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11 - Der Umzug
ОглавлениеAm nächsten Morgen verließ Nora, sofort nach dem Frühstück, das sehr schweigend verlaufen war, die Villa Punto. Jedoch nicht, ohne Kim das Versprechen gegeben zu haben, demnächst wieder auf einen Plausch vorbeizukommen; dem Quentin jedoch mit gemischten Gefühlen entgegensah. Er mochte diese Nora zwar, aber dennoch war er auch der Meinung, dass sie ein klein wenig tüte la tü war. Ein bisschen verrückt.
Auch Quentin und Kim machten sich, kurz, nachdem Nora weg war, auf den Rückweg. Sie hatten beschlossen, noch heute mit ihrem Umzug zu beginnen.
Deswegen hatten sie auch keinen Grund, die Krähe Salbei mit sich zu nehmen, wussten sie doch, dass sie bis zum Abend wieder zurück sein würden.
Der Umzug zog sich eine Woche lang hin. Jeden Tag fuhren sie mit einem gemieteten Transporter, von hier nach da, und von da nach hier.
Kim hatte unterdessen ihre Stelle im Lokal gekündigt, da die Entfernung von ihrem neuen Zuhause bis zum Lokal zu weit war. Zudem brauchten sie die paar Kröten, die sie als Kellnerin verdiente, ohnehin nicht mehr. Dadurch, dass sie keine Miete zu zahlen hatten, würden sie einige Monate auch ohne ihr Einkommen auskommen. Zudem war das Haus dermaßen groß, und verfügte über etliche Zimmer, dass sie ohne Weiteres einige Räume untervermieten konnten, und sich auch auf diese Art Geld verdienen lassen würde, sofern sie dies wollten. Doch darüber hatten sie sich bisher noch keine Gedanken gemacht. Und ob sie diese Idee ausbauen, oder einfach wieder verwerfen würden, auch die Antwort darauf, stand noch in weiter Ferne.
Zumal Kim überlegte, auf Silentsend womöglich selbst ein Lokal aufzumachen. Im altmodisch bäuerlichen amerikanischen Landhausstil, das würde ihr schon zusagen. Darüber wollte sie jedoch zuerst einmal mit Quentin reden, nur war dafür bisher noch nicht der rechte Zeitpunkt gewesen. Mit dieser Idee musste sie noch ein klein wenig warten, bis sie ihm diese unterbreiten würde.
»Kim, weshalb nur, musst du dermaßen viel lesen? Weißt du überhaupt, wie schwer diese Bücher sind? Bis ich mit meiner Arbeit beginne, bin ich ein gebeugter Mann, und laufe dann auch wie ein solcher«, stöhnte Quentin, als er den achtunddreißigsten Buchkarton in die Höhe hob und zum Wagen schleppte.
»Na, dann passt du doch auch äußerlich zu dem, was du studiert hast«, lachte Kim. »Und außerdem, du glaubst doch nicht, dass deine Bücher leichter sind?«
»Aber ich hab‘ meine fürs Studium gebraucht, und du deine, nur zum Zeit vertreibenden Lesen. Eine Leihbücherei, die hätte es dafür auch getan.«
»Du weißt ganz genau, dass, was ich gelesen habe, auch besitzen möchte. Außerdem, kannst du dabei sehen, wie schwer Wissen doch wiegen kann«, gab Kim zur Antwort und griff nach dem letzten Buchkarton, um auch diesen ins Auto zu tragen. Doch auf dem Weg dorthin krachte der Kartonboden durch und alle Bücher fielen auf die Erde. Eilig rannte sie zurück zum Haus, holte einen leeren Karton und bepackte ihn mit den am Boden liegenden Büchern.
Danach gingen sie nochmals durchs Haus, sahen nach, ob sie auch nichts vergessen hatten. Sie verschlossen alle Fenster und ließen die Rollläden halb herunter.
Nachdem sie das Haus verschlossen verlassen hatten, machten sie noch einen Zwischenstopp bei Jean, übergaben ihm die Schlüssel seines Elternhauses, bedankten sich nochmals für alles, und fuhren davon, hinein in ihre neue Zukunft.
Kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, kreischte Kim, vorwarnungslos auf: »Halt an, Quentin! Fahr zurück, schnell!«
Quentin erschrak durch Kims Geschrei so sehr, dass er für einen kurzen Moment die Kontrolle über den Transporter verlor. In rasantem Karacho schlitterten sie auf einen Abhang zu.
»Quentin!«, schrie Kim in panischer Angst.
Schweißperlen standen auf Quentins Stirn, während er erfolglos versuchte, den Wagen unter Kontrolle zu bekommen.
Plötzlich fing das Radio an zu spielen.
Musik, wie aus einem Westernsaloon, drang daraus hervor, während sich der Wageninnenraum mit dem Duft von Lavendel füllte.
Doch weder Kim noch Quentin konnten darauf reagieren, zu sehr waren sie mit ihren letzten Gedanken beschäftigt.
Gerade, als der Wagen den Abhang hinunterzustürzen drohte, kam er an einem Hügelvorsprung zum Stehen. Er hing mit den Vorderrädern in der Luft, während die hinteren am Felsen festhangen.
Der Lavendelduft wurde intensiver.
Kim war die Erste, die ihn wahrnahm. »Riechst du das‚ Quentin?«, fragte sie bebend.
»Nicht jetzt, Kim, nicht jetzt! Ich muss zusehen, dass es mir irgendwie gelingt, den Wagen wieder auf die Straße zu bekommen. Beweg dich, wir müssen machen, und nach hinten klettern und versuchen, nach draußen zu gelangen.«
»Quentin …« Kim erstarrte. Der Wagen schüttelte sich, bebte. »Was ist das? Stürzen wir ab?« Ihre Augen waren vor Angst geweitet, ihr Teint aschfahl.
Doch Quentin war nicht in der Lage, zu antworten. Mit blassem, überraschtem Gesicht, verfolgte er das Geschehen des Wagens.
Wie von Geisterhand gezogen, ruckte der Wagen nach hinten, solange, bis die Vorderräder wieder Boden unter ihrem Gummiprofil hatten. Rums! Der Wagen stand wieder auf der Fahrbahn, der Lavendelduft war verschwunden, und das Radio hatte aufgehört zu spielen.
»Was war das? Quentin, sag' mir, was das war!« Kim war kurz davor, hysterisch loszukreischen.
»Was war was?« Er roch den Lavendel ebenfalls, auch wenn er sich zusehends verflüchtigte. »Der Geruch von Lavendel, meinst du das?« Mit der Hand fuhr er sich über die Augen. »Ach, Kim, ich weiß es nicht. Was willst du jetzt von mir hören? Dass meine verstorbene Großtante hier war und uns gerettet hat? Ist es das, was du hören willst? Ich weiß genauso wenig wie du, was das gewesen ist. Aber wenn es tatsächlich Tante Evelyn gewesen sein sollte, die zu unserer Rettung beigetragen hat, dann ist sie doch zumindest ein guter Geist. Immer vorausgesetzt, dass man an so einen Hokuspokus auch glaubt.«
»Ich weiß nicht, ob es Hokuspokus ist. Das kann doch unmöglich alles nur Zufall sein.«
»Hör auf, Kim, bitte, hör auf! Ich kann diesen Mist nicht mehr hören!« Resigniert ließ er die Hände aufs Lenkrad fallen. »Soll das nun die ganze Zeit so weitergehen?« Er wandte ihr den Blick zu und schüttelte den Kopf. »Wir beide, wir sind stinknormale Menschen, und wir leben ab sofort in einem ganz normalen Haus. Gut, es ist exzellenter als manch andere Häuser, aber das war’s dann auch schon. Und jetzt, Kim, hör auf und lass uns wieder weiterfahren, und Gott danken, dass wir so glimpflich davongekommen sind.«
»Nein, Quentin, wir müssen zurück. Dort hinten, dort liegt ein Hund am Straßenrand. Vielleicht lebt er ja noch«, flüsterte Kim, und sie zitterte dabei, so sehr hatte sie das alles mitgenommen.
»Ein Hund? War es das, weshalb du so hysterisch aufgeschrien hast? Wegen eines Hundes, hätten wir beide beinahe unser Leben verloren? Kim, bist du von allen guten Geistern verlassen!« Quentins Ohren glühten feuerrot, derart wütend, war er in diesem Moment auf Kim. Wie hatte sie nur so unbedacht aufschreien können? Und das eines Hundes wegen, der, wahrscheinlich angefahren, am Straßenrand lag. Dabei hatte er noch nicht einmal einen Hund liegen sehen, das kam zu dem Ganzen noch zusätzlich hinzu.
»Bitte, Quentin, lass uns das kurze Stück zurückfahren, bitte!«, bettelte Kim, die immer noch das angefahrene Tier vor sich sah.
Quentin starrte sie schweigend an. Nein, er konnte ihr ihre Bitte nicht abschlagen, und das wusste sie auch, zumal es um ein leidendes Tier ging. Von daher blieb ihm nichts anderes übrig, als Kims Willen nachzugeben und zurückzufahren.
Es dauerte nicht lange, und sie hatten die Stelle erreicht, an der der Hund lag. Kim riss die Wagentür auf und sprang hinaus.
»Schatz, sei vorsichtig!« Besorgt sah er ihr nach, wie sie zu dem Hund hinrannte. »Wenn er noch lebt, dann könnte er dich beißen. Vielleicht hat er Schmerzen. Kim, komm zurück, der bewegt sich doch kein bisschen. Lass es gut sein, der Hund ist tot.«
»Nein, ist er nicht.« Kim hatte sich neben das angefahrene Tier gekniet. Vorsichtig suchte ihre Hand das Herz des Hundes. »Quentin, er lebt! Er atmet, zwar nur schwach, aber er atmet. Mach die Tür auf, ich bringe ihn mit!« Kim nahm den Hund hoch, trug ihn zum Wagen und legte ihn auf die Decke, die Quentin unterdessen für ihn ausgebreitet hatte.
Sie setzte sich neben das verletzte Tier und redete beruhigend auf den Hund ein.
»Los, Quentin, fahr schon zu! Wir müssen einen Tierarzt finden. Und das auf dem schnellsten Weg.« Der Atem des Hundes wurde immer schwächer.
»Ich kenne mich kein bisschen in dieser Gegend aus. Woher soll ich wissen, wo es in dieser Einöde einen Tierarzt gibt?«
Kim sah angestrengt aus dem Fenster. Sie schaute nach hinten, dann nach vorne. »Fahr an der Kreuzung rechts«, sagte sie, einer Eingebung folgend.
»Wie bitte? Woher willst du wissen, dass ich rechts abzubiegen habe? Warst du schon einmal hier?«
»Nein, Quentin, es ist nur so ein Gefühl. Fahr einfach, bitte.«
»Nur so ein Gefühl, nur so ein Gefühl, sagt sie, und ich fahr‘ tatsächlich in die Richtung. Wer bin ich eigentlich?«, schimpfte Quentin vor sich hin.
»Jemand, der mich liebt, so wie ich ihn liebe«, gab ihm Kim zur Antwort und strich ihm zärtlich und dankbar über seine kurzen Haare. In diesem Augenblick durchströmte ihren Körper all die Liebe, die sie für diesen Mann empfand, selbst, wenn er mitunter auch noch so dickköpfig sein konnte.
Es brauchte auch tatsächlich nicht sehr lange und sie fanden einen Wanderer, den sie nach einem Tierarzt fragen konnten.
»Sehen Sie dort hinten das wacklige Schild? Ja, das meine ich. Dort wohnt Doktor Morgenrot. Der kann Ihnen bestimmt helfen. Ich glaube, er hat bisher alle Tiere heilen können, die in seiner Praxis waren.« Der Mann in dem verblichenen grünen Lodenmantel zeigte mit braun gegerbter Hand in Richtung des Schildes.
»Danke. Vielen Dank. Auf Wiedersehen«, bedankten sich die beiden und fuhren weiter.
Gleich darauf sahen sie die Tierarztpraxis. Sie fuhren direkt auf sie zu und hielten sogleich in der Einfahrt.
Noch bevor sie den Hund aus ihrem Auto holen konnten, stand auch bereits schon eine Frau in weißer Sprechstundenhilfeuniform neben ihnen.
»Kann ich Ihnen helfen?«
»Wir haben am Straßenrand einen angefahrenen Hund gefunden. Ich hoffe, dass Sie ihm helfen können«, gab Kim der Sprechstundenhilfe zur Antwort. Diese wiederum sah mit geschultem Blick auf den bewusstlosen Hund und sagte, während sie das Tier auf den Arm nahm: »Da ist allerhöchste Eile geboten. Doktor Morgenrot, schnell, ein angefahrener Hund, rasch, kommen Sie!«, schrie sie hinauf zu einem Fenster, hinter dem ein Mann in weißem Kittel stand, und dem Treiben von oben aus, zugesehen hatte. Eilig trat er vom Fenster weg, und noch bevor Quentin und Kim sich versahen, wurde der Hund auch bereits geröntgt, und gleich darauf behandelt.
Nach zwei Stunden des Wartens im Wartezimmer, kam die Sprechstundenhilfe endlich wieder zu ihnen zurück. »Sie können jetzt zu ihm. Er hat es überstanden. Allerdings, ohne Ihre Hilfe hätte er die nächsten Stunden nicht überlebt. Kommen Sie doch bitte mit mir mit. Doktor Morgenrot will Sie noch sprechen, bevor Sie gehen.«
»Klar, jetzt bekommen wir die Rechnung für die Operation präsentiert«, flüsterte Quentin Kim zu.
»Woher willst du das wissen?«, zischte sie, ebenso leise, zurück.
»Weil nichts gratis ist, und Tierärzte schon gar nicht, deswegen«, gab Quentin, etwas lauter, zur Antwort.
»So, so, Sie sind also die Leute, die sich diesem kranken Tier angenommen haben. Schön, so etwas sieht man sehr selten. Kommen Sie doch bitte herein. Meine Sprechstunde ist jetzt auch zu Ende, so dass wir uns noch ein wenig unterhalten können.« Er wandte sich an seine Sprechstundenhilfe: »Maria, bitte drei Kaffee, mit Milch und Zucker, und wenn’s geht, auch noch ein paar Kekse dazu.«
»Sehr wohl, Doktor, kommt sofort«, antwortete die rundliche Sprechstundenhilfe Maria, und eilte davon.
Während des Kaffees erzählte ihnen Doktor Morgenrot, dass der Hund dafür bekannt war, immer wieder auszureißen. Sein Zuhause war, seit einem Jahr, das Tierheim, da er bisher noch niemals bei neuen Besitzern länger als einen Tag geblieben sei.
»Herrenlos? Er ist also herrenlos?«, fragte Kim.
»Ja, weil er das bisher wohl immer so gewollt hat«, gab der Tierarzt zur Antwort.
Quentin wusste, was nun kommen würde. Kim würde den Hund mitnehmen und ihm ein neues Zuhause geben wollen. Und Quentin war sich sicher: Bei Kim würde er bleiben, und nicht wieder weglaufen.
»Quentin, Schatz, wenn das arme Kerlchen doch kein Zuhause hat, niemanden, der mit ihm spazieren geht, wie wäre es, wenn wir ihn zu uns nehmen? Wir wollten doch schon immer einen Hund haben.« Kims Stimme hatte einen schmeichelnd bettelnden Ton angenommen.
»Du, Kim, du wolltest schon lange einen Hund. Und jetzt, da wir so weit draußen aufs Land ziehen, wird es auch das Beste sein, damit du nicht den ganzen Tag alleine bist, sondern einen kleinen Beschützer um dich herum hast, dass wir uns einen Hund zulegen. Salbei kann dir wohl keinen großen Schutz bieten«, schmunzelte Quentin, der damit bereits seine Zustimmung, zu dem neuen vierbeinigen Mitbewohner gab.
»Salbei, sagten Sie? Meinen Sie den Salbei von der verstorbenen Evelyn li Nola? Die Krähe?«, fragte Doktor Morgenrot überrascht. Ein Blitzen durchzog seine Augen.
»Wie? Ja. Ich bin ihr Großneffe«, antwortete Quentin etwas perplex.
»Ah ja, dann sind Sie sicherlich hier, um das Haus zu verkaufen?«, erkundigte sich der Tierarzt, sehr interessiert.
»Oh nein! Quentin hat sich dazu entschlossen, dass wir in dem Haus wohnen werden. So hat es letztendlich auch seine Großtante in ihrem Testament bestimmt.«
»Tatsächlich? Dann sind wir bald so etwas wie Nachbarn.« Seine Augenbrauen schoben sich zusammen. »Da werden wir uns mit Sicherheit noch öfters sehen. Ich glaube, dass Sie morgen den Hund abholen können. Für heute Nacht möchte ich ihn allerdings noch gerne zur Beobachtung dabehalten. Aber morgen, gegen Mittag, können Sie ihn abholen kommen.« Morgenrot nahm die Brille von der Nase, wischte die Gläser mit dem Kittelärmel sauber, um sie gleich darauf wieder aufzuziehen. »Seien Sie unbesorgt, Maria wird heute Nacht bei dem Hund bleiben und mich sofort benachrichtigen, sollte sich sein Zustand verschlechtern.«
Kim bedankte sich und stand auf.
»Danke, Doktor. Was sind wir Ihnen schuldig?« Quentin zückte seine Geldbörse.
»Nichts, gar nichts. Als Verwandter von Evelyn li Nola sind Sie mir gar nichts, aber auch überhaupt nichts schuldig. Und wenn es Salbei einmal nicht gut gehen sollte, dann scheuen Sie sich nicht, sondern kommen Sie einfach mit ihm herüber. Bei jeder Tages- und Nachtzeit. Ich habe dort oben meine Wohnung, von daher bin ich immer erreichbar. Doch jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich bin heute Abend mit einem Kollegen aus dem Nachbarort, einem Gynäkologen«, dabei sah er Kim augenzwinkernd an, »verabredet. Und er hat es nicht besonders gerne, wenn ich mich verspäte«, lachte Morgenrot, und seine weißen Haare hingen ihm wirr in die Augen. Er nahm die Brille erneut ab und blies die Haare weg. »Auf Wiedersehen, bis morgen.« Mit kräftigem Händedruck verabschiedete er sich von den beiden, um gleich darauf das Zimmer zu verlassen.
Die Sprechstundenhilfe Maria, die, gleich bei Ankunft des verletzten Hundes, sich und die Arztpraxis mit einem Spray be- und ausgesprüht hatte, führte sie hinaus.
»Na toll, schon wieder dunkel.« Kim schüttelte sich.
»Jetzt beschwer‘ dich aber bloß nicht bei mir. Du bist es gewesen, die das Tier unbedingt hat retten wollen …«
»Ja, und es ist uns ja auch geglückt!«, freute sie sich.
Quentin drehte den Zündschlüssel um. Mit lautem Krachen startete der gemietete Wagen und sie fuhren die letzten paar Meilen bis zu ihrem neuen Zuhause.
In der Villa Punto angekommen, trugen sie eiligst alle Kartons ins Haus, stellten sie inmitten der großen Diele ab.
Danach machten sie eine Dose Würstchen auf, erwärmten sie in einem alten verbeulten Topf, aßen Butterbrote dazu, und tranken zusammen eine Flasche Bier. Anschließend fielen sie todmüde ins Bett.
In Doktor Morgenrots Praxis jedoch war Schwester Maria die ganze Nacht damit beschäftigt, sich und die Praxisräume auszusprayen.
Und auch Doktor Morgenrot tat es ihr gleich. Wie bereits bei der Ankunft von Quentin und Kim mit dem verletzten Hund, besprühte er sich auch jetzt wieder mit einer geheimnisvollen Flüssigkeit aus einem Flakon, den er versteckt in einer Schublade aufbewahrte.