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Heilungsgeschichten von Kindern

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Positive wie negative Gefühle werden in den biblischen Heilungsgeschichten sichtbar, in denen es um die Beziehungen zwischen Vater und Tochter, Mutter und Tochter sowie Vater und Sohn geht.

BIBELGESCHICHTE

Von der zwölfjährigen Tochter des Synagogenvorstehers Jairus erzählt Markus. Man kann sich vorstellen, dass dieser Vater vor lauter »Vorstehen« seine Tochter für einige Zeit übersehen hat. Das Kind kann aber nicht leben, wenn es vom Vater übersehen wird, es liegt krank da.

Die Heilung beginnt damit, dass der Vater seine Ohnmacht einsieht. So geht er zu Jesus. Dieser möge seinem Kind die Hand auflegen, damit es wieder gesund werde. Doch auf dem Weg zurück begegnen Jairus und Jesus Verwandten, die berichten, die Tochter sei gestorben. Es habe also keinen Sinn mehr, dass Jesus zu ihr käme. Doch dieser sagt zum Synagogenvorsteher: »Sei ohne Furcht, glaube nur!« (Mk 5,16) Er wandelt also die Gefühle des Vaters um: Angst soll zu Vertrauen werden. Er soll nicht nur an Gott glauben, sondern auch an sein Kind. Er soll dem vertrauen, was sich in diesem gerade bewegt. Väter haben oft die Tendenz, ihre Töchter zu kontrollieren. Doch das lässt diese nicht leben. Jesus traut dem Vater nun zu, dass der seine Kontrollwünsche aufgibt und seine Tochter frei ihre eigene Form finden lässt.

Markus erzählt weiter von den Emotionen der Verwandten. Sie weinen und jammern. Doch als Jesus ihnen sagt: »Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur«, da lachen sie ihn aus. Ihre Gefühle schlagen ins Gegenteil um. Doch Jesus lässt sich davon nicht beeindrucken. Er fasst das Kind an der Hand und sagt zu ihm: »Mädchen, ich sage dir, steh auf!« (Mk 5,41) Und sofort steht die Tochter des Jairus auf und geht umher. Jesus bringt also das, was scheinbar unter der Decke der Gefühllosigkeit im Mädchen geschlummert hat, wieder zum Leben. Es ist ein wichtiges Wort, das Jesus zu der Tochter sagt: »Steh auf!«

So große Gefühle!

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