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Kapitel 16 – Das Abenteuer geht weiter
ОглавлениеSie hatten alle Filme mindestens zwanzigmal gesehen und Hunderte von Fragen gestellt. Jetzt mussten sie sich aber einer Frage stellen. Wie geht es weiter und wohin? Aus den Unterlagen die sie von Mellas vorgespielt bekamen, brauchten sie für weitere Unternehmungen ein Schiff oder seetüchtiges Boot, wenn sie weitermachen würden. Da sie nur das Gummischlauchboot und zwei alte kleine altersschwache Boote hatten, müssten sie ein neues bauen. Die Pläne, so Mellas, lägen in der Bibliothek unter soundso bereit zum nachlesen. Sie könnten auch noch andere Bücher dazu haben, müssten nur dafür unterschreiben und sie später wiederbringen. So suchten sie alles heraus, welche sie für die neuen Unternehmungen brauchten. Zuerst war aber zurück ins Dorf angesagt. Es war schon Herbst und diverse Feste standen noch aus. Auch die Ausstellung bei den Waldschnäblern musste vorbereitet werden, und, und, und. Soviel ist liegen geblieben, soviel musste noch erledigt und geklärt werden. Also machten sie sich auf den Heimweg. Golan Gabrius verabschiedete sich von allen, denn er musste die Ausstellung und das Ehrenbürgerfest vorbereiten. Er flog, mit einer kleinen Tasche voller Unterlagen und ein paar kleinen Lampen, in Richtung Waldland davon. Die anderen verschlossen den Eingang und machten sich auf den Weg ins Hügeldorf. Am späten Abend kamen sie im Dorf an und die meisten warteten schon im Gemeindezentrum auf sie. Bis auf Dok Wargo und Pina und einem Patienten der sich einen Zehennagel ausgerissen hatte, waren alle da. Nach der OP gingen sie gemeinsam ins Gemeindezentrum. Es war ein herzlicher Empfang den sie bekamen. Golan hatte es sich nicht nehmen lassen, die Schnäbler über die Heimkehr der acht zu unterrichten, der nach einem kleinen Plausch und Tasse Pfefferminztee mit dem Dok und seiner Frau Pina, wieder weiter flog. Als alle da waren berichteten sie, was geschehen war. Der Professor forderte alle auf, sich darüber Gedanken zu machen wie es weiter gehen soll. Man würde dann auf dem Ehrenbürgerfest darüber abstimmen. Auch sollten die beiden Golane und beide Triwies als Ehrenbürger im Grasland aufgenommen werden. Die Triwies bekamen davon nichts mehr mit, weil sie schon lange zu Hause schnarchten. Es wurde, wieder einmal, eine lange Nacht. Morgens gegen zehn Uhr hatten sie ausgeschlafen und die Vorbereitung für die Ausstellung war in vollem Gange. Die Stücke dafür hatte der Professor schon vor der Abfahrt ausgesucht und die anderen Schnäbler hatten es verpackt und reisefertig gemacht. Bis zum Fest waren es noch vier Tage und es musste ja noch dorthin transportiert und ausgepackt werden. Gali hatte nach zwölf Stunden Schlaf endlich ausgepennt. Philippe sah seinen Freund an und meinte zu ihm: „Na wieder unter den wachen? Dann kann ich ja endlich schlafen und wenn du gehst mache bitte das Holz vor der Türe weg.“ Gali stutzte und fragte nach: „Welches Holz soll ich wegmachen?“ „Na das was du heute Nacht versägt hast mit deinem schnarchen“, antwortete Philippe mit einem grinsen im Gesicht. Gali überlegte ganz kurz und erwiderte: „Das ist noch nicht fertig, muss es heute Nacht noch auf die richtige Länge sägen, oder brauchst du so große Zahnstocher?“ Philippe schüttelte geschlagen den Kopf und meinte nur, dass ihn irgendwann der Zorn des Klabauter treffen würde. Beide gingen zum Professor ins Labor, um einen leckeren Tee zu trinken und weitere Einzelheiten, zwecks der Ausstellung und des Festes zu bekommen. Sie saßen gemütlich in einer Sitzecke des Labors und stellten die Liste der Objekte zusammen. Da kam Opa Butschi auf Krücken herein. Sie hatten es gestern gar nicht mitbekommen das er es war, den der Dok und Pina wegen dem Zehennagel operiert hatten. Er erzählte, dass er mit dem Spaten beim Körnerkraut stechen war, als Golan Gabrius gerade vorbei kam. Vor lauter Freude habe er den Spaten in die Luft geworfen und ist ihm genau auf den großen Zehennagel gefallen. Den Rest würden sie ja kennen, sprach er mit trauriger Stimme. Der Professor meinte, das sei doch nicht so schlimm, in ein oder zwei Wochen wäre alles wieder verheilt, er müsse nur den Fuß ein bisschen schonen. Da kullerten Butschi die Tränen herunter und schluchzte etwas undeutlich: „Das ist ja gerade das Problem. In vier Tagen ist das Ehrenbürgerfest und ich bin nicht dabei, wegen dem blöden Spaten und der Krücken.“ Jetzt erst begriffen die anderen, warum er weinte. Er hatte sich so auf das Fest gefreut und jetzt das. Philippe überlegte kurz und fragte Opa Butschi: „Hast du Höhenangst?“ Opa verstand nichts. Philippe: „Ob du Höhenangst hast habe iche dich gefragt?“ „Wie sagst du immer, beim Klabauter, ich war noch nie in der Höhe, außer auf unserem Grashügel, woher soll ich dann wissen ob ich Höhenangst habe.“, sagte er außer sich. „Gut dann werden wir das schnelle herausfinden. Wenne du keine hast, isse alles gut. Wenne du hast, machen wir gleich Schocktherapie und schon ist alles behoben, Kapische.“ Opa Butschi wurde noch ungelassener und wollte gerade wieder laut werden, als der Professor dazwischen rief: „Er meinte, dass du einen Freiflug von Golan Gabrius oder Fibrius bekommst. Wir setzten dich in eine Tasche und einer der beiden Golane fliegt dich zum Ehrenbürgerfest. Und da Golane immer in eine gewisse Flughöhe brauchen, wirst du schon einige Meter über dem Boden transportiert oder du musst zu Hause bleiben.“ Jetzt hatte er alles verstanden und fragte nach: „Wie viel Höhe braucht ein Golan wenn er fliegt?“ Und Gali sagte ganz spontan: „Mindestens drei Kilometer, aber es ist doch egal, ob ihr aus dreitausend oder dreißig Meter abstürzt, aber du kannst immer sagen „Ich bin geflogen“ das können nicht viel Schnabelvögel von sich behaupten.“ Opa schluckte. Der letzte Satz war verlockend „Ich bin geflogen“, das machte was her. Und Opa Butschi meinte ganz trocken: „Wann ist der Vogel Startklar?“ Alle lachten und das Problem war vom Tisch. Die ersten Schnäbler waren schon unterwegs Richtung Waldland. Schnäbser Ahlic stellte noch schnell eine Auswahl seiner neusten Weine zusammen. Dann packte auch er seinen Rucksack und marschierte ins Waldland. So nach und nach wurde das Hügeldorf leer. Der letzte der ging, war Bürgermeister Bartus. Er vergewisserte sich, dass auch alle dabei waren und nichts liegen blieb. Er hatte außer Proviant noch die Ehrenbürger Urkunden für Fibrius, Gabrius, Gali und Maldo dabei. Es werde bestimmt ein großes Fest werden, dachte er so bei sich und er freute sich darauf. Noch in der Luft war Opa Butschi. Er wagte es kaum aus dem Korb zu schauen. Mehrfach forderte Golan Fibrius ihn auf endlich die Aussicht zu genießen. Erst als sie ihm drohte, ihn mitten in der Pampas abzusetzen und er könne dann den Rest ins Dorf humpeln, schaute er vorsichtig aus dem Korb. Erst mit blinzelnden Augen, dann mit weit geöffneten. Es war eine grandiose Aussicht, wie er es noch nie gesehen hatte. Da lag seine Heimat Simbara ganz klein unter ihm. Das Hügeldorf war schon weit weg und der See nicht so groß, wie er ihn sonst gesehen hatte. Der Wald hingegen wurde jetzt immer größer bis er merkte das Fibrius langsam tiefer ging. Sie waren kurz vor dem Ziel, und Fibrius drehte noch eine Ehrenrunde, extra für ihn. Er war sehr dankbar für dieses einmalige Erlebnis und bedankte sich bei ihr, kurz bevor sie landeten. Alle waren inzwischen angekommen und machten sich sogleich nützlich. Es wurde geputzt und geschmückt, Bänke und Tische aufgestellt und die Baumhäuser zu Schlafstätten hergerichtet. Auch im Gemeindehaus der Waldschnäbler war man mit der Ausstellung eifrig am Werk. Alles wurde herausgeputzt und poliert. Der Professor, Philippe, Dok und Pina, sowie Kikki, Kira, Zimba und Samir waren heute Gäste bei den beiden Golane Fibrius und Gabrius. Es gab reichlich zu essen und zu trinken. Sie sprachen über alles Mögliche, über das Fest, die Ausstellung und ganz zum Schluss über das Thema über das sie eigentlich heute gar nicht reden wollten. Stammen wir wirklich aus einer anderen Welt und wo führt uns das alles hin? Es waren schwerwiegende Fragen, auf die sie erst einmal gemeinsam eine Antwort finden mussten. Die Fakten lagen auf dem Tisch, die Antworten darauf sollten sie Morgen bei ihren Reden geben. Unabhängig voneinander, jeder für sich und neutral. Natürlich haben sich alle mit Nachbarn und Freuden unterhalten, damit sich jeder ein genaues Bild von der jetzigen Situation und die der Zukunft machen konnte. Aber in einem Punkt waren sich alle einig; egal wie sie sich Morgen entscheiden würden, ihre Freundschaft würde nicht darunter leiden. Jetzt kamen die Triwies auch noch dazu, sie hatten sich bei den Probierständen der Anbauer durchgefuttert und waren Papp satt. Die kleinen alberten wie immer herum und es wurde ein schöner Abend. Am späten Abend waren die Wusel- und Federmäuse dazu gekommen. Auch sie wollten Morgen dabei sein, bei der Entscheidung. Schließlich betraf es auch ihre Zukunft. Selbst die Bohrwürmer waren da und hatten ein gutes Gefühl, das Morgen alles gut enden würde. Und Minou, der alte Haudegen, hatte für den Professor noch eine Überraschung mitgebracht. Er überreichte ihm, sodass es keiner mitbekam, einen Brief. Er sagte, dass er ihn an den Pyramiden vor zwei Tagen, in einem kleinen schwarzen Kasten gefunden hatte. Da sein Name darauf war, konnte es nicht aus der Pyramide stammen. Tatsächlich, da stand für Professor Stutz. Minou meinte nur: „Könnte ja eine heimliche Verehrerin sein, braucht ja nicht jeder zu Wissen.“ Professor: „Ich danke dir für deine Diskretion, hast was gut bei mir, du alter Haudegen.“ Minou verabschiedete sich elegant mit einem Tschau, Tschau und der Professor öffnete den Brief und staunte nicht schlecht über den Inhalt. Er konnte dies nicht für sich behalten was darin stand, zumindest das Team musste darüber Bescheid wissen. Er suchte alle zusammen und sie gingen zum Festplatz ans Lagerfeuer, wo sie alleine waren. Dann zückte er den Brief heraus und klärte sie über deren Herkunft auf. Er entfaltete ihn und las vor.
Werter Professor
Ich bin Marie Jane Wintermann. Wir kennen uns leider nicht persönlich, doch habe ich sie und ihre Freunde öfters von meinem Segelflugzeug aus beobachtet. Ich habe sie immer an den Grabungsstätten gesehen, die mein Vater entdeckt hat. Keine Angst, ich möchte ihnen nichts streitig machen. Ganz im Gegenteil, ich gönne ihnen den Erfolg, schließlich ist es ihre Geschichte und ihr Volk. Sie werden sich sicherlich fragen, warum habe ich dann alles zerstören lassen? Das kann ich ihnen ganz einfach erklären. Mein Vater musste wegen der Geldgier einiger Leute aus seinem Umfeld sterben. Er wollte auf keinen Fall die Artefakte vermarkten, sondern wollte alles nur dokumentieren und ihr Geheimnis irgendwann veröffentlichen. Das aber erst, wenn sie in Sicherheit wären und keine Repressalien mehr zu befürchten hätten. Jetzt sind Kopien der Stätten aufgetaucht, die wieder das Interesse bestimmter Personen geweckt haben. Was lag da näher, als die Stätten zu zerstören, damit ein für alle Mal der Spuk ein Ende hat. Mit den Fotos und den Aussagen meiner drei Mitarbeiter, ist alles zerstört worden. Ich habe sie über zwei Jahre beobachtet und wusste, dass sie alles Wichtige für ihr Volk geborgen hatten, sodass keine Artefakte zerstört wurden. Auch waren sie und ihre Freunde nie gefährdet, da die Sprengungen laut genug waren um sie zu warnen. Für die Unannehmlichkeiten die sie dadurch hatten, möchte ich mich bei ihnen noch nachträglich entschuldigen. Ich denke, dass dies auch im Sinne meines Vaters gewesen wäre. Er hat sehr an Nordland, das sie Simbara nennen, gehangen. Deshalb habe ich ihn auch hier beerdigt, an der Nordseite auf der Insel. Allzu gerne würde ich seinen Mörder überführen, doch dafür fehlen mir leider die Beweise. Leider habe ich kein Indiz dafür, dass gewisse Personen etwas mit dem Diebstahl der Artefakte von meinem Vater, zu tun hatten. Ich wünsche ihnen und allen anderen Vögeln alles erdenklich Gute. Falls sie mir antworten möchten, schreiben sie mir einen Brief und hinterlegen sie am Grab meines Vaters. Unter der kleinen Vase ist ein wasserdichtes Kästchen, da könnten sie ihn reinlegen. Ich komme alle drei Monate an das Grab meines Vaters. Ihre Marie Jane Wintermann.
Er war fertig mit dem vorlesen und blickte in die Runde. Noch immer prasselte das Feuer, aber für Romantik hatte jetzt keiner was im Sinn. Kikki fragte: „Was bitte ist ein Segelflugzeug?“ Und Golan Gabrius erklärte es ihr, so gut er konnte. Er kannte es ja auch nur aus der Ferne und wusste dass es keinen eigenen Antrieb hatte und nur durch die thermischen Winde in der Luft bleibt. Zimba meinte: „Wir sollten ihr den Beweis geben den sie braucht, um den Mörder ihres Vaters zu überführen. In den Logbüchern steht doch alles minutiös aufgelistet. Vielleicht sind wir ihm das sogar schuldig.“ Er hatte Recht dachten alle. Sie überließen Marie Jane Wintermann später die Logbücher, mit einem kleinen Schreiben des Professors an sie. Alle hofften, dass es ihr helfen würde. Das Fest hatte morgens um zehn Uhr begonnen. Die Anbauer und Waldbauer fingen an mit ihren Reden. Dabei wurden ihre Fortschritte mit dem Anbau von neuen Frucht- und Körnersorten gesprochen. Auch das es in der Nähe des Hügeldorfes bald einen kleinen Wald geben wird und sie vorhatten noch drei andere Gebiete mit Bäumen zu bepflanzen. Als nächstes kamen die Bürgermeister und Architekten zu Wort. Sie berichteten über die neuen Objekte die erbaut wurden, unter anderen auch das neue Gemeindezentrum im Hügeldorf, sowie dem neuen Festplatz mit Gästehäusern im Waldland. Auch das einige Grashügel wegen Altersschwäche geschlossen werden mussten und dafür neue gebaut wurden. Für all diese Bauten waren Wusel- und Federmäuse, sowie die Bohrwürmer verantwortlich. Sie wurden natürlich auch dafür ausgezeichnet. Dann war Mittagszeit und alle stärkten sich erst einmal, denn um zwei Uhr würde Golan Gabrius seine Rede halten und gleich im Anschluss der Professor. Danach würde abgestimmt werden über die Zukunft von Simbara und ihren Bewohnern. Es war zwei Uhr und der Bürgermeister des Waldlandes, Kimus, begrüßte alle und bat als ersten Redner Golan Gabrius ans Rednerpult. Der bedankte sich und fing an mit seiner Rede. „Ich habe euch schon vor zwei Tagen kurz berichtet, auf was unser Team gestoßen ist. Als erstes möchte ich über die Aufklärung der versuchten Zerstörung der Grabungsstätten sprechen. Am gestrigen Abend..“ Er klärte alle Anwesenden über den Brief auf und las ihn vor. Sie wollten es erst gar nicht glauben, dass ein Mensch ihnen geholfen hat. Die gleichen Menschen die sie fast ausgerottet haben. Und er fuhr fort: „Jetzt stellt sich die Frage: Soll man dieser Frau vertrauen? Sollen wir ihr, durch die Übergabe der Logbücher helfen und weiter mit ihr in Kontakt bleiben? Meine Freunde vom Team und ich sind der Meinung ihr die Chance zu geben, den Tod ihres Vaters aufzuklären. Damit der Mörder seine gerechte Strafe erhält. Wir werden später darüber abstimmen. Und nun komme ich zum wohl wichtigsten Punkt der Tagesordnung. Ich werde noch einmal alle Fakten kurz aufzeigen. Laut Video Botschaft ist unser Ursprung nicht die Erde, sondern der Planet Thalius. Die Schnäbler brauchen unsere Unterstützung, um uns wieder nach Thalius zurückzubringen. Wir haben jetzt die Wahl. Entweder wir helfen mit, oder wir lassen es. Wenn wir helfen, sollten wir als erstes ein Schiff bauen. Dann müssen wir nach West-Simbara und dort ein Kraftwerk aktivieren und einige Artefakte und einen Schlüssel mitnehmen. Auch einen Aktivierungscode muss gefunden werden. Haben wir das erledigt, müssen wir nach Ost-Simbara, um auch dort ein Kraftwerk zu aktivieren. Das gleiche gilt für Artefakte, Schlüssel und den Code. Mit dem Bau des Bootes eingeschlossen, werden wir, vorausgesetzt das Wetter ist gut, etwa ein Jahr brauchen. Verzögert sich irgendetwas, könnten wir erst nach dem übernächsten Frühjahr alles zu Ende bringen. Es wäre für alle eine große Herausforderung und mit der Frage verbunden: Stellen wir uns dieser Herausforderung, oder lassen wir alles wie es ist? Was ist, wenn in Thalius entschieden wird den Stützpunkt hier aufzugeben? Was ist wenn wir nach Thalius zurück müssen? Könnten wir, hier und dort Leben? Was ist wenn wir der Technik nicht gewachsen sind? Das sind Fragen die ich nicht alle beantworten kann. Aber dafür habe ich einen kompetenten Freund mitgebracht, Professor Stutz.“ Der Professor war überrascht, weil er normalerweise erst in einer Stunde dran gewesen wäre. Er nahm seine losen Zettel und sein Tagebuch mit auf die Bühne und sagte zu Gabrius: „Warum brichst du jetzt schon ab, du wolltest doch alles erklären?“ Gabrius antwortete: „Mein lieber Freund, wenn einer Zusammenhänge und seine Folgen erklären kann dann bist das du, schließlich bist du auch der Teamchef und im übrigen hören sie dir besser zu als mir. Ich mit meinem geschwollenen Bürograten Geschwätz habe ich da keine Chance. Du machst das schon. Wie würde Philippe jetzt sagen: Oder solle iche dir deine Flügelchen halten.“ Beide grinsten und der Professor ging ans Rednerpult. Zuerst gab es Applaus und dann war es ganz still auf dem Festplatz. Der Professor hielt die Rede seines Lebens. Er warf die vorbereiteten Zettel unters Pult und nahm sein Tagebuch zur Hilfe, indem er einfach einige Eintragungen vorlas und kommentierte. Und am Schluss sagte der Professor: „ Wenn alles gut geht, können wir immer noch entscheiden ob wir hier bleiben, oder auf Thalius nur unseren Urlaub verbringen. Ich danke euch.“ Philippe kam ans Pult und flüsterte dem Professor etwas ins Ohr. Der ging gleich wieder ans Pult und gab das Zeichen zur Ruhe. Er hatte vor lauter Erklärungen vergessen, vier neue Ehrenbürgen im Grasland zu ernennen. Golan Gabrius, Golan Fibrius, sowie die Triwies Gali und Maldo wurden zu Ehrenbürger vom Grasland ernannt. Sie erhielten ihre Urkunden und vor allem die Triwies waren völlig aus dem Häuschen. Gali flog zu Philippe und sagte mit geschwollener Brust: „Ehrenbürger das hat was, findest du nicht auch?“ Philippe meinte nur trocken: „Wenn du den Titel brauchst, rede ich dich in Zukunft mit Ehrenbürger Gali an.“ „Nein, so war das nicht gemeint, sondern das ich ein Bürger bin von lauter tollen Schnäblern und das ist eine Ehre für mich“, sagte er zu ihm und zwinkerte kaum merklich mit einem Auge. Philippe: „Da hasse du gerade noch die Kurve gekriegt, aber hasse Titel verdient, Herr Ehrenbürger Gali.“ Der Moment der Abstimmung war gekommen. Golan Fibrius leitete die Abstimmung. Als erstes wurde über den Bau eines neuen Bootes abgestimmt. Das Holz mussten die Waldschnäbler besorgen und für den Bau waren die Schnäbler zuständig. Fibrius mahnte zur Ruhe und fragte dann: Wer ist für den Bau des Bootes, bitte um Zeichen.“ Alle hoben den Flügel. „Gegenstimmen?“ Keiner meldete sich. „Einstimmig angenommen.“ Notierte sie ins Protokoll. Nächste Frage. Fibrius: „Wer ist dafür, die Grabung nach West-Simbara zu unternehmen? Ich bitte um Zeichen. Gegenstimmen? Einstimmig angenommen, “ notierte sie wieder. Auch die Grabung in Ost-Simbara wurde einstimmig angenommen. Auch wurde einstimmig für das einschalten der Kraftwerke und das aktivieren des Systems gestimmt. Nur auf die Frage, ob man zurück nach Thalius gehen solle, gab es nur Enthaltungen und das einstimmig. Deshalb musste über diesen Punkt später noch einmal abgestimmt werden, so steht es in den Statuten. Alle waren zufrieden, mit der Abstimmung, mit dem Fest, mit der Ausstellung und mit dem essen und trinken sowieso. Kopfschmerzen hatte dieses Mal keiner, weil alle die Ratschläge vom Dok befolgten. Nach zwei Tagen wurde alles wieder abgebaut und ordentlich verstaut. Nur zwei Gästehäuser blieben stehen für ständige Gäste, wie Ahlic und Flasus.