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Pinguine, Wale und rosa Salzseen


Mit Ausnahme der nördlichen Länder ist Südamerika nicht gerade bekannt für eine reiche Tierwelt. Vor allem in Argentinien und Chile bekommt man außer Guanakos und Vicuñas, die übrigens zur Familie der Kamele gehören, nicht viel zu sehen. Eine Ausnahme bildet die Vielfalt an Meereslebewesen, die hier in den kalten Gewässern der Küstenregionen heimisch sind. Nirgendwo kann man diese besser beobachten als in dem Naturreservat der Peninsula Valdés. Diese T-förmige Halbinsel liegt an der Ostküste des Atlantiks im südlichen Teil Argentiniens.


Die auf der Karte so klein aussehende Runde um die Peninsula Valdés entpuppte sich als ausgereifte Tagestour – bei so einem Ausblick ein Tag wie gemacht zum Genießen


Ohne Gepäck kann Papa ja tatsächlich ganz gut Motorrad fahren.

Auf einer circa sieben Kilometer breiten Landzunge fuhren wir hinaus Richtung Halbinsel. Nach dem Passieren der Schranke in den Nationalpark schlugen wir in dem kleinen Ort Puerto Pirámides unsere Zelte auf und genossen bei sommerlichen Temperaturen ein kühles Bier am Sandstrand. Es gibt nur eine Schotterpiste, die einmal um die Halbinsel herumführt. Wieder einmal wurden wir uns der Dimensionen auf diesem Kontinent bewusst. Die Strecke, die um die auf der Landkarte recht klein aussehende Halbinsel führt, umfasst mehr als 210 Kilometer.

Am nächsten Tag brachen wir also zeitig morgens auf, um genügend Zeit auf der Route zu haben. Der Tag sollte die gesamte Reise über etwas Besonderes bleiben, da es das einzige Mal geschah, dass wir komplett ohne Gepäck mit unseren Motorrädern unterwegs waren – Fahrspaß pur.

Auf dem Weg zum Aussichtspunkt Punta Cantor passierten wir die beiden rosa schimmernden Salzseen Salina Grande und Salina Chica. Nandus und Guanakos säumten unseren Weg. Der Ausblick auf das tiefblaue Meer, das auf anthrazitfarbene, von Südlichen See-Elefanten bevölkerte Kiesbänke trifft, lud zum Verweilen ein. Diese Kolosse, die bis zu sechs Meter lang und vier Tonnen schwer werden können, wirken in der weiten Landschaft nahezu winzig. Einige Meter weiter trafen wir dann das erste Mal auf Pinguine.


Bei einer Whalewatching-Tour lieferten die Südlichen Glattwale eine beeindruckende Show ab, streckten ihre riesigen Flossen in die Höhe


Stießen meterhohe Fontänen aus.


Unbeeindruckt von unserer Kamera waren sowohl die Magellanpinguine


Als auch die Robben, die sich auf dem warmen Felsen einen kleinen Mittagsschlaf gönnten.

Die schwarz-weißen Magellanpinguine sind mit maximal 70 Zentimetern etwas kleiner als die bekannten Königspinguine, kommen aber im südlichen Patagonien viel häufiger vor. Bis auf einen Meter Entfernung trauten sie sich an uns heran, zeigten keinerlei Scheu, sondern posierten sogar noch vor dem tiefblauen Meer im Hintergrund.

Nach der Umrundung der Halbinsel sollte für mich am nächsten Morgen noch eine Whalewatching-Tour auf dem Programm stehen. Jedes Jahr zwischen Juni und Dezember sammeln sich bis zu 2000 Südliche Glattwale in den relativ warmen Gewässern des Golfo Nuevo, um sich dort zu paaren und zu kalben. Anfang November ist die Hauptsaison normalerweise schon vorbei, und die Wale fangen langsam an, südlichere Gewässer aufzusuchen. Wir haben jedoch Glück und bekommen fast zwei Stunden lang einen Wal nach dem anderen zu sehen.

Auch die Wale kommen ganz in Nähe des Bootes, um sich zu zeigen, spucken beim Ausatmen meterhohe Fontänen aus ihren Blaslöchern und zeigen beim Untertauchen ihre gewaltigen Flossen. Aus dem Staunen kommen wir alle jedoch nicht mehr heraus, als minutenlang eine Walmutter und ihr verspieltes Kalb am Boot entlangschwimmen und sich uns von allen Seiten präsentieren.

Fun Fact: Ein Hoden der bis zu 18 Meter langen und 80 Tonnen schweren Männchen kann bis zu 500 Kilogramm schwer werden.

Irgendwann ist irgendwann zu spät

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