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Kapitel 4

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„Florian für heute soll’s genug sein. Ich kann mich nicht mehr so recht konzentrieren, was dieses Deutsch betrifft. Lass uns noch einen kleinen Absacker nehmen und dann zu Bett gehen.“

Florian reagierte jedoch nicht so recht auf meine Worte. Seine Augen deuteten an, dass er völlig in Gedanken versunken war. Ich schnippte kurz, und sein Blick fokussierte sich.

„Tut mir leid. Ich war gerade ganz woanders. Was meintest du?“

„Absacker? “

„Ja, klingt gut. Lass uns noch ein Gläschen Wein trinken. Theo, was denkst du über unseren Fund? Ist das Manuskript authentisch?“

„Nun, die Silbertruhe scheint alt zu sein, die Sprache und die Schrift entsprechen dem mir bekannten Mittelhochdeutsch. Ich könnte es sonst nicht lesen. Es bereitet mir aber Kopfzerbrechen, wie ein Text wie dieser, sorgfältig konserviert, auf den Filerimos kommt.

Meiner Meinung nach ist dies entweder eine grandiose Fälschung, oder er ist tatsächlich echt. Es erhebt sich jedoch die Frage, warum sollte irgend jemand so etwas tun? Oder würdest du eine ohne Zweifel wertvolle Silbertruhe mit diesem Inhalt vergraben und es dem Zufall überlassen, damit sie gefunden wird? Und ein verrostetes Schwert noch dazu? Es ist doch unwahrscheinlich, dass jemand das nur zum Spaß macht!“

„Das meine ich auch. Dazu erscheinen mir die Erlebnisse dieses Hans von Rittingau sehr lebensecht. Ich konnte die Düfte der Kräuter, die er beschrieb, selbst riechen, während du vorgelesen hast. Seine Familie erschien vor meinen Augen, ebenso die Gewänder des Ritters Wennengut und seiner Begleiter. Ich sah die Waffen, die Hans beschrieb, direkt vor mir. Völlig irre! Ich glaube, ich habe ein wenig zu viel von diesem guten rhodischen Wein genossen.

Aber was ist mit dieser Irini?

Und warum wurde Hans erst zum Ritter des Ordens, dann zum Eremit?“

„Florian, genau das sind die Fragen, die ich mir auch stelle. Da ist aber noch etwas. Bei jedem neuen Kapitel ist eine getrocknete Blüte des Hibiskus beigefügt.“

„Ist doch ganz klar! Blüten des Hibiskus wurden früher hier auf Rhodos manchmal auch Rosen genannt!“

„Nanu, seit wann weißt du das denn? Hast du etwa zusätzliche Recherchen angestellt, bevor wir zum Urlaub herkamen?“

Florian schüttelte erstaunt den Kopf.

„Nein, das habe ich nicht. Ich habe auch keine Ahnung, woher mir dieser Gedanke kam. Ich muss wohl zu viel Wein genossen haben. Ich gehe lieber schlafen. Lass uns morgen weiterlesen.“

Das Feuer war inzwischen heruntergebrannt, die feuchte Kühle des rhodischen Januars kroch langsam in unser Ferienhaus. So stimmte ich ihm aus vollem Herzen zu.


Ritter und Rosen auf Rhodos

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