terrasse und fläzte sich hinein.

Nach wenigen Minuten stand sie auf, ging ins Haus und kam kurz darauf mit Stift, Papier und einem Kaffee wieder heraus.

Rutschte hin und her, um die bequemste Position zu finden.

Stand auf und fügte ihrer Sammlung eine Flasche Wasser, Sonnenbrille und Sonnencreme sowie eine Tafel Schokolade hinzu, überlegte kurz und verschwand noch einmal im Haus.

Mit einem zusammengelegten Sonnensegel kehrte sie zurück, hängte es in die Haken am Haus ein und spannte es zum Apfelbaum.

Räumte die Terrasse um und ließ sich endlich im Schatten wieder in den Sitzsack fallen. Genoss ihren Kaffee und den Blick über Garten und Koppeln und widmete sich dann ihrer To-Do-Liste. Binnen kurzem notierte sie die Punkte:

 • Namen aussuchen

 • Hengst waschen / Helfer?

 • Frühjahrsputz Haus

 • Werkstatt aufräumen

 • Spielkamerad für Fohlen / Reitverein?

 • Unterstand bauen

 • Caddy verkaufen

 • Gespräch Chef

 • neues Winterprojekt organisieren

Bei diesem Punkt verweilte sie.

‚Ob ich noch einmal nach Quedlinburg fahren soll? Mit dem Bus und Hänger? Dort standen ein paar interessante Fahrzeuge. Zwar deutlich älter als das, was ich sonst in den Fingern habe, aber warum nicht? Dad oder Steven helfen mir, wenn ich nicht klarkomme.’

‚Aber eigentlich wollte ich was Modernes, Schnelles. An so was kommt auch Dad nicht ohne weiteres ran, und wenn, dann ist meist nicht mehr viel zu retten.’

‚Oder wieder eine Auftragsarbeit wie den Umbau des Expeditionsjeeps damals, war auch cool. Am besten, ich spreche mit Dad, der kann mir vielleicht was vermitteln. Es hat ja noch Zeit.’

‚Zuerst gibt es naheliegendere Dinge zu organisieren.’ Charly seufzte, überlegte und nahm einen neuen Zettel, den sie mit „Unterstand“ überschrieb:

 • mit Peter klären

 • Bauvoranfrage/Baugenehmigung?

 • mobil / zerlegbar / Teile für mich händelbar

 • Verankerung?

 • Dichtigkeit Dach?

 • Verbindungen stabil, rostfrei, „eselsicher“

Darunter fügte sie eine Skizze hinzu, die den Unterstand in der Seitenansicht zeigte. Dann ließ sie Zettel und Stift sinken und lehnte sich zurück. Wie gerufen tauchte Amadeus auf und machte es sich schnurrend auf ihrem Bauch bequem.

***

Eine knappe Stunde später erwachte Charly. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal derart königlich Mittagsschlaf gehalten hatte, wenn auch sehr verspäteten Mittagsschlaf. Sie streckte sich, was Amadeus ungehalten quittierte, indem er seine Krallen in ihren Bauch schlug.

„Autsch!“, protestierte sie, aber er sah sie nur aus unergründlich grünen Augen an.

Ergeben nahm sie ihre Schlafhaltung wieder ein und begann, den Kater zu kraulen. Ihre Gedanken wanderten.

„Was machst du denn für Sachen?!“

Charly zuckte zusammen, Amadeus schoss erschreckt von ihrem Bauch herunter, nicht ohne sie wiederum seine Krallen spüren zu lassen, und stolzierte mit ärgerlich wippender Schwanzspitze zum Apfelbaum.

„Hi Peter.“ Sie rieb sich die malträtierte Mitte. „Halb so wild. Hat Sepp es dir erzählt? Ich dachte, deine Skatrunde ist donnerstags?“

„Ist sie auch. Ich habe Sepp beim Einkaufen getroffen“, nickte Peter.

„Gut, dass du da bist.“ Sie reichte ihm das Blatt mit der Skizze. „Die drei in deinem Garten brauchen einen Unterstand.“

Peter angelte umständlich seine Lesebrille aus der Brusttasche seines Hemdes, setzte sie auf und studierte Charlys Notizen. „Nichts dagegen einzuwenden.“ Er sah auf.

Charly schnaubte. „Wegen Punkt eins hatte ich auch keine Bedenken. Ich hoffte, du könntest mir bei Punkt zwei behilflich sein?“

Er schmunzelte. „Dachte ich mir schon. Auch kein Problem. Ich vermute, es soll möglichst schnell gehen?“

„Ja, wäre nicht schlecht. Wobei ich sowieso nicht gleich loslegen kann.“ Sie hob die bandagierte Schulter und seufzte. „Dabei hatte ich heute so viel vor.“

„Ein bisschen Ruhe schadet dir nicht.“ Peter betrachtete sie. „Was gibt’s zum Abendessen?“

Sie deutete auf die Schokolade.

„Was sagst du zu Wildschweinschinken und Hirschsalami?“, fragte er. „Nicht zu vergessen, frisches Brot?“

Charly blinzelte schelmisch. „Ich sage, ich decke den Tisch und denke, es findet sich bei mir ein guter Rotwein dazu.“

‚Abendessen in Gesellschaft, besser geht’s nicht’, dachte sie vorfreudig.

Charlys Sommer

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