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Die Spannung steigt

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10. Oktober 2019, Buenos Aires, Aeropuerto Internacional Ministro Pistarini gegen 13 Uhr. Gespannt verfolgte ich auf der Anzeigentafel die Landung des Fluges aus Toronto, an dem Marco an Bord war. Mehr als ein halbes Jahr war seit meiner Abreise in Krumbach vergangen, als er mich noch bis zum Reschenpass begleitet hatte und sich unsere Wege dann trennten. Nach der Durchquerung Afrikas freute ich mich wahnsinnig darauf, ihn wiederzusehen und mit ihm gemeinsam die nächsten fünf bis sechs Monate Südamerika zu erkunden. Ich war mir im Vorfeld bereits sicher, dass das die beste Zeit meines bisherigen Lebens werden würde.

Marco war der größte Motivator für meine Weltreise, und von Beginn an war geplant, dass er mit mir mal ein paar Wochen auf dem Soziussitz mitfahren würde. Als er mich mit seiner Idee überraschte, dass wir doch nach seinem Bachelor-Studium gemeinsam Südamerika bereisen könnten, war mir rasch klar, was für eine einmalige Chance sich uns da auftat. Aber konnte ich mir da wirklich so sicher sein?

Wir hatten schon einiges gemeinsam als Vater-Sohn-Gespann erlebt: angefangen von ersten Fahrten auf meinem Motorrad, als er noch so klein war, dass ich ihn zwischen mich und den Tank setzen musste, über die erste Zeltnacht mit Lagerfeuer im Garten, unzählige Skitage sowie gemeinsame Mountainbike-Rennen und -Touren bis zu einer viertägigen Alpenüberquerung.

Aber ein halbes Jahr lang 24 Stunden, sieben Tage die Woche, unter voraussichtlich nicht immer einfachen Bedingungen? Wir hatten beide unseren eigenen Kopf, mal mehr, mal weniger. Zudem verfügte er über keinerlei Motorrad-Reiseerfahrungen, hatte er doch seinen Führerschein erst ein halbes Jahr vor meinem Start gemacht.


Ohne Motor, dafür mit Muskelkraft, überquerten wir 2011 auf unseren Mountainbikes die Alpen von Oberstdorf nach Meran, unter anderem das 3120 Meter hohe Madritschjoch.

Dennoch war ich mir sicher, dass wir das meistern würden. Dessen war ich mir spätestens eines Abends im November vor meiner Abreise sicher. Nach einem leckeren Essen, dass wir gemeinsam zubereiteten und ein paar Bier, beichtete ich ihm, dass meine Weltreise finanziell auch zulasten seines Erbes gehen würde, da ich meine bisherige Altersvorsorge nun sozusagen »verreisen« würde. Spontan antwortete er: »Was ist schon Geld? Das ist irgendwann mal weg, ohne bleibenden Wert, aber von unserer Reise kann ich meinen Enkeln noch erzählen!«

Nun war es endlich so weit, und ich strahlte wie ein kleines Kind an Weihnachten, als sich endlich die automatischen Schiebetüren in der Ankunftshalle öffneten und er mir lächelnd gegenüberstand, wir uns in die Arme schlossen und ich im ersten Moment mit tränenerstickter Stimme nicht mehr herausbrachte als ein »Schön, dass du endlich da bist«, und »Mensch, bist du groß geworden«.

Irgendwann ist irgendwann zu spät

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