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8. Verwenden Sie repräsentative Beispiele

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Selbst eine große Anzahl von Beispielen könnte die Menge der Dinge, über die eine Verallgemeinerung getroffen wird, falsch repräsentieren. Stechen zum Beispiel alle Insekten? Natürlich fallen einem viele Insekten ein, die stechen, wie etwa Mücken und Bremsen. Und natürlich sind das auch die Beispiele, die einem als Erstes einfallen. Schließlich ärgern sie uns! Vielleicht müssen wir doch ein Biologielehrbuch oder eine gute Online-Quelle zu Rate ziehen, um uns daran zu erinnern, wie viele Arten von Insekten es gibt, die nicht stechen. – In der Tat sind das die meisten: Motten, Gottesanbeterinnen, Marienkäfer, (die meisten) Käfer usw.

Ähnlich sagt auch eine große Anzahl von Beispielen antiker römischer Frauen kaum etwas über Frauen allgemein aus, da antike römische Frauen nicht zwangsläufig repräsentativ für andere Frauen in früheren Zeiten sind. Wenn wir eine pauschale Behauptung über Frauen in früheren Zeiten aufstellen wollen, muss das Argument auch Frauen aus anderen früheren Zeiten und aus anderen Teilen der Welt berücksichtigen.

Man übersieht leicht, wie wenig repräsentativ – oft wahnsinnig wenig repräsentativ – unsere persönlichen »Stichproben« sind. Tatsächlich kennt kaum jemand von uns, wenn überhaupt irgendwer, wirklich eine repräsentative Stichprobe anderer Menschen. Dennoch nehmen wir ständig Verallgemeinerungen über andere Menschen als Gruppe vor, wie etwa wenn wir Behauptungen über die »menschliche Natur« aufstellen, oder sogar darüber, wie unser Ort bei der nächsten Wahl abstimmen könnte.

SCHLECHT:

Jeder in meinem Viertel befürwortet die Kommunalanleihe zum Bau von Schulen. Also wird die Kommunalanleihe zum Bau von Schulen mit Sicherheit angenommen.

Dieses Argument ist schwach, da einzelne Viertel selten die wahlberechtigte Bevölkerung als Ganzes repräsentieren. Ein wohlhabendes Viertel kann ein Anliegen befürworten, das bei allen anderen unbeliebt ist. Studentische Wahlkreise in Universitätsstädten werden regelmäßig von Kandidaten gewonnen, die anderswo schlecht abschneiden. Außerdem haben wir selbst für die Ansichten, die in einem bestimmten Viertel vertreten werden, nicht immer gute Belege. Zum Beispiel ist die Menge der Leute, die darauf erpicht ist, ihre politischen Präferenzen vor der Welt offen zur Schau zu tragen, wohl kaum ein repräsentativer Querschnitt für das Viertel als Ganzes.

Ein gutes Argument dafür, dass »die Kommunalanleihe für den Bau von Schulen mit Sicherheit durchkommt«, erfordert eine repräsentative Stichprobe der gesamten wahlberechtigten Bevölkerung. Es ist nicht leicht, eine solche Stichprobe zu erstellen. Tatsächlich bedarf es für gewöhnlich professioneller Hilfe. Doch selbst professionelle Demoskopen sagen regelmäßig Wahlergebnisse falsch voraus. Meinungsforscher haben zum Beispiel früher bei Telefonumfragen in der Regel Festnetzanschlüsse angerufen, weil Mobilfunknummern weniger öffentlich zugänglich sind. Doch nur bestimmte demographische Gruppen verfügen heute noch über Festnetzanschlüsse, und sie sind immer häufiger nicht repräsentativ.

Suchen Sie allgemein nach dem bestmöglichen Querschnitt desjenigen Bevölkerungsteils, über den Sie eine Verallgemeinerung treffen möchten. Wollen Sie wissen, was Studierende über ein bestimmtes Thema an Ihrer Universität denken, fragen Sie nicht einfach nur Ihre Freunde oder verallgemeinern Sie nicht nur von dem, was Sie in Kursen hören. Solange Sie nicht eine große Auswahl von Freunden haben und eine große Vielfalt an Kursen besuchen, wird Ihre persönliche Stichprobe wohl kaum die gesamte Studierendenschaft abbilden. Ähnliches gilt, wenn Sie wissen möchten, was die Menschen in anderen Ländern über die Vereinigten Staaten denken: Fragen Sie nicht einfach nur ausländische Tourist*innen – denn natürlich sind das diejenigen, die freiwillig hierherkommen. Ein sorgfältiger Blick auf eine breite Palette unterschiedlicher Auslandsmedien dürfte Ihnen ein repräsentativeres Bild vermitteln.

Besteht Ihre Stichprobe aus Personen, ist ein sogar noch grundlegenderer Punkt, dass niemand sich selbst dafür auswählen können sollte. Dies disqualifiziert sofort fast alle Online- oder Briefumfragen, bei denen die Einzelnen entscheiden können, ob sie antworten oder nicht. Auch hier wird die Gruppe der Personen, die bereit sind oder darauf brennen, ihre Meinung zu äußern, nahezu sicher nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sein. Vielmehr werden es diejenigen sein, die tendenziell eher festgefügte Meinungen vertreten – oder viel Zeit zur Verfügung haben. Dennoch kann es interessant sein zu erfahren, was diese Gruppe denkt. Allerdings nicht, weil sie unbedingt für andere als sich selbst spricht.

Die Kunst des guten Arguments

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