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Binnenland und Küste

Die Halbinsel Cornwall besteht aus einem Hochplateau mit zum größten Teil steil abfallenden Küsten. Diese sind in früheren Erdzeitaltern abgebrochen und finden ihr Pendant in der Bretagne, in Großbritannien Brittany geheißen. Das Binnenland dient kärglichem Ackerbau, vor allem aber als Weidefläche für Milchvieh, Schafe und Pferdekoppeln. Im Zentrum, um St. Ausstell, gab es und gibt es heute noch vereinzelt Abbau von China Clay, einer Porzellanerde, deren weiß-gräuliche Abraumhalden auch Signum der Binnenlandschaft sind. In einer der großen Gruben des ehemaligen Tagebaus hat man das Eden Project angelegt, eine dokumentarische, pädagogische, vor allem touristische Anlage über die ökologischen Probleme unserer Tage.

Aber das Prägende, das auch plakativtouristisch genutzte, sind die Ruinen der Maschinenhäuser (engine houses) der Zinn- und Kupferbergwerke. Das waren zumeist kleine Klitschen, mit groben Granitsteinen errichtet, oft an waghalsigen Klippen an der Küste, vor allem aber verstreut über die ganze Grafschaft. Mit Haupthaus und Schornstein ähneln sie von Fern leergebeteten Kirchen, gern als Überreste von Kathedralen der Industrie bezeichnet. Sie sind die Landmarken, die der Schifffahrt und der Bewegung zu Lande Orientierung gaben und auch noch geben (trotz GPS und Navi).

Ebenso ist die Landschaft gesprenkelt von herrschaftlichen großen Häusern, oft noch mit intakter Landwirtschaft. Zunehmend hat man diese zumeist ehemaligen Adelssitze, jetzt Anwesen von Londoner und arabischem Kapital, was öfters zusammenfällt, teil- und zeitweise dem Publikum geöffnet, zumal wenn sie von der öffentlichen Hand kontrolliert und finanziert werden. Diese Anlagen sind oft mit großen Gartenanlagen verbunden, häufig besucherfreundlich bewirtschaftet. Über vieles wacht der National Trust, eine Organisation, die im Bereich der Denkmalpflege und des Naturschutzes Gutes bewirkt und Heil bringt.

Die Küste hat tief geklüftete Buchten, und der Wanderer des rund um die Halbinsel (und letztlich um die ganze großbritische Insel) führenden Coast Path muss weit laufen, um wenige Meilen der Küstenluftlinie zu bewältigen. Die Buchten sind tief, es sind schroffe Felsen, die das Meer branden, toben, klatschen, ständig brausen und vor allem erodieren lassen. Oft münden hier Bäche, die vom Hochland kommen, und auch sie graben sich weiter ein.

In vielen dieser Buchten haben sich kleine Orte gebildet, für Fischer und Piraten, was oft dasselbe war. Es gibt Natur-, dann angelegte Häfen, mit geschweiften Molen und Mauern, oft auch mit schützender Einfahrt. Größere Orte haben zwei, drei hintereinander gestaffelte Hafenbecken, um die Kraft von Sturm und Flut besser und effektiver brechen zu können.

In einzelnen Buchten gibt es unten kleine Sandstrände, die man in mühsamem Abstieg erreicht und die man noch mühsamer nach Baden und Schwimmen im anschließenden Aufstieg verlässt. Aber erst müssen diese Einstiege erreicht werden; mit dem Auto über Serpentinen bis zu eingerichteten Parkplätzen. Aber es lohnt sich.

Fast ständig weht Wind, oft Sturm, und die Felder und Weiden auf dem Plateau müssen mit geschichteten Mauern aus Bruchsteinen geschützt werden, oft mit festigendem Efeu, Büschen, windschiefen Bäumchen und Beerenhecken bewachsen. Erdwälle reichen da nicht. Die kleinen, schmalen, letztlich einspurigen Sträßchen mit ihren vielen Kurven verschwinden fast dazwischen. Und Kühe schauen schon mal neugierig auf Wanderer und Autofahrer hinab. – Häufig gibt es Buchten, in die man vorziehen oder zurücksetzen kann, um ein Vorbeifahren zu ermöglichen. Da verständigt man sich dann gerne. Es bleibt einem aber auch nichts anderes übrig.

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Cornwall -- Immer wieder Cornwall

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