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Kapitel 8 – Die Wald Villa
ОглавлениеSeit dem Frühlingsfest waren jetzt zwei Wochen vergangen. Die Schule hatte schon wieder begonnen, die Lehrerfrage war geklärt dank Ex - Sekretärin Asani. Da sie jetzt unterrichtete musste eine neue Sekretärin eingestellt werden. Man wurde auch schnell fündig. Da Tante Schmoll manchmal in der Schule ausgeholfen hatte, fragte der Professor sie ob sie den Job nicht übernehmen wolle. Begeistert sagte sie zu und schon war das Problem gelöst. Er zeigte und erklärte ihr alles und fügte hinzu, dass ab sofort Oberlehrer Klamm für sie zuständig wäre, solange er auf Grabungen unterwegs ist. Noch einmal gingen die fünf Jungschnäbler und der Professor alles durch, damit man ja nichts vergessen hat. Sie wussten ja nicht was sie erwartete. Nur das sie ins Waldland mussten stand definitiv fest. Keiner von ihnen war je dort gewesen. Man hatte zwar schon einmal einen Waldschnäbler aus der Ferne gesehen, aber noch nie mit einem gesprochen. Auch wussten sie nichts über den großen Golan, der im Wald über alles wachte. Er und die Triwies waren die einzigen Vogelarten in Simbara die fliegen konnten. Die Triwies waren die kleinsten in Simbara. Der größte der gesehen wurde war gerade mal acht Zentimeter. Sie waren nicht groß, aber dafür unheimlich flink, vergleichbar mit unseren Kolibris. Der Golan hingegen war sehr groß und hatte eine Flügelspannweite von knapp drei Metern. Dem entsprechend waren auch seine Flugkünste. Auch kannten sie die Schuppenfrösche und Steinkröten nur von Bildern aus der Schule. Die einzigen welche sie gut kannten waren die Bohrwürmer. Sie halfen den Wusel- und Federmäusen beim Bau der Grashügel. Es war alles Neuland für die sechs. Am nächsten Tag brachen sie zu einem neuen Abenteuer auf. Als sich alle von ihren Familien und Freunden verabschiedet hatten, brachen sie auf in Richtung Waldland. Sie konnten aber nicht den direkten Weg dorthin nehmen. Um ins Waldland zu kommen musste man entweder über den Simbala Fluss gehen, oder um ihn herum. Da jetzt noch Schneeschmelze in den Bergen war, hatte der Fluss reichlich Schmelzwasser und eine starke Strömung. Da der Simbala in den Katama See floss, mussten sie um den ganzen See herum gehen. Es war zu riskant den Simbala zu überqueren, nicht für die Schnäbler, sondern sie wollten ihre Ausrüstung nicht verlieren. Ein falscher Schritt und der Fluss verschlingt alles, auf nimmer Wiedersehen. Sie umrundeten den Katama See und gingen auch an der Stelle vorbei an dem das gesunkene Schiff lag. Aber es sah alles so aus wie immer, klares Wasser, springende Fische und ein paar abgebrochene Zweige. „Schon komisch, haben schon drei kaputte Schiffe gehabt, hoffentlich bekomme wir nicht noch Ärger mit der Marine“, sagte Philippe zum Professor, der sich das Lachen nicht verkneifen konnte und der meinte nur kurz: „Hoffentlich nicht, wir sind unschuldig!“ Als sie um den See herum waren betraten sie Neuland. Die Landschaft veränderte sich zusehends. Es war jetzt keine reine Grashügellandschaft mehr, sondern ging in eine Graslandschaft über mit vermehrten Büschen und Stauden. Solange das Gras vorhanden war, ging es gut voran. Auf etwa zweidrittel des Weges machten sie halt um ihr Nachtlager aufzuschlagen. Die großen Planen waren schnell gespannt und die Feuerstätte war auch gleich errichtet. Feuermaterial war genügend da, denn überall lagen alte Stauden und vertrocknete Äste von den Büschen. Nach dem Essen lagen sie gemütlich vor dem prasselnden Lagerfeuer und erzählten sich Geschichten, bis einer nach dem anderen einschlief. Es war am frühen Morgen, als sie ein ungewöhnliches lautes Geräusch weckte. Sie hatten solch einen Lärm noch nie gehört. Bis auf Philippe, der kannte das Geräusch sehr gut. Er stand auf und schaute gleich zum Himmel und deutete auf das, was gerade da oben flog. „Schaut ein Flugzeug. Es isse eine kleine Düsenmaschine und komme aus England, sehe ich an Flagge, “ sagte er begeistert. Die anderen schauten jetzt ganz entsetzt nach oben. Sie waren total verwirrt über das was am Himmel geschah. Es sah aus wie ein großer Vogel, flog wie Vogel, aber es war kein Vogel, soviel war sicher. Vögel fliegen nicht so schnell, sind nicht so laut und bewegen ihre Flügel, aber keins von dem macht das Ding da oben. Kikki fragte Philippe: „Ist das der Klabauter von dem du immer redest?“ Philippe schüttelte den Kopf und meinte: „Aber nein Schwesterchen. Das isse ein Flugzeug. Mit dem fliegen Menschen überall hin. Brauche Flugzeug weil sie könne ja nicht fliege.“ Kira stammelte nur. „Ich will auch so ein Ding, könnte dann auch fliegen.“ Der Professor beruhigte die Gemüter und erklärte ihnen wie und warum ein Flugzeug überhaupt fliegen kann, da alles mechanisch ist. „Und warum können wir nicht mehr fliegen?“, fragte Samir den Professor. Er antwortete: „Das ist ganz einfach. Vor Hunderten von Jahren konnten wir auch fliegen. Wir waren damals in einem Land mit den unterschiedlichsten Tieren zusammen. Zuerst waren alle Tiere dort Vegetarier, so wie wir es heute noch sind. Dann gesellten sich Tiere dazu die nicht nur Körner und Früchte aßen, sondern auch Fleisch. Daraus wurden die Fleischfresser. Um eine bessere Überlebenschance zu haben konnten wir fliegen, um den schnellen Fleischfressern zu entkommen. Damit waren wir ihnen weit überlegen. So konnten sie uns nicht mehr einfangen, also hatten sie keine Nahrung mehr, außer sie fraßen sich selbst auf. So wurden die Fleischfresser immer weniger und sind in unserem Land ausgestorben. Da wir dadurch keine Feinde mehr hatten die uns nachstellten, sind wir immer bequemer geworden und erledigten alles zu Fuß. Und so passierte es nach und nach, dass wir das fliegen verlernt haben. Also hat sich die Natur gesagt, lassen wir das fliegen, wir haben keine Feinde mehr. Damit wir alles besser greifen konnten, sind uns auch Finger an den Flügeln gewachsen wie bei der Fledermaus. Weil wir aber ständig zu Fuß unterwegs waren, haben wir dafür viel stärkere Füße als alle anderen. Um uns trotzdem zu schützen, falls doch noch einmal ein Feind auftaucht, hat sich bei uns die Tarneinrichtung entwickelt. Wir können ja wie ein Chamäleon und der Oktopus die Farbe unserer Umgebung annehmen. Fliegen kostet auch viel mehr Kraft, sodass wir auch mehr essen müssten.“ Philippe meinte zustimmend: „Richtig, hatte Luigi auch gesagt. Je mehr Kraft man habe, desto mehr esse musse man.“ Das Flugzeug beschäftigte sie alle noch eine ganze Weile, bis sie den Rand des Waldlandes erreichten. Das ist es also das Waldland. Der Professor holte den Plan und den Kompass heraus und legte beides vor sich auf den Boden. „Dann wollen wir mal schauen, wo wir sind und wo wir hin müssen“, sprach er mit nachdenklichem Gesicht. Er legte fest wo sie waren und Philippe, der sich mit dem Kompass auch auskannte, nickte zustimmend. Dann fuhr er fort: „Also wir sind hier und müssen nach dort. An der Stelle in der wir in den Wald reingehen müssen, ist eine große Lichtung eingezeichnet. Ich bin dafür, dass wir bis dahin noch gehen und dann dort unser Lager aufschlagen.“ Alle waren dafür, wie immer ohne Gegenstimme. Er schrieb wieder in sein Buch: Einstimmig angenommen 6:0. Sie marschierten entlang des Waldes und sahen jetzt, wie riesig er war. Es wird bestimmt nicht so einfach werden, hier etwas zu finden. Als einzigen Anhaltspunkt hatten sie nur ein Kreuz auf einer Landkarte. Der Wald sah immer gleich aus, hier und da war ein Baum umgefallen oder geknickt, aber sonst keinerlei Anhaltspunkte wo man sich befand. Wer sich darin verirrt, wird wohl es sehr schwer haben wieder herauszufinden. Es musste eine Strategie her, die dies verhinderte oder zumindest die Gefahr verringerte. Gegen Abend gelangten sie an die vom Professor beschriebene Lichtung. Bis jetzt verlief alles, abgesehen von dem Flugzeug, ohne Zwischenfälle. Sie suchten sich nah am Waldesrand eine gute Stelle für ihr Lager aus. Das sollte das Basislager werden. Anders als bei den letzten Grabungen, wollten sie immer abends an diesen Punkt zurückkehren. Der Vorteil dabei war, dass man weniger tragen musste und nicht jeden Abend ein neues Lager aufbauen. Auch mit der Feuerstelle wäre es im Wald problematisch gewesen, denn ein Funkenflug hätte genügt, um einen Waldbrand zu verursachen. Der Professor wusste von was er redete. Vor ein paar Jahren hatten zwei Jungschnäbler in der Nähe des Hügeldorfes ein Feuer gemacht und sind eingeschlafen. Sie merkten deshalb nicht, dass der Wind auffrischte und das Feuer neu entfachte. Der dadurch entstandene Funkenflug, die angrenzenden Grashügel in Brand steckte. Nur mit Mühe konnten die beiden aus dem Feuer entkommen. Es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn ein bisschen Gras abbrennt. Aber direkt neben den Grashügeln befanden sich die natürlichen Felder des Körnerkrautes, welche die Hauptnahrungsquelle für den Winter war. Trotz vereinten Kräften konnte nur die Hälfte der Felder gerettet werden. Für diesen Winter war dann „Friss die Hälfte angesagt“. Am nächsten Morgen gingen sie in den Wald hinein. Um nicht die Orientierung zu verlieren, markierte man jeden zweiten Baum, indem sie mit der Machete eine Kreuzkerbe schlugen. Dies geschah abwechselnd, einmal auf der rechten Seite, dann auf der linken Seite. Damit sie sich nicht verlieren konnten, haben sie sich wie Bergsteiger mit einem Seil aneinander gebunden. So war genügend Platz zwischen den einzelnen Schnäbler und hatte die Sicherheit, dass keiner verloren ging. Zusätzlich schlugen sie alle zweihundert Meter einen abgeschlagenen Ast in den Boden und steckten Blätter oben darauf, um zu wissen, wie weit sie schon im Wald waren. An einer lichten Stelle markierten sie alle Bäume zu einem Kreis. Von hier aus wollten sie jeden Tag in eine andere Richtung gehen. So deckten sie gleich zwanzig Meter rechts und links ab. Für den Ernstfall hatten sie noch zwei Petroleumlampen mitgenommen, falls sie von der Dunkelheit überrascht wurden. Sie kamen bis jetzt erstaunlich gut voran, was sich aber bald ändern würde. Zur Mittagszeit zählte der Professor seine Striche ab, die er pro eingeschlagenen Ast gemacht hat. Elf Stück hat er gezählt, was gleich zwei Kilometer und zweihundert Meter bedeuteten. Morgen würden sie schneller sein, weil sie alles schon markiert hatten. Der Professor schaute noch einmal auf seine Karte, rechnete aus, dass man etwa ein Viertel des Weges geschafft hätte, vorausgesetzt das Kreuz ist an der richtigen Stelle eingetragen. Schon allein die Größe des Kreuzes bedeuteten zwei Kilometer im Durchmesser. So marschierten sie wieder zurück und kamen noch vor der Dämmerung ins Basislager. Nach einer ruhigen Nacht und einem guten Frühstück, machten sich die sechs wieder auf in den Wald. Alles ging heute schneller, da man ja nichts zu markieren hatte. Nach einer Stunde Fußmarsch waren sie an der Stelle, die sie gestern als letztes markierten. Von dort ging es jetzt wieder tiefer in den Wald. So nach und nach merkten sie, dass der Wald jetzt dichter wurde. Die Menge der Bäume und die Anzahl der großen Büsche nahmen zu. Immer öfter musste man sich den Weg mit der Machete frei machen. Auch das Licht war nicht mehr so hell, an manchen Stellen kamen nur noch wenige Sonnenstrahlen auf den Boden. So langsam wurde ihnen die Bedeutung der Inschrift des Artefakts aus Loma bewusst. Dort stand „Und in den Wald tief euch hauen.“ Sie kamen jetzt nicht mehr so schnell voran, immer dichter wurde alles. Gegen Mittag gelangten sie auf eine Lichtung mit einer kleinen Anhöhe, von der man aus ein guten Einblick in den Wald hatte. Jetzt sahen sie, dass in der Ferne ein Weg aus dem Wald führte. Es war eine Bresche von ungefähr zehn Meter Breite. „Wenn das ein Weg sein sollte, müsste er direkt an unser nächstes Ziel führen,“ spekulierte der Professor. Philippe schaute durch das Fernglas und las die Koordinaten und Entfernung ab. „Eineinhalb Kilometer weit weg in nordnordöstlicher Richtung. Dasse ist eine Weg, aber wase dazwischen isse, isse nicht so schön. Alles ganz dicht gewachsen, keine Luft dazwischen, isse viele Arbeit für uns, “ sagte Philippe und gab den anderen das Fernglas. Sie waren der gleichen Meinung. Unterhalb der Lichtung war ein schöner freier Platz, der Ideal war um ein neues Lager aufzubauen. Also schlugen sie das alte Basislager ab und errichteten dort ein neues. Zwei ganze Tage brauchten sie dafür, waren jetzt aber dichter an ihrem vermeidlichen Ziel. Der alte Weg wurde noch einmal markiert, damit sie den Rückweg auch sicher wieder finden würden. In der Nähe des neuen Lagers entdeckten sie auch eine kleine Quelle mit frischem klarem Wasser. Da es jetzt so langsam Sommer wurde, gingen auch die Temperaturen nach oben. Da ist frisches Wasser genau das richtige, um nicht zu dehydrieren. Auch zum Essen war genügend vorhanden. Der Wald bot eine Menge Nahrung. Es gab viele verschiedene Nussbäume, Stauden mit Früchten und Körner aller Art, welche sie im Grasland nicht hatten. Verhungern oder verdursten würden sie auf keinen Fall. Erholt und frisch gestärkt, machten sie sich daran, den letzten Kilometer zu schaffen. Es war ein beschwerlicher Kilometer. Sie schnitten alles was ihnen im Weg war ab und bahnten sich so eine zwei Meter breite Schneise durch den Wald. Meter für Meter schlugen sie frei, in der Hoffnung auf dem richtigen Weg zu sein. Bislang klappte es ja immer und man hatte so langsam ein Gespür dafür bekommen, das richtige zu tun. Alle Hinweise, die sie bekommen hatten waren immer korrekt und meist verständlich beschrieben. Hier aber hatte man nur ein Kreuz auf einer Landkarte, mit dem Vermerk, man müsse sich durch den Wald hauen. Was sie auch tatkräftig machten. Jeden Tag kamen sie so um die einhundert Meter weiter ans Ziel. Nach zehn Tagen hatten sie es geschafft. Sie kamen direkt am Weg heraus, den sie von der Anhöhe aus gesehen hatten. Man hatte sich nicht getäuscht, es war wirklich ein richtiger Weg den sie da vorfanden. Hier und da waren ein paar kleine Büsche oder Stauden auf dem Weg gewachsen, was aber kein großes Problem mehr darstellte. Nach einem weiteren Tag sahen sie, was sie gesucht hatten. Ein Haus oder eine Villa stand vor ihnen. Die hatte auch schon bessere Tage erlebt. Sie sah aus, als wenn sie schon eine Ewigkeit nicht mehr betreten wurde. Alles rings herum war mit Unkraut, Büschen, Stauden und Bäumen verwachsen. Hier und da sah man ein Fenster in der Fassade. Fenster war übertrieben, es waren Lichtschlitze vielleicht dreißig Zentimeter Breit und zwei Meter hoch. Auf dem Dach befand sie eine viereckige Kuppel, welche auch schon mit Moos und Gras bewachsen war. So langsam konnten sie den Eingang erkennen. Es war ein Tor, etwa zwei Meter breit, mit einem Rundbogen versehen, der mit einem kleinen Flur endete. Jetzt mussten sie sich entscheiden, entweder ging man jetzt zurück, oder man musste hier die Nacht verbringen. Der Professor schaute sich das Tor an und beschloss am nächsten Tag alles zu erkunden. Er sah auch, dass am Ende des Flures, eine Platte mit einem Ornament in der Mitte, den weiteren Weg versperrte. Der Professor erkannte gleich, um was für ein Ornament es sich da handelte. Es war das Medaillon, das da abgebildet war, aber als Negativ – dem Gegenstück zu dem was sie hatten. Im Lager wieder angekommen, packte der Professor aus einer Tasche das Medaillon aus und erklärte warum er erst Morgen wieder weitermachen wollte. „Seht her. Das ist unser Medaillon, das wir aus dem Katama See geborgen haben. An den Pyramiden haben wir es schon einmal gebraucht – der Zahlen wegen. Da habe ich mir gedacht, nimm es vorsichtshalber einmal mit. So schwer ist es ja nicht, vielleicht brauchen wir es dort. Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, ist es der Schlüssel für die Platte am Eingang. Sollte er auch hier Recht behalten? Früh morgens machten sie sich auf den Weg zur Villa. Nach einer Stunde Fußmarsch hatten sie ihr Ziel erreicht. Es lag eine gewisse Anspannung in der Luft. Hatte der Professor recht mit seiner Vermutung, oder ist es doch anders? Sie wollten gerade in den Flur gehen, als sich zwei Waldschnäbler vor den Eingang stellten. Der kleinere von beiden beugte sich herunter und krächzte mit heiserer Stimme: „Was wollen ihr hier?“ Die sechs Schnäbler trauten ihren Augen nicht. Standen doch da zwei Waldschnäbler und versperrten den Weg. „Antwortet sofort, oder muss ich noch einmal fragen was ihr hier wollen?“, fragte der kürzere noch einmal. Der Professor räusperte sich und sprach ganz ruhig zu ihm: „Ich bin Professor Stutz und das sind meine Schüler. Wir haben eine Exkursion in den Wald gemacht und haben dabei dieses alte Gemäuer entdeckt. Wollte den Schülern alte Baustile vermitteln und zeigen wie man früher gelebt hat. Und mit wem habe ich es zu tun, wie heißen die Herrn Waldschnäbler?“ „Oh wie vornehm und gebildet er spricht, hat wohl die Weisheit mit Schaufel gefresst“, sagte der kürzere und beide lachten ganz laut. Der Professor wollte noch einmal wissen mit wem er es zu tun hatte, aber wieder bekam er ein herzhaftes lautes Gelächter von den zweien zur Antwort. Philippe platzte jetzt der Kragen und schrie die beiden laut an: „Ihre zwei Wurzelfüßer haben ihr Dummheit gelernt von eure Lehrer oder seid ihr nur so blöd. Was sagen eure Eltern zu euerm Benehmen, sind bestimmt nicht stolz darauf wie ihr das so mache. Habe viel gesehen auf alle Meere aber so etwas...“ Weiter kam er nicht weil aus dem Hintergrund plötzlich ein Waldschnäbler laut rief: „Karasch! Donasch! Was ist schon wieder los? Bewegt eure lange Stelzen weg von hier!“ Alle drehten sich um und das Gelächter der zwei Waldschnäbler verstummte sofort. „Bitte entschuldigen sie das Benehmen meiner zwei Söhne. Ich heiße Manasch und das ist meine Frau Minasch, meine zwei großmäuligen Söhne Karasch und Donasch haben sie ja bereits kennengelernt!“, sagte der Waldschnäbler Manasch. „Sehr angenehm Herr Manasch, und Frau Minasch, ich bin Professor Stutz und das sind Philippe, Kira, Kikki, Samir und Zimba, meine Schüler“, erwiderte der Professor. „Herr Professor ihr Ruf eilt ihnen voraus. Wir alle haben schon viele Geschichten von ihnen und ihren Schülern gehört, “ sprach Herr Manasch und seine Frau fügte hinzu: „Vor allem von Philippe dem Weltenbummler.“ Der Professor konnte sich nicht erklären woher die beiden schon von ihm gehört haben sollten und fragte deshalb nach: „Ich hoffe sie haben nur Gutes von uns gehört und wer hat ihnen die Geschichten erzählt?“ Darauf antwortete Herr Manasch: „Ich glaube wir haben gemeinsame Freunde. Vor ein paar Wochen waren Minou, der alte Haudegen und sein Freund Piko die Wuselmaus hier bei uns im Waldland. Sie kommen jedes Frühjahr zu uns holen Holz für ihre Bauten im Grasland. Und dabei erzählt er uns immer die neuesten Nachrichten aus dem Grasland, unter anderem auch von den Grabungen mit ihren Schülern und von Philippe.“ Sie waren erstaunt, wie gut die Waldschnäbler informiert waren, sie wussten alles über sie. Da hatten Minou, der alte Haudegen und Piko ganze Arbeit geleistet. „Wie weit sind sie jetzt eigentlich mit dem Simbara Rätsel, gibt es etwas Neues?“, fragte Frau Minasch und der Professor antwortete: „Bis jetzt gibt es noch nichts Neues, wir sind noch am suchen und wenn wir Glück haben finden wir hier etwas.“ Dann war es einige Zeit mit der Ruhe vorbei. Ein Schwarm der kleinen Triwies Vögel flog vorbei und einige von ihnen setzten sich auf die Schnäbel der Schnäbler. Zuerst war es noch ein lautes Geschnatter, dann kam ein Pfiff und es wurde ganz still. Der kleine Triwie auf Professors Schnabel fing an zu sprechen: „Hallo Herr Professor, wir sind die Triwies. Ich bin Gali dort ist Maldo, dort Nista, da drüben Doran, Spuna und Killa. Sind sehr erfreut über ihren Besuch hier.“ Es sah lustig aus, wie die kleinen Vögel auf den Schnäbel der Schnabelvögel balancierten. „Wir sind auch ganz erfreut hier bei euch zu sein“, sagte der Professor und musste schon schielen um den kleinen Vogel auf seinem Schnabel richtig zu sehen. So nach und nach gesellten sich immer mehr Vögel und andere Tiere wie Schuppenfrösche und Steinkröten hinzu. Ganz zum Schluss kamen sogar noch die zwei Golane. Der Golan ist mit Sicherheit der mächtigste Vogel in Simbara. Er vertritt dort Recht und Ordnung. Er sorgt dafür, dass es keine Streitereien untereinander gibt. Und falls doch einmal was passiert, muss er als Richter Recht sprechen. Alle beugen sich seinen Urteilen und Anordnungen hier im Waldland. Die beiden Golane musterten die sechs Schnäbler bis der ältere Golan zu Philippe sprach: „Du bist also Philippe, der letztes Jahr an Land gespült wurde. Ich konnte dich nicht richtig sehen, weil du gleich unter der Festplane verschwunden bist. Da du ja auch ein Schnabelvogel warst, hatte ich keinen Grund einzuschreiten, als ihr drei geschrien habt wie am Spies. Ich habe es als Freudenschrei gewertet. Es war doch so - oder? Ach ja der Form halber möchte ich mich vorstellen – ich bin Golan Gabrius lV und das ist meine Gemahlin Golan Fibrius lll.“ Und Philippe stellte sich und die anderen den Golans vor. Es war heute nicht mehr an Arbeit zu denken. Die Waldschnäbler luden die sechs zu einem kleinen Willkommensfest auf ihrem Dorfplatz ein. Dort mussten die sechs von allen Getränken und gereichten Essen probieren und dabei erzählen, was sie alles erlebt hatten. Zurück ins Lager brauchten sie an diesem Abend nicht mehr gehen, man hatte für sie schon Schlafstätten hergerichtet. Auch hier prasselte wieder ein Lagerfeuer und es wurden Geschichten und Anekdoten erzählt, bis sie alle, müde vom Tag, einschliefen. Als erster nach dem Frühstück war Golan Gabrius zur Stelle und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung ist. Dann kam der offizielle Teil. Er eröffnete ihnen, dass sie laut Waldgesetz erst eine Genehmigung brauchen, um Schneisen in dem Wald zu schlagen. Zweitens bräuchten sie eine Genehmigung um Exkursionen im Waldland durchführen zu dürfen. Drittens bräuchten sie eine Genehmigung um ein Lager im Wald zu erstellen. Viertens dürften keine Besitztümer die dem Waldland gehören mitgenommen, oder ohne Genehmigung geborgen werden. Dann fragte er die sechs Schnäbler, ob sie das nicht gewusst hätten? Alle schüttelten mit dem Kopf und der Professor entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten die sie dadurch verursacht haben. Dann reichte Golan ein Dokument die alle zu unterschreiben hätten. Aber zuvor müsse der Professor es laut vorlesen. Und auf dem Dokument stand geschrieben: Generalvollmacht. Die hier aufgeführten Schnabelvögel Professor Stutz, Philippe Beherrscher der Ozeane, Kikki, Kira, Samir und Zimba bekommen auf Lebenszeit die Genehmigung im Waldland zu forschen und Grabungen auszuführen. Ihnen ist im Falle einer Not immer Hilfe zu leisten. Jeder von ihnen bekommt einen persönlichen Triwie zur Seite gestellt, welcher alle bitten sofort weiterleitet. Gezeichnet und als Recht gesprochen Golan Gabrius IV. Sie unterschrieben das Dokument. Es wird später einen Ehrenplatz im neuen Museum von Simbara bekommen. Auch wird es einmal eine Wanderausstellung mit allen Fundsachen aus den Grabungen geben, damit alle Einwohner von Simbara über ihre Geschichte Bescheid wissen. Da sie jetzt ihre Triwies hatten, brauchten sie keinen Weg mehr zu markieren, denn die kleinen kannten jeden Winkel im Wald und wussten auch wo und wie man am besten hinkam. Jetzt standen sie wieder da, wo sie gestern Morgen schon einmal waren – vor dem Tor. Der Professor packte das Medaillon aus und übergab es Zimba und zeigte ihm wie er es in das Ornament einsetzen muss. Zimba setzte es ein, aber nichts geschah. Als er es wieder heraus nahm um nachzusehen das es auch richtig herum eingesetzt hatte, fing es zu kratzen und zu poldern an. Die Platte öffnete sich wie von Geisterhand, der Weg ins Gebäude war frei. Sie zündeten ihre Petroleumlampen an und traten ein. Sie gelangten in ein Zimmer, von dem aus eine Treppe nach oben führte und eine andere nach unten. An den Wänden hingen Bilder vom Königspaar König Thanas IV und Königin Thalina III, sowie Landkarten von Simbara und den angrenzenden Meeren. Auch ein paar Masken und Speere hangen dort. Wie immer dokumentierte der Professor gleich alles und Philippe kümmerte sich um die Landkarten. Jetzt gingen sie die Treppe hoch in den ersten Stock der Villa. Durch die schmalen Fenster drang Licht in das Treppenhaus, gerade so viel dass man alles klar erkennen konnte. Sie waren jetzt oben angekommen und wieder versperrte eine Platte den Einlass. In der Mitte der Platte wieder das Ornament. Diesmal durfte Samir die Platte mit dem Medaillon öffnen. Er drückte das Medaillon herein und zog es wieder heraus. Und die Platte öffnete sich und gab den Weg in ein großes Zimmer frei. Hier hingen noch mehr Bilder des Königspaares, mehr Masken, Speere, Messer und Karten von Simbara. An der hinteren Wand stand ein Tisch mit geschwungenen Beinen. Zuerst so man gar nicht was sich darauf befand. Erst als sie mit den Lampen näher kamen sahen sie was darauf lag. Es lag über Kreuz, ein je zwei Meter langes Zepter und ein Fächer und auf einem Podest stehend eine Krone darüber. Alles war wieder aus feinstem Gold, nur dieses Mal waren die Insignien mit Diamanten, Smaragden und Rubinen bestückt. Es war eine Pracht die Arbeiten anzusehen, scheinbar war es derselbe Künstler der auch den goldenen Vogel geschaffen hatte. Alle Stücke waren mit Ornamenten verziert und funkelten und glitzerten. Sie ließen alles erst einmal an Ort und Stelle liegen und gingen über eine weitere Treppe in den zweiten Stock. Dort versperrte eine weitere Platte den Einlass. Jetzt durfte Kira das Medaillon in die Platte einsetzen. Und wieder öffnete sich diese. Sie kamen in einen Raum der voll mit Kleider, Hosen, Hemden und Schuhen war. Ein Bett stand auch darin. Die Decke war bemalt mit Sternzeichen und anderen Himmelkörpern, die keiner von ihnen kannte. Als sie die Lampen etwas höher hielten glitzerte die ganze Decke, als wenn die Sterne tatsächlich funkeln würden. Bei näherer Betrachtung sah man, dass alle Sterne aus geschliffenen Kristallen bestanden. Sie kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was für schöne Arbeiten sie insgesamt bis jetzt gesehen hatten. Irgendwie war es schade, dass kein anderer diese Schätze hat bewundern können. Nun ging es in den Keller der Villa. Hier unten war es Stockfinster. Zum Glück hatten sie ihre Lampen dabei. Unten angekommen, stießen sie wieder auf eine Platte. Jetzt war Kikki an der Reihe die Platte zu öffnen, was sie auch tat. Sie betraten den Raum der vollkommen dunkel war. Die Lampen erhellten den Raum, der durch einen schweren, grünen Samtvorhang geteilt war. Auf dem Vorhang sah man wieder das Königspaar abgebildet über denen jeweils eine Krone schwebte. Vorsichtig schoben sie ihn zur Seite und leuchteten in den hinteren Teil des Raumes. In der Mitte stand eine kleine Kiste oder Truhe in ein Kissen eingebettet. Sie wollten schon zu dem Kissen gehen, als sie ein lautes zischen vernahmen. Tsssssiisch, Tsssssiisch machte es wieder. Man leuchtete in die Richtung aus dem das vermeidliche Geräusch kam. Das blanke Entsetzen überkam die sechs Schnäbler, als sie sahen was sich auf sie zubewegte. Es war eine riesige Schlange. Schon hatte sie das Kissen erreicht und richtete sich langsam auf. Zum fliehen war es jetzt zu spät. Wohl oder übel mussten sie sich der Gefahr stellen. Philippe stieß ein Pfiff aus und meinte nur: „ Großer Klabauter, so ein riesen Teil habe ich noch nie gesehen.“ Die Schlange hatte sich jetzt ganz aufgerichtet, sie überragte die Schnäbler aber nicht. Man war auf Augenhöhe. Sie musterte die sechs, einen nach dem andern. „Ich bin Koschla, die Hüterin des königlichen Siegels. Wer seid ihr und was wollt ihr?“, sprach die Schlange für alle überraschend. Der Professor stellte sich und die anderen vor und sagte weiter: „ Warum wir hier sind, das ist eine längere Geschichte.“ Koschla meinte darauf: „ Ich habe alle Zeit der Welt, erzähle mir deine Geschichte.“ Sie setzten sich alle hin und der Professor fing an zu erzählen, wie alles angefangen hatte auf Loma, dann die Funde im Katama See und von den drei Pyramiden im Grasland. Koschla schaute alle noch einmal an und begann zu erzählen warum sie hier war: „Man hat mich mit der Aufgabe betraut das königliche Siegel zu beschützen. Es ist das wichtigste Zeichen der Macht und der Würde des Amtes eines Königs oder Königin. Kein Befehl, Gesetz oder Erlass kann ausgeführt werden ohne den Stempel des Siegels. Alles was der König oder die Königin anordnet, muss mit dem Siegel bestätigt werden. Zepter, Krone oder Fächer sind nur äußere Zeichen der Macht, das Siegel aber bestätigt die Macht. Ich wurde vor vielen, vielen Jahren dazu auserwählt dieses Siegel zu beschützen und wenn es nötig sei, es gegen Diebe oder Plünderer zu verteidigen. Ich muss euch jetzt drei Fragen stellen um die Richtigkeit eurer Angaben zu überprüfen. Habe ich euch die Fragen gestellt und ihr habt sie richtig beantwortet, habe ich meine Pflicht erfüllt und die Siegel gehören euch. Beantwortet ihr die Fragen falsch, habt ihr genau eine Minute Zeit die Villa zu verlassen. Solltet ihr in dieser Zeit die Villa nicht verlassen haben, so schließen sich alle Türen und ihr bleibt für immer hier gefangen. Ich frage euch nun ob ihr die Fragen hören wollt, oder ob ihr jetzt ohne Eile und ohne Inventar gehen möchtet.“ Die sechs berieten sich und wollten es auf jeden Fall probieren. Sollten sie die Fragen nicht beantworten können, hätte man mit einer Minute genügend Zeit die Villa zu verlassen. „ Ja, wir möchten die Fragen hören“, sagte der Professor ganz ruhig und gefasst. Koschla antwortete: „So sei es. Erste Frage: Wie ist der Name des Königs dessen Siegel ihr wollt?“ Der Professor antwortet: „Das ist König Thanas der IV.“ Koschla stellte die zweite Frage: „Wie ist der Name seiner Frau?“ Wieder antwortete der Professor: „ Das ist Königin Thalina die III.“ Koschla stellte nun die dritte und letzte Frage: „ Wie lautet die Inschrift beider Tafeln in den Grabkammern der Pyramiden?“ Der Professor schluckte und war ratlos. Hätte er doch in die Grabkammern gehen sollen? War es ein Fehler nicht hineinzugehen? Was könnte darauf stehen, aber raten bringt uns nichts, denn zu groß sind die Möglichkeiten einer Lösung. Er antwortete: „Diese Antwort muss ich dir schuldig bleiben. Als wir bei den Pyramiden waren, haben wir nur die mittlere der dreien von innen gesehen. Die beiden anderen, die des Königs und der Königin, haben wir nicht besucht, um die Totenruhe zu achten.“ Koschla stellte sich auf und sagte: „Habt keine Angst, es wird euch nichts geschehen. Die erste Frage habt ihr richtig beantwortet. Die zweite Frage habt ihr auch richtig beantwortet. Die dritte Frage habt ihr nicht beantwortet, weil ihr es nicht konntet. Und das ist für mich die richtige Antwort. Ihr habt die Totenruhe geachtet, was eines unsere obersten Gesetze ist. Somit habt ihr euch würdig erwiesen, das Siegel an den richtigen Ort zu bringen, um es dem richtigen auszuhändigen. Ihr seid jetzt die neuen Hüter des Siegels. Füllt dieses Amt verantwortungsvoll aus. Unter keinen Umständen darf das Siegel in falsche Hände geraten, denn ohne diese Siegel werden wir nie wieder einen König oder Königin haben, der uns zurückbringt. Ich bin sehr müde, es war eine lange Zeit die ich auf euch warten musste. Enttäuscht uns nicht. Ich gehe jetzt und verlasse euch. Vielleicht sieht man sich irgendwann einmal wieder.“ Koschla drehte sich herum und schlängelte sich durch ein Loch in der Wand, aus dem Zimmer. Der Professor schaute Koschla hinterher und rief ihm nach: „Halt, warte doch. Was hast du gemeint mit der uns zurückbringt, wer und wohin?“ Doch Koschla war schon im Loch verschwunden. Er ging zum Loch in der Wand und wollte ihr noch etwas nachrufen, doch er stellte fest, dass da gar kein Loch war. „Habe ich jetzt Halluzinationen, da war doch gerade ein Loch – oder nicht?“, fragte er die anderen. Die anderen schüttelten mit dem Kopf. Sie alle konnten es sich nicht erklären wie Koschla das gemacht hatte. Sie widmeten ihre Aufmerksamkeit jetzt der Kiste die da auf dem Kissen lang. Vorsichtig öffnete Samir die kleine Kiste. Hervor kamen zwei zylinderförmige Siegel. Sie waren etwa zehn Zentimeter lang und hatten einen Durchmesser von fünf Zentimeter und waren aus einem silberfarbenen Metall, das keiner von Ihnen kannte. Wie sie später feststellten, war es reines Platin. Es war eine Menge Arbeit die Villa auszuräumen. Es war jetzt schon abzusehen, dass die sechs alleine nicht bewältigt bekamen. Zu viele Fundstücke befanden sich in der Villa. Man brachte alles erst einmal an den Festplatz der Waldschnäbler. Die staunten nicht schlecht über das, was sie da mitbrachten. Die Bitte des Professors, die Waldschnäbler möchten doch bitte mit helfen den Rest von der Villa zu holen, wurde sofort erfüllt. Bis zum späten Nachmittag hatten sie alles weggebracht. Der Professor gab Kikki und Samir das Medaillon, damit sie alles wieder verschließen konnten. Somit wurde sichergestellt, dass keine Fremden in die Villa gelangen konnten. Am Abend schickte Philippe seinen Triwie Gali zu Golan Gabrius, um ihn zu holen. Der kleine Gali machte sich sofort auf den Weg zu ihm. Nach etwa einer halben Stunde kamen beide zurück. Golan Gabrius beglückwünschte die sechs zu ihrem Erfolg und wollte, wie alle anderen auch wissen, was in der Villa so passiert ist. Als der Professor die Geschichte Koschla schilderte war es totenstill auf dem Festplatz. Sie hingen förmlich am Schnabel des Professors um ja kein Wort zu verpassen. Als er an die Stelle mit den drei Fragen und für immer eingesperrt und so, freuten sie sich so darüber, dass es zu spontanem Applaus kam. Der Professor besänftigte die Menge und sagte, dass sie nur ihre Job gemacht hätten, denn schließlich wollten ja alle Bewohner von Simbara wissen, was sich hinter der ganzen Sache verbirgt. Golan Gabrius sah das etwas anders. Er meinte, dass viel Mut und Tapferkeit dazu gehört, um solch ein Abenteuer zu bestehen. Dann stand er auf und sagte in die Runde der Anwesenden: „Ich glaube, dass ich hier im Namen aller Waldland Bewohner spreche, wenn ich euch zu Ehrenbürger des Waldlandes ernenne.“ Die sechs waren richtig baff. Mit allem haben sie gerechnet, nur nicht mit der Ehrenbürgerschaft des Waldlandes. Somit war ein neues Fest geboren, das Ehrenbürgerfest, welches jedes Jahr in der ersten Augustwoche an einem Samstag abgehalten werden sollte. So wurde es beschlossen – einstimmig. Jetzt hatten sie nur noch ein Problem zu lösen, wie bekommt man alles, ohne großen Aufwand, ins Grasland. Die Waldschnäbler konnten die Fundstücke nur bis zum Waldrand bringen. Bedingt durch ihre Größe und ihrer langen wurzelartigen Füße und Beine, können sie auf den Boden im Grasland nicht laufen. Somit schieden sie für den Transport ins Grashügeldorf aus. Die kleinen Triwies konnten zwar gut fliegen, aber transportieren konnten sie beim besten Willen nichts. Also musste man wieder Hilfe aus dem Dorf holen. Damit die Schnäbler nicht noch mehr Zeit verlieren würden, hatte Golan Gabrius folgende Idee. Die Waldschnäbler sollten alles an den Waldrand schaffen und er würde ins Grashügeldorf fliegen und dort Bescheid geben, damit sie hierher kommen. Der Professor hatte bedenken, dass dies klappen würde. Er sagte zu Golan: „Wie alle Tiere auf freier Wildbahn haben auch die Schnabelvögel einen Fluchtreflex wenn Gefahr droht. Da die Dorfbewohner noch nie einen Golan und dazu einen so großen gesehen haben, gehen sie bestimmt davon aus, dass er ein Feind ist. Dementsprechend würden sie sich verhalten. Entweder würden sie sich in die Hügel zurückzeihen, oder mit Tarnung verstecken. In beiden Fällen bekämest du nie einen Schnabelvogel zu sehen“. Dem Golan leuchtete das Argument ein, da sich die Waldschnäbler ja genauso verhalten. Da meldete sich der kleine Gali zu Wort: „Golan du weißt ja das wir nicht weit fliegen können, weil uns die Kraft dazu fehlt. Du hingegen hast viel Kraft. Du hättest genug Kraft um zwei Triwies Huckepack mitzunehmen und müsstest uns kurz vor dem Dorf absetzen. Der Professor schreibt eine Nachricht, die wir dann einem Schnabelvogel übergeben könnten.“ Golan Gabrius schaute den kleinen Gali an und sagte zu ihm: „Gali, dein Vorschlag ist einfach Genial, oder Professor?“ Der Professor stimmte Golan Gabrius voll zu. Er setzte gleich ein Schreiben auf, in dem er den Sachverhalt kurz schilderte und beschrieb den Weg, den sie nehmen mussten um ins Waldland zu gelangen. Am Rand des Waldes würden sie dann von den Triwies empfangen und zum Lager geleitet. Der Golan, mit den zwei Triwies als Passagiere, machte sich gleich auf den Weg in Richtung Grasland. Die zwei Triwies staunten nicht schlecht, als der Golan immer höher flog, denn ihre normale Flughöhe betrug höchsten mal zehn bis zwanzig Meter. Sie genossen den Flug und bestaunten ihr Waldland aus achthundert Meter Höhe. Der Golan setzte die Triwies am Rand des Hügeldorfes ab, von dort flogen sie allein weiter. Den ersten den sie trafen war Dok Wargo. Er war recht erstaunt als die beiden sich auf seinen Schnabel setzten und drauf losredeten: „Hallo ich bin Gali und das ist Maldo. Viele Grüße vom Professor und du sollst das lesen.“ Er überreichte ihm das Schriftstück vom Professor. „Ihr müsst schon von meinem Schnabel heruntergehen, sonst kann ich nicht lesen, weil ihr mir die Sicht versperrt“, sagte der Dok zu den beiden. Sie flogen um ihn herum und setzten sich auf seine Schulter. Der Dok las das Schreiben und sagte zu den beiden, dass er sich sofort darum kümmern werde und heute noch aufbrechen wird ins Waldland. „Und richtet dem Professor und den anderen einen schönen Gruß vom mir dem Dok aus, “ sprach er und verabschiedete sich. Die zwei Triwies flogen wieder zum Dorfrand zurück, wo Golan auf sie wartete. „Und hat alles geklappt?“, fragte Golan Gabrius die zwei. „Natürlich, du kennst uns doch, so Kleinigkeiten sind doch ein Klacks für uns“, erwiderte Gali und meinte weiter: „Wir müssen dem Professor noch einen Gruß vom Doc Wargo ausrichten und er kümmert sich sofort darum und sie brechen heute noch auf.“ Der Golan stutzte! „Sagtet ihr Dok Wargo? Ein stattlicher Schnabelvogel mit einem grauslichen blauen Backenbart?“, fragte der Golan nach. Und beide nickten heftig mit den Köpfen. Und Maldo fragte nach: „Wieso, kennst du ihn?“ „Und ob“, sagte er, „Und ob.“ Während er weiter flog, dachte er an die Studienzeit. Sie hatten beide miteinander studiert. Der Dok Medizin und er Rechtswissenschaft auf der Universität im Westgrasland nordwestlich des Minga Flusses. Normalerweise freunden sich Golane und Schnäbler nicht miteinander an, aber sie waren die Ausnahme. Sie würden sich ja bald sehen, dass gibt ein riesen Fest, dachte er sich so. Mittlerweile transportierte alle gemeinsam das Inventar aus der Villa in Richtung Waldrand. Sie kamen gut voran, da der Pfad den sie geschlagen hatten, jetzt so richtig platt getrampelt wurde und eher einem breiten Weg glich. Sie mussten alle mehrfach hin und her gehen um alles vom Festplatz zum Basislager am Waldrand zu bringen. Philippe stand vor dem Inventar der Wald Villa und meinte zum Professor: „Ich glaube nicht das alles ins alte Krankenhaus passt, isse sehr viele Mobiliar von Villa. Isse schließlich ganzes Haus was wir da habe.“ Der nickte und blickte ihn skeptisch an. „Vielleicht haben wir Glück und es passt alles hinein, sonst müssten wir einiges auslagern“, gab er zurück. Aber wohin, stellte er sich die Frage? Sie hatten jetzt schon zwei neue, große Räumlichkeiten dazu bekommen und das reicht immer noch nicht. Eventuell müsse man wohl oder übel noch ein Lager bauen. Damit muss aber bald begonnen werden, dass es bis zum Winter fertig ist. Beide sicherten jetzt mit Planen die Fundstücke, damit sie, falls es regnen sollte, geschützt war. Als alles ordentlich verstaut und abgedeckt war, gingen sie zurück zum Festplatz. Dort lagen jetzt nur noch die wertvollsten Stücke aus der Villa. Das Siegel trugen der Professor und Philippe immer abwechselnd bei sich. Die sechs hatten schließlich die ganze Verantwortung, für die Zukunft von Simbara, auf sich genommen. Golan Gabrius kam von seinem Erkundungsflug zurück und berichtete was er gesehen hat: „Eine Kolonne von dreißig Schnäblern ist kurz vorm Waldrand. Die Triwies warten dort auf sie. Sie müssten es eigentlich bis zur Dunkelheit noch bis hierher schaffen.“ Der Professor bedankte sich bei Golan und lobte die gesamte Planung der Operation. Auch freute ihn die Hilfsbereitschaft aller hier im Waldland. Golan winkte ab und sagte: „Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Wir ziehen hier immer an einem Strang, das ist doch bei euch auch so. Siehe doch deine Schnäbler an. Du schreibst ein Papier und schon wird alles mobilisiert und alle machen sich auf den Weg. Nur wenn man alles gemeinsam macht, ist man auch stark und anderen überlegen. Ich denke, dass alle Schnäbler aus demselben Holz sind. Kann sein das es auch mit unserer Vergangenheit zu tun hat. Wir wurden ewige Zeiten unterdrückt, gedemütigt und verfolgt, bis wir letztendlich hier unseren Frieden gefunden haben. Das prägt und macht auch stark. Professor, wir stehen alle auf Augenhöhe.“ Der Professor dachte einen Moment nach und meinte: „Wenn du das so siehst, hast du natürlich Recht. Falls du dich einmal für ein politisches Amt ausüben möchtest, meine Stimme hast du.“ Beide lachten und verneigten sich gegenseitig voreinander. Aus dem Wald vernahm man jetzt, dass sich etwas bewegte. Als erstes kamen die Triwies aus dem Wald geflogen und riefen im Chor: „ Sie sind da, sie sind da die Schnäbler!“ Und dann kamen sie einer nach dem anderen aus dem Wald heraus. Der Festplatz füllte sich zusehend und war zum Schluss fast voll. Unter ihnen war auch Dok Wargo und Schwester Pina, was Golan sichtlich freute. Der Golan trat nun in die Mitte des Platzes. Es wurde sofort still. Manche Schnäbler fürchteten sich vor dem großen Golan. Der ergriff das Wort und sagte das man keine Angst vor ihm zu haben brauche, solange man sich an Recht und Gesetz hält. Er begrüßte alle recht herzlich und lud alle ein doch ein paar Tage zu bleiben. Dann drehte er sich um und stand vor dem Dok und Schwester Pina. Sie schauten sich eine Weile an und der Golan sagte: „ Was ist du alter Pillendreher, willst du deinen alten Kumpel nicht Hallo sagen, oder verbietet dir das deine süße Karbolmaus neben dir?“ „Ach Quatsch du alter Paragrafenreiter, lass dich umarmen“, brach es aus dem Dok heraus und alle drei lagen sich in den Armen. Alle hatten sich viel zu erzählen, trafen doch hier zwei Welten aufeinander, die man noch nicht gekannt hatte. Es wurde eine lange Nacht und sie vereinbarten noch einen Tag zu bleiben um Geschichten und Erfahrungen auszutauschen. Vor allen der Dok und Golan hatte sich viel zu erzählen. Sie hatten sich nach dem Studium aus den Augen verloren. Der Golan bekam den Job bei den Waldschnäblern und der Dok ging zurück ins Grasland und eröffnete eine Krankenstation. Schwester Pina lernten sie auch auf der Uni kennen. Sie studierte dort auch Medizin, hat aber das Studium abgebrochen. Sie hatte gemerkt, dass sie der Verantwortung nicht gerecht wurde, die nun einmal ein Arztberuf so mit sich bringt. Als sie hörte, dass der Dok eine Krankenstation im Grasland eröffnet hat, hat sie sich bei ihm als Krankenschwester beworben und er hat sie sofort eingestellt. Das ist jetzt zwölf Jahre her. Der Austausch an Erfahrungen war sehr wichtig für beide Schnäbler Parteien. Da alle Vegetarier sind, hatten sie auch gemeinsame Interessen, was den Anbau der Früchte und des Getreides betraf. Sie vereinbarten sich gegenseitig Saatgut zu bringen, damit alle ein größeres Nahrungsangebot hatten. Auch die Lehrer tauschten ihre Bücher aus. Es war für sie interessant, was in den jeweiligen Klassen unterrichtet wurde. So hatte jeder Gesprächsstoff genug, entweder über den Beruf, sein Hobby, oder im privaten Bereich. Alle hatten ihren Spaß und man wollte sich einmal im Jahr treffen. Als Fremde waren sie gekommen und als Freunde sind sie gegangen. Ach ja, für einen war es besonders erfreulich, nämlich für Dok Wargo. Er hat endlich den Mut gehabt seiner Pina einen Heiratsantrag zu machen. Sie hat sofort „Ja“ gesagt. Nicht ganz unschuldig daran war Golan. Er hat die Zwei einfach in sein Baumhaus gesetzt und die Leiter mitgenommen. Es hat funktioniert. Vor Weihnachten soll jetzt die Hochzeit sein. Es wurde ein schwerer Abschied, aber sie mussten wieder zurück. Jeder nahm so viel er tragen konnte oder wollte. So setzte sich eine lange Karawane, in Richtung Grasland, in Bewegung. Mit dem Wetter hatten sie auch Glück, kein Sturm, kein Regen, strahlend blauer Himmel, es war Kaiserwetter. Am Abend richteten sie sich das Lager ein und legten sich früh schlafen. Am nächsten Morgen brachen sie früh auf, damit sie bis zum Abend wieder im Dorf waren. Dort angekommen, stellten sie alles erst einmal in beiden vorhandenen Hügeln unter und den Rest wurde wieder im Rathaus untergestellt. Bartus, der Dorfälteste, Dok Wargo und der Professor sowie andere Gemeindemitglieder waren sich, an Hand der vielen Funde, klar darüber dass ein neuer und größerer Museumstrakt gebaut werden musste. Das würde Bartus an die Wusel-und Federmäuse weitergeben. Wie der erste Trubel vorbei war, räumten die sechs die Kisten aus und katalogisierten alles. Man sortierte es erst einmal in verschiedenen Kategorien ein, wie Textilien, Waffen, Gold und Schmuck sowie Schriftstücke und Landkarten. Einen Durchblick hatten sie aber trotzdem noch nicht. So beschlossen sie, sich zuerst das Gold und den Schmuck näher anzuschauen. Es waren wunderbare Stücke die sie da sahen und in ihren Händen hielten. Das meiste von dem hatten sie schon in der Villa oder auf dem Festplatz begutachtet. Vor allem der Schmuck hatte es Kikki und Kira angetan. Selbst wenn sie es tragen dürften, konnten sie es nicht, weil das meiste davon entweder zu groß oder zu schwer war. Denn hinter dem, wie es scheint, dicken Hals der Schnabelvögel, sitzt nur ein kleiner, zierlicher Hals aus Haut und Knochen. Das meiste waren einfach nur Federn, die dicht und buschig wie eine Halskrause um den Hals gewachsen sind. Würde man jetzt den Schmuck tatsächlich anlegen, würde der die Federn in null Komma nichts wegscheuern und es käme der dünne blanke Hals zum Vorschein, so wie bei den Kastanien- oder Eichelmännchen, die mit Streichhölzern zusammen gesteckt sind. Schön hässlich würde das aussehen. Oder nicht? Sie sortierten ihn auch wieder in diverse Kategorien, wie Ringe, Ketten, Reife etc. und katalogisierten alles. Zum Schluss war nur noch das Siegel übrig. Kikki legte beide auf den Tisch. Der Professor skizzierte beide Stücke und wollte sie wieder zurücklegen, kam aber versehentlich an den Deckel der Schatulle und warf sie um. Beim Aufprall vernahm er ein Metallisches Geräusch. Der Professor probierte das gleiche noch einmal und wieder das Geräusch. Er nahm jetzt die Schatulle und schüttelte sie. Er spürte wie sich darin etwas bewegte. Jetzt erst untersuchte er die Schatulle genauer. Äußerlich konnte er nichts Besonderes feststellen. Dann nahm er das Innenfutter heraus, indem die Siegel eingebettet waren. Dort sah er einen zweiten Boden, den er vorsichtig, mit dem Messer von Philippe, herausdrückte. Sie schauten nicht schlecht, als Münzen oder Medaillen zum Vorschein kamen. Der Professor stürzte die Münzen auf ein Tuch. Es waren sechs Stück, alle gleich groß und hatten auf der Vorderseite die gleiche Prägung, waren aber auf der Rückseite verschieden geprägt. Als er noch einmal in die Schatulle sah, bemerkte er noch ein Schriftstück. Er klappte es auf und fing an zu lesen. Er wollte, aber er musste es erst übersetzen, da es in Altschnäbisch geschrieben war. Er holte sein schlaues Buch und fing an zu übersetzen. Nach einer Weile sagte der Professor: „Also da steht, so grob übersetzt folgendes: Die Waage ist das Symbol für Gerechtigkeit und die Justiz. Die zwei schnäbelnden Vögel stehen für die Liebe. Die Saatkörner stehen für keiner soll hungern. Die Hügel und das Baumhaus stehen für Wohnraum für alle. Die Wellen stehen für Wasser für alle. Und die Sterne stehen für Herkunft und Geburt. Alle diese Prinzipien sind die Eckpfeiler für unsere Verfassung. Jeder soll sich danach richten und handeln.“ Philippe runzelte seine Federstirn und meinte: „Steht wirklich so in Verfassung, habe du gesagt bei Pyramiden. Aber warum wisse die das alles, vielleicht habe die von uns abgeschreibe, wenn nicht habe wir von ihne abgeschreibe – oder Professor?“ Der nickte nur und sagte: „Philippe ich fürchte wir haben abgeschrieben und das schon vor ganz langer Zeit. Da waren ein paar sehr gelehrte Schnäbler am Werk, die alles zum Wohle der Gemeinschaft entwickelt haben. Das nennt man sozial. Nach diesem Prinzip handeln wir schon seid Hunderten von Jahren. Wir hatten noch nie ein Problem damit und allen ging es gut.“ Er erwähnte auch noch, dass sie ja auch kein Geldsystem, Börse, Wertpapiere oder Rohstoffbörse hätten. Jeder in unserer Gemeinschaft hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, die er auch Gewissenhaft ausfüllt. Übrigens hätten die Baumschnäbler die gleiche Verfassung, er habe sich erst vor ein paar Tagen mit Golan Gabrius darüber unterhalten. Auch beim Rechtssystem haben wir dasselbe, nur die Strafen fallen unterschiedlich aus. Samir sah das auf die Rückseite des Schriftstückes auch noch was geschrieben stand und fragte nach: „Und was steht da?“ Der Professor drehte das Schreiben um und sagte: „Verzeihung, hab ich glatt übersehen, aber wie heißt es so schön „Vier Augen sehen mehr als zwei.“ Wieder fing er an zu übersetzen, räusperte sich und las vor: „Hütet die Medaillen genauso wie das Siegel. Ohne sie gibt es kein Einlass in die Zukunft der Schnabelvögel. Setzt sie ein wenn gefordert. Die Zukunft liegt nun in eurer Hand.“ Philippe meinte nur: „Jetzt wisse wir wieder so viel wie vorher, aber hat er aufgehört zu reime sonst hätte ich es auch wieder müssen.“ Alle lachten, denn schließlich kannten sie seine Klabauter Verse. So wurde alles abgearbeitet und innerhalb einer Woche war man fertig. Man hatte auch noch einige interessante Karten gefunden, auf denen auch West- und Ost-Simbara eingezeichnet war. Irgendwann wird es dafür auch eine Erklärung geben dachte der Professor. Er war aber gedanklich schon bei der nächsten Exkursion.