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Zum Kind stehen

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Natürlich gibt es auch Erziehungsfehler, Und es geht hier auch nicht darum, Eltern, die kindliche Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit nicht einlösen, freizusprechen, nein: Es geht darum, Mütter und Väter zu ermutigen, in BEZIEHUNG zu sich zu kommen, sich so anzunehmen, wie man ist, mit allen Stärken, aber eben auch den Schwächen. Und zwar in dieser Reihenfolge – und nicht umgekehrt! Nur so können sie in eine aufrichtige Beziehung zu ihrem Kind treten. Denn nur dann kann man auch sein Kind annehmen, so wie es ist – mit all seinen Stärken und all seinen »Macken«, mit all seinen Gefühlen, seiner Freude, seiner Wut, seinem Zorn, seiner Angst und Unsicherheit. Konkret heißt das: Seinen Dreijährigen gelassen anzunehmen, wenn er an der Supermarktkasse am Boden liegt, schreit, sich wälzt und lautstark brüllt und wenn man als Mutter oder Vater denkt: Boden, öffne dich! In dieser Situation zum Kind zu stehen, allen dadurch zu zeigen: »Das ist meiner!«, vielleicht mit dem Hintergedanken: »Er kann auch anders!«, dann steht man zum Kind, ist parteilich und solidarisch. Und der Dreijährige spürt diese Haltung!

Indem man ruhig dasteht, verkörpert man einen STANDPUNKT, der Kindern Halt und Sicherheit gibt – gerade in Augenblicken, in denen sie von Gefühlen überwältigt werden, sie sich im Chaos ihrer Emotionen zu verlieren und darin unterzugehen drohen. Solch ein Standpunkt unterstützt Kinder mehr als Beschwichtigungen oder Versuche, die Wut zu unterdrücken.

So große Gefühle!

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