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EINLEITUNG

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Philosophen haben als systematische Sucher nach Lebensweisheit und nach bewährtem Wissen in allen Regionen der Erde wesentlich zur Kulturentwicklung und zu den kulturellen Lernprozessen beigetragen, indem sie nach den Anfängen der Welt, nach den Gesetzen der Natur, nach den Regeln des gelingenden Zusammenlebens, nach den Formen unserer Erkenntnis und nach den moralischen Werten fragten. So gelang es ihnen in kleinen Schritten, die mythische Weltdeutung durch eine rationale Interpretation des Daseins abzulösen.

In diesem Buch werden die wichtigsten Philosophen der europäischen und der jüdischen Kultur in kurzen Porträts dargestellt. Dabei wird versucht, ihre grundlegenden Ideen und ihre Weisen der Weltdeutung umfassend in den Blick zu bekommen. Die Texte sind auf die wesentlichen Theorien und Sichtweisen konzentriert und allgemein verständlich verfasst. Sie wollen einem breiten Bildungspublikum die Grundideen der philosophischen Weltdeutung zugänglich machen.

Einen Schwerpunkt bilden die Philosophen der griechischen Antike, da es sich gezeigt hat, dass die Sophisten und die Sokratischen Schulen (Stoiker, Kyniker, Epikuräer) zu den Vordenkern der allgemeinen Menschenpflichten und Menschenrechte geworden sind. Im Gegensatz dazu konnten die aristokratischen Denker Plato und Aristoteles sich nicht darauf einigen, dass aufgrund einer allgemeinen Menschennatur alle Menschen und soziale Schichten den gleichen Wert haben.

Weitere Schwerpunkte liegen bei den Denkern der europäischen Aufklärung, die den umfassendsten Lernprozess der europäischen Kultur angestoßen und getragen haben. Im modernen und postmodernen Denken werden die jüdischen Philosophen in besonderer Weise berücksichtigt, denn sie bewältigten den Schock des Holocaust bzw. der Shoah auf mitfühlende und kreative Weise. Der jüdischen Kultur werden diejenigen jüdischen Denker zugeordnet, welche in ihren Ideen Bezug auf die jüdische Mythologie – auch in säkularisierter Form – genommen haben.

So haben sich die meisten Denker der postmodernen Kultur auf eine Vielfalt der philosophischen und wissenschaftlichen »Sprachspiele« eingestellt, ohne dabei die Frage nach der Wahrheit ganz aus dem Auge zu verlieren. Auch die Fragen nach Religion und Metaphysik bleiben weiterhin offen. Sie gewinnen in letzter Zeit stark an Aktualität, und vermutlich bewegen wir uns in der nächsten Zukunft immer deutlicher zwischen den naturalistischen und den religiösen Weltdeutungen (J. Habermas).

Graz, Sommer 2006

Die wichtigsten Philosophen

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