Читать книгу SF Space Action Weltraum Abenteuer Paket Weihnachten 2018 - Antje Ippensen - Страница 45
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William Morrow trat auf die Straße hinaus. Über ihm spannte sich das weite Rund der Kuppel. Wie Schaumblasen umschlossen sie die einzelnen Stadtviertel. Außerdem befanden sich große Teile der Stadt unter dem Boden. Das war wichtig. Mehr als einmal passierte es bereits, dass eine Kuppel zerstört wurde und die giftige und viel zu dünne Marsatmosphäre des roten Planeten eindrang. Die Menschen mussten eine Zufluchtstätte finden, an der sie trotz allem geschützt blieben.
Einmal war es sogar passiert, dass ein mächtiger Meteor auf den Mars niederging. Man hatte den Felsbrocken zwar schon weit draußen im Weltraum entdeckt und ihn zu sprengen versucht, aber dennoch ging ein Teil davon auf die Marsoberfläche nieder und zerstörte mehrere Kuppeln, ehe der vom Aufprall entfachte Orkan den Rest besorgte.
Ausgerechnet jetzt musste William Morrow an diese Episode denken. Damals war eine ganze Menge schiefgelaufen, sonst wäre es überhaupt nicht zu einer solchen Katastrophe gekommen!
William schauderte es. Er senkte den Blick und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
Hier sah es nicht viel anders aus wie mittlerweile wieder an vielen Orten auf der Erde. Dichter Verkehr, der sich teils auf Lauf bändern, teils in Gleitern und teils unter dem Boden abspielte. Nur echte Fluggefährte gab es so gut wie keine. Kein Wunder, denn das Vorhandensein der Kuppeln verhinderte es.
Der Journalist ging weiter. Es war unmöglich für ihn, einen eventuellen Beobachter zu erkennen. Dafür gab es zu viele Menschen auf der Straße.
Er betrat das Laufband. Die Gyrogleiter besaßen ihre vorgeschriebene Flughöhe. Sie erreichten eine Höchsthöhe von fünf Metern. Diese mussten sie auch einhalten, um die Menschen auf den Bändern nicht zu gefährden. Überall gab es die Fernaugen der Überwachungscomputer. Jede Unregelmäßigkeit wurde von ihnen registriert und sogleich alles getan, um sie abzustellen.
Manchmal hasste William Morrow diese technische Welt, obwohl sie für denjenigen, der in ihr lebte, eine Menge Annehmlichkeiten bot.
Wieder wanderte sein Blick zur Kuppel.
Kreuz und quer bewegte er sich durch die Stadt. Dabei wanderten seine Gedanken immer wieder zum Zentralthema: Der Boden auf dem Mars wurde nicht nur für ihn heiß und heißer. Niemand wusste, was lief, woher die Gefahr kam. Das neuerliche Ausreiseverbot, das gewiss nicht nur auf William Morrow zutraf, wollte ihm überhaupt nicht behagen.
Nach mehreren Stunden war William Morrow endlich überzeugt, alle Verfolger abgeschüttelt zu haben. Diese seine Annahme wurde von der Tatsache bekräftigt, dass er sich in einer relativ einsamen Gegend der Kuppelstadt befand. Es handelte sich um ein Fertigungszentrum für Raumschiffersatzteile. Zurzeit war die Produktion stark gedrosselt. Die Marskolonisten hatten mit ihrer Fabrikation eine Monopolstellung irdischer Firmen verletzt. Die diesbezüglichen Verhandlungen mussten abgewartet werden.
William Morrow dachte: Es wäre ein Motiv für die Kolonisten, Raumschiffe verschwinden zu lassen, um einen Racheakt gegen die Erde zu planen. Aber war dafür das Problem nicht zu klein? Die Marsianer sind durch die Vergangenheit vorsichtig geworden. Wenn sie Gewalt anwenden, schaden sie sich mehr, als dass sie sich nützen.
Ein letzter Rundblick. Dann verließ er das Laufband und ging zu Fuß weiter. Sein Ziel war der Kuppelrand.