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Praxisbeispiele für Diversität als Unterschiede und Gemeinsamkeiten

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Ein Integrationsmanager möchte die gesellschaftliche Integration vor Ort unterstützen, indem er ein Sportangebot für junge Erwachsene ins Leben ruft.

→ Der Fokus liegt trotz Unterschiedlichkeiten (kulturelle Herkunft, Milieuzugehörigkeit …) auf der Gemeinsamkeit: dem Interesse am Sport.

Eine Schulsozialarbeiterin möchte durch ein erlebnispädagogisches Angebot die Klassengemeinschaft stärken.

→ Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben ihren Platz: Schüler_innen im selben Alter besuchen gemeinsam eine Klasse. Gleichzeitig unterscheiden sich die einzelnen Schüler_innen (z. B. in Geschlecht, Herkunft, Milieuzugehörigkeit, Leistung, Neigungen, Motivation etc.).

Indem Gemeinsamkeiten in das Verständnis von Diversität integriert werden, soll ein besserer Schutz vor Stereotypisierung erreicht werden. Zusätzliche wird das Ziel verfolgt, Individuen nicht auf ausgrenzende Merkmale zu reduzieren, sondern verbindende Merkmale stärker zu berücksichtigen (ebd.). Dieser Leseart entsprechend kann schlussgefolgert werden, »dass es bei gleicher gruppenbezogener Merkmalskonstellation unterschiedliche individuelle Verhaltensweisen, Einstellungen und Werte auch innerhalb einer ethnischen Gruppe geben kann« (Heidsiek 2009: 42f., zitiert nach Thomas 1995: 246, zitiert nach Vedder 2003: 18). Denn erst durch die Betrachtung von Diversität als bestehend aus Unterschieden und Gemeinsamkeiten wird eine Identifizierung von Gemeinsamkeiten in vermeintlich heterogenen Personengruppen möglich, ohne die Unterschiede aus dem Blick zu verlieren (ebd.). Dies ist essenziell, denn »even if organizational participants are homogeneous with respect to race and gender, diversity can still exist in significant ways along other dimensions« (Thomas, R. R. 1992: 307, zitiert nach Liebrich 2008: 22).

Nur durch den Blick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede wird es in der Sozialen Arbeit möglich, Verschiedenheit nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Möglichkeit des Gestaltens zu sehen. Daher gehört die Kompetenz im Umgang mit Verschiedenheit in ihren Ausprägungen, ihrer Ungleichheit, Vielfalt und Unterschiedlichkeit als Kernkompetenz in den Mittelpunkt einer zukunftsorientierten Praxis der Sozialen Arbeit (Aschenbrenner-Wellmann 2009: 214). Heterogenität im Sinne von Unterschieden und Gemeinsamkeiten wird dabei systematisch wahrgenommen und bearbeitet. Die vorhandene Diversität kann dabei sowohl als im Individuum verortet (Persönlichkeitsmerkmale) als auch als Effekt gesellschaftlicher Entwicklungen (religiöse Pluralität, Mehrsprachigkeit etc.) betrachtet werden.

Diversität in der Sozialen Arbeit

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