Читать книгу SF Space Action Weltraum Abenteuer Paket Weihnachten 2018 - Antje Ippensen - Страница 46
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Percy Clapton wartete eine halbe Stunde. Die Unruhe in ihm wuchs. Inzwischen waren die Maschinen deutlich zu erkennen, die in der Halle standen.
Nervös fingerte Percy Clapton an seinem Strahler herum. Es war das erste Mal, dass er sich erinnerte, ihn überhaupt mitzuführen. Darüber wunderte er sich nicht. Auch nicht über die Tatsache, dass irgendetwas ihn hinderte, den Strahler zu ziehen.
Er zog die Hand davon weg und drehte sich entschlossen herum. Die Ungewissheit ertrug er nicht länger. Es musste etwas geschehen.
Er erinnerte sich genau, wie Captain Loza den Durchgang geöffnet hatte. Er vollzog es nach und trat hindurch.
Sofort erreichte ihn ein Funkspruch − mitten im Satz: „... ob was geschehen ist?“
Percy schnappte nach Luft.
„Damit liegt ihr richtig!“, knurrte er. „Ich habe mich von Loza und Bates getrennt. Die zogen allein weiter, ohne mich, ließen mich als Rückendeckung jenseits der Wand. Die Verbindung riss ab. Seit einer halben Stunde melden sie sich nicht mehr.“
„Gottlob!“ Es war die Stimme von Werner Luy. „Wir haben die ganze Zeit nach euch gerufen. Das Kraftfeld ist weg. Einer ging probehalber hinaus. Der Funk wird nicht mehr behindert. Was sagen Sie − Loza und Bates sind verschwunden?“
In der offenen Schleuse rührte sich etwas. Ein Mann im Raumanzug.
„Wir glauben, dass die von der DREAMBOAT bald aus der Bewusstlosigkeit erwachen. Alle Zeichen sprechen dafür“, sagte er. „Die Zeit, die wir stoppten, stimmt irgendwie nicht. In Wirklichkeit vollzieht sich der Vorgang schneller. Als hätte der Gegner die Möglichkeit, die Zeit zu manipulieren.“
Die Raumfahrer wussten nicht alles, was in letzter Zeit im Sonnensystem passierte. Sie dachten nicht an die Ukilionen mit ihren manipulierten Zeitfeldern.
Mit ihrer Technik war es ihnen gelungen, die Raumschiffe zu entführen, nachdem sie einige Raumkapitäne direkt von der Marsoberfläche geholt hatten. Ihr Geheimnis, wie sie das angestellt hatten.
Percy Clapton ging näher zum Schiff. Er dachte ununterbrochen an seinen Captain. Was sollte nun werden?
In diesem Augenblick deutete der Mann in der Schleuse zur Wand hinter Clapton.
„Da sind die doch!“
Percy Clapton verstand nicht sogleich. Er wandte den Kopf und erstarrte.
Jerzy Loza und David Bates kamen den Weg, den er vor einer halben Minute beschritten hatte!
„Hallo!“, sagte Captain Loza statt einer Begrüßung. Er trat näher.
Clapton blickte ihm ins Gesicht. Loza erschien ihm ein wenig blass um die Nase.
„Sir!“, rief er. „Woher kommen Sie?“ Sein Blick wanderte zu Bates hinüber.
Loza machte eine wegwerfende Geste.
„Wir haben hinter der Halle einen Ausgang gefunden. Die technische Anlage konzentriert sich auf jenseits der Wand. Keine Menschenseele begegnete uns. Aber wir haben ein paar interessante Dinge entdeckt. Die Marskolonisten haben schon ein paarmal Phobos durchforscht und die Hohlräume entdeckt. Viel haben sie darüber nicht verlauten lassen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ihnen einiges entging.“
Er machte eine Kunstpause.
Werner Luy meldete sich erstaunt: „Was habt ihr gesehen?“
„Raumschiffe!“, behauptete Jerzy Loza. „Wir werden sie uns später ansehen. Zunächst kümmern wir uns um die DREAMBOAT. Denen soll es nicht so gehen wie uns. Bereiten wir sie auf das vor, was sie erwartet.“
Werner Luy brummte; „Wäre ganz nett, wenn wir das selber wüssten!“
Loza klärte ihn auf: „Es ist, wie ich schon vermutete. Irgendeine Automatik ist zum Leben erwacht und hat uns eingefangen. Wir müssen den Mechanismus finden und lahmlegen. Dann sind wir wieder frei.“
„Vielleicht kommt auch einer auf die Idee und sucht uns hier auf Phobos.“
„Das bezweifle ich. Die Automatik wird es zu verhindern wissen. Sonst wäre es gewiss schon geschehen.“
Damit schien für Jerzy Loza das Thema erledigt zu sein.
Werner Luy schaute sich in der Zentrale um. Jeder hatte seinen Raumanzug an. Nur die Helmvisiere waren hochgeklappt.
Werner Luy kannte Jerzy Loza lange genug. Ein Verdacht keimte in ihm auf. Er wagte nur nicht, ihn laut auszusprechen.
Sein Blick kreuzte sich mit dem des zweiten Piloten Louis Martineau.
Auch bei diesem erkannte er den Verdacht, obwohl Martineau den Captain nur halb so lange kannte.
Was war mit Loza und Bates geschehen?
Werner Luy tastete nach seinem Strahler. Sofort erwachte in ihm der Drang, das bleiben zu lassen.
Es war das erste Mal, dass ihm das bewusst wurde.
Normalerweise gehörte der Strahler immer zur Raummontur. Nur deshalb waren sie bewaffnet.
Der Wunsch wurde in Luy übermächtig, die Waffe wegzuschließen.
Nur der aufkeimende Verdacht verhinderte es, dass er diesem Wunsch unterlag. Er wehrte sich vielmehr dagegen.
Kalter Schweiß erschien auf seiner Stirn.
Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Sie wurden noch immer überwacht, obwohl man ihnen bis zu einem gewissen Grad freien Willen ließ. Wahrscheinlich deshalb, weil die Beeinflussung nicht stärker werden konnte.
Bei Loza und Bates ist das anders!, dachte er bestürzt. Sie gerieten in eine Falle und werden auch uns hineinlocken!
Doch wie sollte er es verhindern? Mit Gewalt? Was würden die Unbekannten daraufhin mit ihnen anstellen?