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Vorbeugen und »das, was uns fehlt«, integrieren

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Bei einer Ausstellung über die Kultur der Schamanen Sibiriens, die vor einigen Jahren in Stuttgart stattfand, wurde anschaulich gezeigt, dass der Schamane auch dafür verantwortlich war, dass die Mitglieder des Stammes gesund blieben. Dazu musste er Opferrituale durchführen, Fasten verordnen oder zur Auflösung von Spannungen unter den Gruppenmitgliedern beitragen.

War ein Mensch erkrankt, konnte der Schamane zu einem bestimmten Trance-induzierenden Trommelrhythmus in die Unterwelt seines Patienten »reisen«. Hier suchte er nach dem verlorenen Anteil des kranken Menschen und holte diesen Anteil – wenn die Reise gelang – an die Oberfläche.

Beides – vorbeugen und Anteile integrieren – wird auch heute noch in der schamanischen Heilpraxis angewendet. Ist ein verlorener Anteil nämlich wieder integriert, kann die Lebensenergie ungehindert fließen, und Gesundheit kann sich wieder einstellen. Diese Idee der Integration des ins Unbewusste gefallenen Anteils oder der verlorenen Lebenskraft steht in gewisser Weise auch hinter der Idee der Homöopathie oder der Tiefenpsychologie. Das spiegelt sich in der Frage: »Was fehlt Ihnen?«, die auch heute dem kranken Menschen gestellt wird.

Manchmal begleiten Schamanen auch den Kranken selbst auf seiner Reise zum eigenen innersten Wesen. Nach unserem heutigen tiefenpsychologischen Verständnis verbirgt sich hier im Unbewussten nicht nur häufig die Ursache der Krankheit, sondern auch die Quelle der Heilung.

Immunsystem und Psyche – ein starkes Paar

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