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ICH HABE DIE LIEBE GOTTES ERLEBT. IMMER WIEDER. VOR ALLEM DURCH BEGEGNUNGEN UND ERLEBNISSE MIT ANDEREN MENSCHEN, IN DENEN GOTT SICH MIR GEZEIGT HAT.

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Und in denen mir seine Liebe entgegenkam. Wie ein Feuer.

Auch um diese Menschen geht es in diesem Buch. Sie haben mir bewusst oder unbewusst gezeigt, dass Liebe eine Entscheidung ist. Dass Liebe tiefer geht als Leidenschaft oder Bewunderung. Dass sie Mühe macht und nicht unbedingt etwas mit Wolke sieben oder rosarotem Zuckerguss zu tun hat.

Aber: Diese Liebe lohnt sich und ist spannend. Sie macht Spaß, ist romantisch, rührt zu Tränen, trägt in Durststrecken und ist einfach wunderbar. Sie ist kreativ, voller Fragen, voller Antworten, aber auch voller Herausforderungen. Es ist die Liebe Gottes zu uns Menschen, die sich auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen auswirkt und so erfahrbar wird. In Worten und Taten.

Beides ist mir sehr wichtig.

Denn ich weiß, was Worte so alles anrichten können: Gutes und Schlechtes.

Und Taten waren mir schon immer wichtig, weil ich nie ein Typ war, der nur über etwas geredet hat. Sondern die Sache musste gleich ausprobiert werden. Ich habe als Jugendlicher nicht nur darüber nachgedacht, meinen Schulranzen nach meinem letzten Schultag zu verbrennen, sondern ich habe es wirklich getan.

Okay, das ist vielleicht kein besonders vorzeigbares Beispiel, aber es gibt auch noch andere, auf die Sie im Laufe dieser Lektüre stoßen werden. Und Sie werden ein paar exklusive Tipps von mir erhalten, die zeigen, wie man vom Reden zum Handeln kommt. Keine Sorge – alles ganz ungefährlich. Wobei …

Lassen Sie sich überraschen. Obwohl ich in meinem Leben bereits unzählige Ideen umgesetzt habe, ist mir in den letzten 70 Jahren eine Sache wichtig geworden: Jede meiner Aktionen, meiner Lieder, meiner Bücher, meiner Worte und Taten möchte ich an der eben schon beschriebenen Liebe messen lassen.

Denn diese Liebe setzt das Puzzle meines Lebens zusammen.

Es bedarf schon einiger Mühe, um mich als komplette Person wahrzunehmen. Ich bin anders, als viele Menschen meinen, die mich von der Bühne, von meinem Büchertisch, von Straßenaktionen oder von der Kanzel kennen.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin immer zu 100 Prozent Arno Backhaus, aber der hat sehr unterschiedliche Facetten. Manche Menschen beschreiben mich als den Kabarettisten, den Witzerzähler; andere kennen mich nur als den kreativen Straßenaktionskünstler, der mit abgefahrenen Ideen für Aufmerksamkeit sorgt. Wieder andere haben mich als langhaarigen Musiker mit Gitarre in Erinnerung.

Das sind verschiedene Ausschnitte, mit denen ich mich wunderbar identifizieren kann. Aber ein komplettes Bild ergibt sich erst, wenn diese unterschiedlichen Ausschnitte an der richtigen Stelle eingeordnet werden.

Manche Leute haben mich – zu Recht – in die Schublade »hyperaktiv« gesteckt, ohne jedoch wahrzunehmen, dass die andere Seite meiner Persönlichkeit eine sehr stille und ruhige ist. Mir ist Stille nicht unsympathisch (nicht zu verwechseln mit Langeweile!).

Deshalb biete ich in meinen Programmen auch sogenannte »Gebets-Konzerte« an, bei denen ich zur Stille einlade. Neue und alte Anbetungslieder, Choräle, Soaking und Taizé-Meditationen sollen zum Mitsingen, Mitbeten und Ruhe-Tanken auffordern. (In Kapitel 19 berichte ich von meinen ersten Erfahrungen mit »Stille-Gottesdiensten«.)



Ich weiß nicht, ob Sie und ich uns ebenfalls schon einmal irgendwo begegnet sind. Aber ich freue mich, dass Sie mich bei diesem Rückblick auf meinen Lebensweg begleiten. Machen Sie sich beim Lesen dieses Buches einfach Ihr eigenes Bild. Und wer weiß – vielleicht können die Bilder meines Lebens sogar einen gewissen Mehrwert für Ihr eigenes Leben darstellen. Das würde mich sehr freuen.

Jetzt nehme ich Sie aber erst mal wieder mit zurück in meine Kindheit. Da war ich noch nicht als Musiker, Aktionskünstler oder Referent unterwegs, sondern als nerviger Junge, der viel Blödsinn im Kopf hatte und diesen Blödsinn oft auch in die Tat umsetzte.

Solange ich es fertigbrachte, artig zu sein, war bei uns zu Hause alles in Ordnung. Aber sobald es Stress gab, änderte sich die Stimmung schlagartig – mit Betonung auf Schlag.

Und Stress hatten wir häufig. Vor allem an Weihnachten. So bemüht meine Eltern auch waren, unser Familienleben zumindest nach außen hin in einem guten Licht dastehen zu lassen: Es gab an allen Ecken und Enden Streit. In einer Zeit, in der eigentlich Harmonie und Frieden herrschen soll, wird das besonders auffällig. Und solche Aktionen wie mein Zündeln am Adventskranz haben auch nicht gerade zur Entspannung beigetragen.


Ich wurde 1950 in Frankenberg/Eder geboren. Als leibliches Kind meiner Eltern. Ich erwähne das explizit, weil ich mich als Kind oft ernsthaft gefragt habe, ob ich nicht adoptiert worden bin. Der Grund dafür war das Verhältnis zu meiner Mutter. Dass eine leibliche Mama so brutal mit ihrem Kind umgeht, konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Wir beide hatten kein herzliches Verhältnis zueinander.

Keine Panik, ehrliche Spiegel altern immer mit!

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