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HOHLZAHN

Galeopsis segetum

FAMILIE: Lippenblütler (Lamiaceae).

ANDERE NAMEN: Ockergelber Hohlzahn, Brandkraut, Stachelnessel, Saat-Hohlzahn.

BESCHREIBUNG: Die einjährige krautige Pflanze wächst zerstreut an Weg- und Feldrändern in West- und Mitteleuropa und wird rund 30 Zentimeter hoch. Der Stängel ist vierkantig und behaart, die Blätter sind eiförmig und die hübschen weiß-gelben Lippenblüten erscheinen von Juli bis Oktober. Es gibt auch eine rot blühende Form, die oft mit einer anderen Hohlzahn-Art verwechselt wird. Hohlzahn liebt sandige Böden und Kiesböden. Schon Dioskurides, der berühmte Pharmakologe des Altertums, erwähnte im 1. Jh. die Heilkraft der Pflanze. Heute ist sie aus dem Repertoire der meisten Naturheilkundler leider verschwunden (siehe auch Infokasten >), obwohl sogar die Kommission E, eine wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, den Hohlzahn positiv bewertet hat. Kräuterhäuser und Apotheken kennen seinen Wert aber noch und haben ihn im Angebot.

VERWENDETE PFLANZENTEILE: Kraut.

WIRKUNG: Die Pflanze hat einen hohen Gehalt an Kieselsäure, wodurch sie das Bindegewebe festigt und den Aufbau beziehungsweise die Stabilität der Knochen unterstützt. Sie hilft somit bei Inkontinenz (weil sie das Bindegewebe im Beckenbodenbereich stärkt) und Osteoporose, aber auch Haut und Haare lieben Kieselsäure. Dioskurides setzte den Hohlzahn bei Lungenleiden ein, und heute noch findet die Pflanze hier ein wichtiges Aufgabengebiet und kann bei Bronchitis prima helfen.

NEBENWIRKUNGEN: Keine bekannt.

KONTRAINDIKATIONEN: Keine bekannt.

DARREICHUNGSFORMEN: Tee.

»ÜBLE NACHREDE«

Hohlzahn wird manchmal auch »Schwindelkraut« genannt – weil er Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts von Betrügern zu schwindelerregenden Preisen als geheimnisvolles Wundermittel gegen Schwindsucht angepriesen wurde, unter Bezeichnungen wie Blankenheimer Tee, Brockhaus-Johannistee oder Lieberscher Kräutertee. 1824 bereitete ein Verbot der Behörden dem Spuk ein Ende: Ein Apotheker in Frankfurt am Main hatte in dem Tee Samen gefunden, sie eingepflanzt und dann festgestellt, dass es sich um den wohlbekannten Galeopsis handelte. Leider hat das der wertvollen Heilpflanze nachhaltig einen schlechten Ruf eingebracht.

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