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3. Gehen Sie von verlässlichen Prämissen aus

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Sie können noch so gut von Prämissen zur Konklusion argumentieren: Sind Ihre Prämissen schwach, wird auch Ihre Konklusion schwach sein.

Niemand auf der Welt ist heute wirklich glücklich. Also scheint es, dass Menschen einfach nicht dafür geschaffen sind, glücklich zu sein. Warum sollten wir etwas erwarten, das wir niemals erreichen können?

Die Prämisse dieses Arguments besteht in der Aussage, dass niemand auf der Welt heute wirklich glücklich ist. Manchmal, an bestimmten verregneten Nachmittagen oder in bestimmten Stimmungslagen, mag das beinahe wahr erscheinen. Doch fragen Sie sich selbst, ob diese Prämisse wirklich plausibel ist. Ist niemand auf der Welt heute wirklich glücklich? Nie? Was ist mit der alljährlichen kostenlosen Fahrt um die Sonne?

Diese Prämisse benötigt allermindestens eine sehr gute Verteidigung, und höchstwahrscheinlich ist sie schlicht nicht wahr. Dieses Argument kann daher nicht zeigen, dass Menschen nicht dafür geschaffen sind, glücklich zu sein oder dass Sie oder ich nicht erwarten sollten, glücklich zu sein.

Manchmal ist es einfach, von verlässlichen Prämissen auszugehen. Sie haben vielleicht bekannte Beispiele zur Hand oder verlässliche Quellen, die sich eindeutig miteinander decken. Andere Male ist es schwieriger. Wenn Sie sich hinsichtlich der Verlässlichkeit einer Prämisse nicht sicher sind, müssen Sie unter Umständen etwas recherchieren und/oder ein Argument für die Prämisse selbst vorbringen (vgl. mehr zu diesem Punkt unter Regel 31). Sollten Sie feststellen, dass Sie nicht angemessen für Ihre Prämisse(n) argumentieren können, müssen Sie natürlich eine andere Prämisse ausprobieren!

Die Kunst des guten Arguments

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