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JOHANNISKRAUT

Hypericum perforatum

FAMILIE: Hartheugewächse / Johanniskrautgewächse (Hypericaceae).

ANDERE NAMEN: Tüpfel-Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu, Wundkraut, Blutkraut, Herrgottsblut, Hexenkraut, Sonnenwendkraut.

BESCHREIBUNG: Fast überall auf der Welt gedeiht das schöne, leuchtend gelb blühende Johanniskraut. Es stammt aus einer großen Verwandtschaft: Die Pflanzengattung der Johanniskräuter innerhalb der Familie der Hartheugewächse umfasst rund 450 Arten. Die ausdauernde krautige Pflanze wächst an Waldrändern, Feldwegen, an Dämmen und an Schutthalden, nicht selten steht sie auch an den seitlichen Wällen der Autobahnen. Die Staubblätter der Blüten erinnern an Sonnenstrahlen. Die Blüten erscheinen meist Mitte Juni, um den Johannistag, was der Pflanze ihren deutschen Namen eingebracht hat. Im Spätsommer bis Herbst entwickeln sich aus ihnen kleine rötlich-braune Früchte. Halten wir ein Blättchen des Johanniskrautes gegen das Licht, sehen wir lauter kleine, helle Pünktchen, die in einem regelmäßigen Muster das Blatt zu durchlöchern scheinen (siehe Detail-Abbildung >). Auch die Blütenblätter sind in dieser Art »perforiert«. Wir kommen dem Geheimnis auf die Spur, wenn wir ein Blatt ein wenig zwischen den Fingern zusammendrücken und danach unsere Fingerspitzen betrachten: Die »Pünktchen« sind Öldrüsen, welche das ätherische Öl mit dem rötlichen Farbstoff Hypericin enthalten.

VERWENDETE PFLANZENTEILE: Knospen, Blüten und Zweigspitzen.

WIRKUNG: Johanniskraut ist eine Heilpflanze mit einem umfassenden Wirkungsbereich, und sie ist eine der ganz Großen, wenn es um die Gesundheit älterer Menschen geht. Das Echte Johanniskraut wirkt innerlich angewandt stimmungsaufhellend und angstlösend, aber auch antibiotisch und schmerzlindernd. Äußerlich als Ölauszug (siehe Tippkasten >) angewandt, hat es eine entzündungswidrige und wundheilende Komponente und kommt vor allem bei jeder Form von Nervenschmerzen zum Einsatz, etwa bei Ischialgie oder bei anderen Neuralgien, ebenso bei allen Verspannungen und Schmerzen im Muskelbereich, bei Verrenkungen und Verstauchungen sowie bei der Gürtelrose. Johanniskraut wirkt auf allen Ebenen unseres Seins, die Pflanze wärmt uns von innen und taucht sozusagen unsere Seele wieder in Sonnenlicht. Sie vermag es, das Düstere aus unseren Gedanken zu vertreiben, und so kommt sie vor allem bei depressiven Verstimmungen – und hier insbesondere beim »Winterblues« – zum Einsatz. Auch wenn der Schlaf aufgrund psychischer Beschwerden unruhig ist, hilft Johanniskraut, die Nerven zu beruhigen und wieder zu einer gesunden Nachtruhe zu finden. Neueste Forschungen gehen außerdem von einer unterstützenden Wirkung gegen Demenz (zusammen mit Griechischem Bergtee) aus. Auf der Ebene körperlicher Beschwerden vermag uns Johanniskraut bei erhöhtem Blutdruck zu helfen. Die Heilpflanze hat dabei keinen direkten Einfluss auf die Gefäße, vielmehr wirkt sie mit ihrem nervenberuhigenden Effekt einer Hypertonie entgegen. Somit entspricht ihre Wirkungsweise komplett dem ganzheitlichen Grundgedanken der Naturheilkunde, dass Körper und Psyche eine Einheit bilden.

NEBENWIRKUNGEN: Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit von Haut und Augen und steigert die Sonnenbrandneigung. Halten Sie sich deshalb während der Einnahme von Johanniskraut möglichst nicht in der direkten Sonne auf und gehen Sie nicht ins Solarium. Wenn Sie sehr helle Haut haben und rasch einen Sonnenbrand bekommen beziehungsweise wenn Sie generell empfindlich auf Sonnenlicht reagieren, sollten Sie sich erst 14 Tage nach dem Ende der Johanniskrauteinnahme wieder direktem UV-Licht aussetzen. Wenn Sie Johanniskraut äußerlich anwenden, schützen Sie die betreffenden Hautstellen vor der Sonne. Tragen Sie bei sonnigem Wetter außerdem eine Sonnenbrille mit UV-Filter.

KONTRAINDIKATIONEN: Nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden. Vorsicht, bei der gleichzeitigen Einnahme von Gerinnungshemmern (wie zum Beispiel Marcumar®), Immunsuppressiva (etwa nach einer Transplantation), Psychopharmaka, der »Antibabypille«, HIV- sowie einigen weiteren Medikamenten kann Johanniskraut die Medikamentenwirkung beeinträchtigen beziehungsweise die Medikamentennebenwirkungen verstärken. Bitte konsultieren Sie deshalb bei regelmäßiger Einnahme von anderen Medikamenten unbedingt den Arzt, wenn Sie Johanniskraut einnehmen möchten.

DARREICHUNGSFORMEN: Tee, Ölauszug (siehe Tippkasten >), Tinktur, Fertigarzneien.


JOHANNISKRAUT-ÖL

Ernten Sie Johanniskraut am besten an einem warmen, sonnigen Tag Ende Juni bis Anfang Juli zur Mittagsstunde. Meist wird empfohlen, die noch ungeöffneten Blüten an Johanni (24. Juni) zu sammeln, ich selbst ernte aber nur zur Hälfte die Knospen, zur anderen Hälfte nehme ich geöffnete Blüten und Blätter. Füllen Sie ein Glas zu zwei Dritteln mit dem Sammelgut und übergießen Sie es mit kalt gepresstem Öl (etwa Mandel- oder Sesamöl), sodass über den Pflanzenteilen 2–4 Zentimeter Öl stehen. Stellen Sie das Glas 4 Wochen an einen sonnigen Platz und schütteln Sie es ab und zu. Dann abseihen und in eine dunkle Glasflasche umfüllen. Ein wunderbares Anti-Schmerz-Öl, das sich auch für entspannende Massagen eignet.

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