Читать книгу Irgendwann ist irgendwann zu spät - Armin Thalhofer - Страница 14

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Mittags brachen wir dann endlich vom Campingplatz auf und hielten an der nächsten Tankstelle an, um etwas zu essen und zu trinken. Als wir im Gras saßen, stand mein Vater plötzlich auf, ging zu seinem Hinterreifen, inspizierte diesen, drehte sich zu mir und sagte »Ich hab ’nen Nagel im Reifen«. Ich konnte nicht anders, als laut loszulachen. Bis mir einfiel, dass unser Kompressor kaputt war … Das Flicken ging bei seinem Tubeless-Reifen deutlich schneller, das Füllproblem war aber nicht gelöst, da der Kompressor der Tankstelle nicht auf das Ventil am Motorrad passte. Kurz vor dem Verzweifeln schnallten wir also das Hinterrad meines Vaters auf meine GS, um zur nächsten Reifenwerkstatt zu fahren. Gerade als ich starten wollte, machte uns ein Einheimischer auf seiner 125er auf die 50 Meter entfernte »borracharia« aufmerksam. Portugiesisch für Reifenwerkstatt. Ich musste herzlich lachen, als ich Papa frustriert zur Werkstatt laufen sah, er konnte die Situation erst im Nachhinein belächeln.

Nach all den Zwischenfällen kamen wir zwei Tage später endlich an unserem Ziel, den Iguazú-Wasserfällen, an. Die Fälle liegen auf der argentinisch-brasilianischen Staatsgrenze. Wir entschieden uns für die brasilianische Seite, da man hier zwar weiter weg von den Kaskaden ist, dadurch aber die ganze Ausdehnung dieses Naturspektakels sehen kann: Insgesamt 255 kleinere und 20 größere Wasserfälle verteilen sich auf eine Länge von knapp drei Kilometern. Die höchste Stelle mit 82 Metern bricht allein keine Rekorde, jedoch sind die herabstürzenden Wassermassen in der »Garganta del Diablo« (Teufelsschlund) so gewaltig, dass es einem nahezu den Atem raubt. Gut 1500 Kubikmeter Wasser stürzen das UNESCO Welterbe hinunter – pro Sekunde! Zum Vergleich: Ein 50-Meter-Olympia-Schwimmbecken fasst 2500 Kubikmeter.

Irgendwann ist irgendwann zu spät

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