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Die Schule

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»Mauro, oggi andiamo a scuola!« Heute gehen wir zur Schule. Uschi ist bestens gelaunt. Auch heute hat sie für Kaffee im Zimmer gesorgt, ist schnell zum Gemüseboot gegangen und hat Obst für das Müsli eingekauft.

Wir plaudern mit Mauro, er freut sich, dass uns Torcello so gut gefallen hat. Er wünscht uns viel Spaß in der Schule. Fehlt nur noch, dass er uns eine Schultüte überreicht.

Mir graut etwas vor der Prüfung. Mein Italienisch ist ausbaufähig, deshalb bin ich ja hier. Ich verstehe ganz gut, lesen kann ich auch ordentlich, mit dem Sprechen ist es etwas mühsam. Mir fehlt die Übung. Und die vocaboli. Und die grammatica. Hoffentlich wird das ein schriftlicher Test und kein Sprachtest. Es wird natürlich ein Sprachtest.

Warum nur bin ich aufgeregt? Es geht doch um gar nichts, ich muss mich niemandem beweisen und wenn ich in die Anfängergruppe eingeordnet werde, ist es auch nicht schlimm. Uschi ist dagegen cool, sie spricht ja auch deutlich besser, macht immer Hausaufgaben und lernt viel.

Unser Schulweg ist einzigartig. Wir gehen vor dem Gemüseboot über die Brücke zum Campo Santa Margherita und nach wenigen Minuten sind wir da. Es geht eine Treppe hoch und schon sind wir in einem anderen Universum. Klassenräume mit Schultischen, Bibliotheken, Bücher überall, ein Sekretariat und ein Lehrerzimmer. Ich fühle mich augenblicklich in meine Studentenzeit zurückversetzt. Eine Lehrerin unterhält sich mit mir sehr nett, wie ich heiße, wie es mir in Venedig gefällt und wie lange ich schon Italienisch lerne und zack bin ich in das Niveau B1 eingeteilt. Sie zeigt mir den Klassenraum und schwups, sitze ich neben Uschi. Wir schauen uns verdutzt an und freuen uns. Es ist schön, dass wir zusammen in einer Klasse gelandet sind und auch noch nebeneinander sitzen können.

Wir sitzen in einem richtigen Klassenzimmer. Lehrerpult, Weltkarte, Bücherregale, alles da. Unsere Lehrerin heißt Francesca und ist sehr streng. Carla, eine Schülerin, schaut in ihr Handy und wird sofort dafür zusammengebügelt. Handybenutzung ist während des Unterrichts verboten. Müssen wir etwa unsere Handys abgeben? Ich sage noch schnell was zu Uschi und schon trifft es mich. Ich soll still sein, wenn sie redet, es sei ohnehin spannender, was sie sage. Wir sind in einer richtigen Schule gelandet, mit Schulglocke, großer Pause, Brotdosen und strengen Lehrern. Von wegen lässige Italiener. Hier werde ich lernen und meine Konzentration wieder auf Vordermann bringen.

Tot sein kann ich morgen noch

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