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9. Kapitel Universitätsklinik

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Bekker hatte sich umgezogen und verließ eilig die Umkleide des zentralen Operationstraktes. Ruth Menzel saß auf der Besuchercouch in seinem Zimmer und erhob sich, als er eintrat, mit einem Blick aus Sorge und Erleichterung.

„Alles okay“, er gab seiner Stimme einen munteren Klang, obwohl das nicht seiner Gemütslage entsprach, nahm sie dann in die Arme und streichelte geistesabwesend ihren Rücken.

„Die Operation war ein bisschen kompliziert, aber nichts wirklich Dramatisches. Wir mussten allerdings ein paar Blutkonserven geben. Das ist natürlich kein angenehmer Eingriff. Dein Mann hat jetzt einen großen Turban aus Verbandsstoff auf dem Kopf, also bitte nicht erschrecken, wenn Du ihn gleich siehst.“ Sie löste sich von ihm und sah ihn fragend an:

„Was war denn nun eigentlich? Es hat uns ja keiner etwas Genaues gesagt. Sie haben Jürgen stundenlang untersucht, ohne dass mit ihm oder mir ein Gespräch stattgefunden hätte. Nur kurz bevor es losging, da war dann plötzlich alles schrecklich eilig. Der Oberarzt, Weiss oder so heißt er“, Bekker nickte zustimmend, „tat furchtbar geheimnisvoll. Man müsse sofort operieren, das sei alles sehr kompliziert. Aber wir wären hier in den besten Händen und sollten eben noch unterschreiben. Wir waren natürlich wie vom Donner gerührt, zumindest ich. Der Jürgen hat ja vor lauter Schmerzen nicht mehr papp sagen können. Ich hab’ alles unterschrieben. Was hätte ich auch sonst machen können? Du warst nicht erreichbar, und ich hab’ doch von alledem keinen blassen Schimmer.“ Ihr Ton war vorwurfsvoll, obwohl sie es wahrscheinlich gar nicht so meinte.

Bekker hatte wirklich nicht ahnen können, dass sein bester Freund ohne jede Vorankündigung plötzlich als Notfall aufkreuzen würde. Ausgerechnet heute war einer seiner Wissenschaftstage, an dem er sich im Stall bei den Versuchstieren aufhielt und sein Funk nicht eingeschaltet war. Seriöse wissenschaftliche Arbeit war ohne solche Auszeiten undenkbar, bei einem Zwölfstundentag und sieben bis zehn Bereitschaftsdiensten pro Monat.

„Ein wenig gewundert hat es mich schon“, fuhr die junge Frau fort, „dass auf einmal eine solche Hektik ausbrach. Nach so vielen Stunden ging’s plötzlich um Minuten.“ Sie schüttelte den Kopf.

Bekker schwieg. Er sah das alles ähnlich kritisch, hielt sich aber zurück. Es gab keinen Anlass, etwas zu beschönigen, aber Ruth und ihr Mann benötigten in den nächsten Tagen das Vertrauen in die Therapeuten, und das war erheblich wichtiger als Kritik, so berechtigt sie auch sein mochte. Beide sagten eine Weile nichts. Ruth versuchte offensichtlich sich zu sammeln. Bekker räusperte sich.

„Jürgen hatte eine Veränderung einer Hirnarterie, eine Art Aussackung, Aneurysma genannt, das jederzeit platzen kann. Dann ist man tot, sorry. Besonders unangenehm, weil es keine typischen Symptome gibt, die auch ein Laie rechtzeitig erkennt. Manchmal reißt die Arterie nur ein wenig ein. Dann entwickeln die Patienten typische Zeichen eines beginnenden Hirndrucks, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit.“

Er hielt verdutzt inne. Verdammt! Haargenau diese Symptome waren bei seinem Freund Jürgen während der letzten Wochen mit zunehmender Frequenz und Heftigkeit aufgetreten. Und er, der große Experte, war nicht einmal auf die Idee gekommen. Typisch, bei Freunden, Bekannten und sich selbst kommen Ärzte oft nicht auf die naheliegenden Zusammenhänge. Er könnte sich ohrfeigen. Dabei war er nun schon mehr als vier Jahre in der Neurochirurgie tätig und kannte das Krankheitsbild in- und auswendig.

Brücher war ein weltweit renommierter Experte für das Clippen eines intrakraniellen Aneurysmas. Er war der erste Neurochirurg überhaupt, der diese Operation gewagt hatte. Bis dahin war es Lehrmeinung, Patienten mit intrakraniellem Aneurysma seien nicht zu retten, sie verbluteten mit und ohne Operation, früher oder später. Brücher hatte die Fachwelt eines Besseren belehrt. Inzwischen kamen Patienten aus aller Welt, um von ihm operiert zu werden und Bekker hatte viele von ihnen betreut. Warum nur hatte er die Symptome bei seinem besten Freund übersehen?

Er kratzte sich verlegen am Kopf. Ruth war nicht dumm. Ihr würden mit Sicherheit ähnliche Überlegungen durch den Kopf gehen. Bekker versuchte ganz gelassen fortzufahren, wie der Lehrer zu seinem Schüler, konnte aber das Schuldbewusste in seiner Stimme nicht unterdrücken.

„Inzwischen ist der Eingriff Standard. Brücher ist da wirklich der beste Mann. Ihr seid hier sozusagen an der Quelle.“ Die letzte Bemerkung kam Bekker fehl am Platz vor. Erneut schalt er sich einen Idioten.

„Bluten kann es natürlich immer, daran hat sich nichts geändert, aber man hat inzwischen bessere Methoden der Blutstillung, und durch die moderne Anästhesie eine optimale Kreislaufüberwachung.“ Das klang alles so lahm. Was wollte er eigentlich sagen? Vorbereitung auf den Gau? Warum? Alles war paletti. Schließlich, „Natürlich ist der Eingriff weiterhin nicht ohne. Die Indikation bedarf einer hieb- und stichfesten Diagnose, und das dauert halt eine Weile.“

Bekker biss sich auf die Lippe. War das eine Vorlesung? Das Letzte war grundsätzlich richtig, eine allgemeine Floskel, die schließlich auf alles zutraf. Für den vorliegenden Fall war es ausgemachter Blödsinn. Für die Diagnostik eines intrakraniellen Aneurysmas benötigten die Neuroradiologen maximal eine Stunde und nicht einen halben Tag. Bei allen Aneurysma-Patienten wurden jedoch aus wissenschaftlichen Gründen etliche Zusatzuntersuchungen gemacht, unter anderem zwei Millimeter dünne Schichten im Computertomogramm.

‚Wer’s als Patient schnell und zielstrebig will, darf nicht an die Uni gehen‘, dachte Bekker bitter. Er fasste Ruth am Arm.

„Komm, lass uns eben auf die Intensivstation gehen. Viel zu sehen gibt es zwar nicht, aber du kannst dann beruhigt nach Hause fahren. Ich nehme an, dass Jürgen morgen oder spätestens übermorgen auf eine Normalstation verlegt wird.“ Sie seufzte und nickte, holte noch einmal das Taschentuch hervor, um sich die Augen zu trocknen und die Nase zu schnäuzen.

„Ich sehe bestimmt grässlich aus“, sagte sie.

‚Sind doch alle gleich, die Girls‘, dachte Bekker belustigt, aber auch ein bisschen erleichtert, und fürsorglich,

„Der Jürgen sieht Dich jetzt sowieso nicht. Außerdem bist Du schön wie eh und je.“ Obwohl er das nur so dahin sagte, wurden sie beide rot.

Die neurochirurgische Intensivstation war nur spärlich belegt; lediglich drei Patienten bei zehn Behandlungsplätzen. Jürgen Menzel, der gerade aus dem OP hineingefahren wurde, war für diese Nacht der vierte. Bekker und Ruth Menzel trafen auf dem Flur den diensthabenden neurochirurgischen Assistenten, Dr. Tanaka, der die Intensivstation bis morgen früh betreuen würde.

Tanaka war Facharzt für Neurochirurgie. Er kam aus Kyoto und hatte das Stipendium eines japanischen Autokonzerns. Sein Deutsch war, wie bei den meisten Japanern, die hier lebten tadellos. Zudem war er außerordentlich kompetent, und Brücher hielt große Stücke auf ihn. Bekker störte seine offensichtliche Obrigkeitshörigkeit. Andererseits konnten das viele Lächeln und Verbeugen auch täuschen. Man sah niemandem hinter die Stirn. Zudem war es ein bisschen viel verlangt, dass ausgerechnet ein ausländischer Arzt mit Gaststatus kritisch und selbstbewusst auftreten sollte, während gestandene Oberärzte in Gegenwart ihres Chefs den Rücken nicht mehr gerade kriegten.

Bekker begrüßte ihn freundschaftlich. Er kannte hier alle, von der Putzfrau bis zu den Oberärzten. Obwohl er als anästhesiologischer Oberarzt für die Neurochirurgie zuständig war, machte er keine regelmäßigen Visiten auf der neurochirurgischen Intensivstation.

Professor Brücher schätzte es nicht, wenn andere Fachgebiete sich auf Stationen, die zu seiner Klinik gehörten, tummelten, und bei der Intensivstation war er besonders heikel. Gleichwohl und inoffiziell wurden zu sämtlichen Patienten mit schwieriger Beatmung Anästhesisten hinzugezogen. Jeder wusste das, wahrscheinlich auch Brücher selbst, aber man sprach nicht darüber, und es fanden sich dazu auch nie spezifische Eintragungen in der Patientenkurve. Fritsche duldete diesen Zustand zähneknirschend, obwohl es ihm Kopfschmerzen bereitete. Irgendwann würde etwas schiefgehen und wer war dann verantwortlich?

„Dies ist Frau Menzel, die Ehefrau des Patienten. Ruth, dies ist Dr. Tanaka, der diensthabende Arzt der Station.“ Bekker stellte die beiden einander vor.

„Du siehst, Jürgen wird heute Nacht von einem echten Samurai bewacht.“ Wieder so ein missglückter Scherz.

Tanaka lächelte freundlich. Wahrscheinlich fand er es nicht komisch. Was er wirklich dachte, wusste ohnehin niemand. Ruth Menzel lächelte nicht. Ihr war nicht danach zumute.

„Können wir hinein?“ fragte sie an den Japaner gewandt. Der nickte und ging voran. Bekker blieb dicht hinter ihr, um nah genug zu sein, falls sie schwach würde. Sie trat an das Bett ihres Mannes, der regungslos, den Oberkörper leicht aufgerichtet, im Bett lag, die Augen geschlossen. Aus seinem linken Nasenloch ragte ein daumendicker Silikonschlauch, der über ein Ziehharmonika artiges Zwischenstück mit den Schläuchen der Beatmungsmaschine verbunden war. Ein weiterer, dünnerer Schlauch, in dem eine grünliche Flüssigkeit stand, kam aus dem anderen Nasenloch und mündete in einen Plastikbeutel, der an einer seitlichen Leiste des Bettes befestigt war. Ruth Menzel war blass geworden, und man sah, dass sie kämpfte. Auf ihren fragenden Blick hin erklärte Bekker,

„Der dicke Schlauch in der Nase ist ein Beatmungstubus. Er reicht bis in die Luftröhre. Normalerweise legt man ihn durch den Mund. Wenn die Patienten aber in sitzender Position operiert werden, ist die nasale Intubation praktischer. Ich weiß, das sieht für den Laien grässlich aus, ist aber reine Routine. Jürgen spürt nichts. Morgen hat er das Ding sowieso nicht mehr im Hals. Das andere ist eine Magensonde. Kommt auch bald raus. Das Grüne ist Galle. Die produzieren wir alle ununterbrochen, zur Verdauung. Ganz normal.“ Er versuchte das Szenario als möglichst banal darzustellen, etwas vollkommen Alltägliches. Und das war es aus seiner Sicht auch.

Trotzdem schwankte die junge Frau. Bekker fasste ihren Arm, aber sie straffte sich und musterte ihren Mann, wie er dort hilf- und regungslos lag, angeschlossen an Maschinen und Überwachungsgeräte. Es war unfassbar, dass dies der gleiche Mann war, der am Wochenende noch fünf Tore für seinen Club geschossen hatte. Den sie letzte Nacht zärtlich in den Arm genommen hatte, als sie beschwipst nach Hause gekommen war.

„Halt Dich ran“, hatte sie ihm ins Ohr geflüstert, „ich bin noch ziemlich begehrt, mein Lieber.“

Tatsächlich hatte sie sich etlicher, teilweise derber Avancen bezechter Vorstadtcasanovas erwehren müssen. Es war ein unausrottbares Vorurteil, Frauen wären an Weiberfastnacht ausschließlich auf das Eine aus und warteten nur darauf, dass sich ein gestandener Kerl ihrer erbarmte. Jetzt hätte sie sich für ihre nächtliche Bemerkung am liebsten geohrfeigt. Sie liebte ihren Mann. Ein bisschen Flirten war erlaubt, na klar, aber ohne Anfassen. Da war sie eisern, und ihr Mann, davon war sie überzeugt, hielt es ebenso. Jetzt lag er in dem Bett mit den unnatürlich weißen Laken, so hilflos und verletzlich. So stumm. Er schlief offensichtlich oder stand unter der Wirkung starker Schlafmittel. Jedenfalls rührte er sich nicht. Der Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig im Rhythmus des Beatmungsgerätes. Wie Bekker angekündigt hatte, war sein Kopf mit einem dicken Verband umhüllt, der ein wenig an einen Turban aus Tausendundeiner Nacht erinnerte. Von Brustkorb und Hals gingen weitere Schläuche und Kabel ab. Ein dünner Schlauch kam direkt unter dem Kopfverband hervor, mit einer Blutsäule, die in permanenter Bewegung war, was man an den wandernden Bläschen gut erkennen konnte.

Ruth Menzel blickte Bekker erneut an, hilfesuchend. Es schnitt ihm ins Herz, sie so hilflos und verstört zu sehen. Aber auch ein Gefühl von Eifersucht nagte an ihm, und er schämte sich dafür.

„Das ist eine Redondrainage, ein kleiner Kunststoffschlauch, der im Operationsgebiet liegt, damit das Blut aus der Wunde ungehindert abfließen kann. Die Drainage mündet in eine sterile Plastikflasche mit Vakuum, sodass immer ein gewisser Sog vorherrscht. Auf diese Weise verhindert man nicht nur ein Blutgerinnsel im Gehirn, sondern hat auch eine gute Kontrolle für den Fall, dass der Blutverlust größer ist als üblich.“ Sie sah ihn voller Sorge an.

„Keine Angst, was da abfließt, ist ganz normal. Wundsekretion. Das wird noch eine Weile vor sich hin sickern und dann steht das Ganze von allein. Kein Grund zur Sorge, wirklich nicht. Ich denke, wir gehen jetzt. Du kannst ohnehin nichts für ihn tun. Ich bleib dran“, fügte er beschwichtigend hinzu.

In diesem Moment wurde ihm siedend heiß bewusst, dass er in weniger als vierzehn Stunden im Flieger Richtung Süden sitzen würde. Das wusste Ruth natürlich nicht, und er würde es ihr auch nicht sagen. Jedenfalls nicht jetzt. Hoffentlich war der postoperative Verlauf problemlos. Ruth nahm seinen Arm und wendete sich zur Tür. Er ließ sie für einen Moment los, um noch einmal an das Bett zu treten. Mit einer kleinen Lampe, die einen scharf umrissenen Lichtkegel warf, inspizierte er die Pupillen des Patienten. Sie waren eng und reagierten, kaum sichtbar, träge auf Licht. Das war normal. Opiate machten die Pupillen eng und davon hatte der Patient einiges bekommen. Tanaka würde die Untersuchung der Pupillen stündlich vornehmen, wie das bei Patienten mit frischer Hirnoperation Standard war.

„Rufen Sie mich bitte an, ganz gleich, um welche Uhrzeit, wenn irgend etwas nicht in Ordnung scheint“, sagte Bekker an den Japaner gewandt, und um der Sache Nachdruck zu geben,

„Die Ehefrau wäre dann sehr beruhigt.“ Ruth Menzel, die in der Tür stand, nickte heftig.

„Versprochen“, sagte Tanaka und verbeugte sich. Bekker zwinkerte ihm kurz zu und verließ mit der jungen Frau die Station. Die Flure waren leer und ihre Schritte hallten laut und fremd. Hin und wieder zwei weißgekleidete Gestalten, die ein Bett um die Ecke schoben oder in einen Aufzug oder heraus. Beide waren in Gedanken versunken. Sie näherten sich dem Parkplatz. Bekker sah sie an und zögerte. Schließlich bot er ihr an,

„Ich kann Dich nach Hause bringen, ’ist ja praktisch auf dem Weg. Ich meine“..., er räusperte sich, „falls Du jetzt nicht selber fahren möchtest...“ Obwohl die Situation wirklich nicht danach aussah, wurde ihm schmerzlich bewusst, wie sehr er sich noch zu ihr hingezogen fühlte, auch wenn sie seit vielen Jahren die Frau seines besten Freundes war. Verdammt, was sollte er machen? Scheinbar ahnte sie etwas, jedenfalls wurde sie ohne jeden äußeren Anlass rot.

„Nein Peter, wirklich nicht nötig. Lieb von Dir, aber ich bin wieder vollkommen okay. Vorhin war ich etwas .... na ja, die Aufregung, die Ungewissheit. Aber jetzt ist ja wohl alles unter Kontrolle, oder?“ Sie war nicht wirklich beruhigt. Das alles war so schnell gegangen. Eine Operation am Gehirn. Für einen Laien gab es kaum etwas Furchterregenderes.

„Absolut. Was jetzt kommt, ist nur noch Routine. In zwei Wochen spätestens ist der Jürgen wieder in der Firma, verlass Dich drauf.“ Es entstand ein kurzes Schweigen. Bekker überlegte, ob er sie noch auf einen Drink einladen könnte, aber das war wohl nicht der richtige Moment. Es war schon ziemlich spät. Sie würde ablehnen und es womöglich als geschmacklos empfinden, auch wenn sie gute Freunde waren. Andererseits mochte er sich nicht von ihr trennen. Sie war eine reife Frau und noch viel schöner als das dralle junge Mädchen von damals. Bekker hoffte, sie würde etwas sagen. Vielleicht, dass sie jetzt nicht alleine sein wollte. Aber sie schwieg.

„Danke, Peter“, sagte sie schließlich, trat kurz an ihn heran und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Ihre Lippen brannten wie Feuer auf seiner Haut.

„Nicht dafür“, murmelte er und errötete. Sie standen schließlich vor ihrem Wagen. Er machte ihr die Tür auf und ein verzweifeltes Gefühl, eine Mischung aus Traurigkeit und Sehnsucht übermannte ihn für einen kurzen Moment.

„Gute Nacht, fahr vorsichtig“, sagte er fest und schlug die Tür zu.

Sein Wagen stand im Parkhaus für Klinikangehörige, das sich auf der anderen Seite des Gebäudekomplexes befand. Bekker musste ohnehin noch einmal zurück in das Hauptgebäude, um sich umzuziehen. Als er sein Zimmer abschloss, war es bereits kurz nach Mitternacht. Seine Frau Birte wusste, dass er ein Fanatiker war und einen Patienten nicht gerne mittendrin an andere abgab. Dass der Patient diesmal einer ihrer besten Freunde war, wusste sie noch gar nicht. Das würde sie in jedem Fall milde stimmen.

Birte Bekker hatte sich mit der Arbeitswut ihres Mannes arrangiert und auch mit seinen gelegentlichen manischen Phasen, wenn er sich in die Schicksale von Patienten verstrickte. Wirklich abgefunden hatte sie sich damit nicht. ‘Wohltäter der Menschheit‘, nannte sie ihn manchmal und meinte das nicht ausschließlich freundlich. Wenn er Rufbereitschaftsdienst hatte, konnte es passieren, dass sie ihn mehrere Tage überhaupt nicht sah, jedenfalls nicht bewusst. Er kam mitten in der Nacht nach Hause, fiel todmüde ins Bett und war lange vor dem Frühstück schon wieder verschwunden.

Andererseits war morgen Samstag und am frühen Nachmittag ging ihr Flieger nach Sardinien in den lang ersehnten Urlaub. Sie hatten weit im Voraus geplant. Schließlich hielt Bekker sich für unersetzlich.

„Zweieinhalb Wochen“, hatte er ausgerufen, als sprächen sie vom Rest seines Lebens, „hoffentlich lässt der Alte“, gemeint war Fritsche, „mich überhaupt so lange gehen. Er ist bei den Oberärzten sehr heikel.“ Birte hatte ihm die Pistole auf die Brust gesetzt. Von Arbeitskollegen aus der Klinik, mit denen man sich gelegentlich traf, wusste sie, dass die Räder sich dort auch ohne Herrn Dr. Bekker drehten und dass es Fritsche herzlich egal war, ob ein Oberarzt zwei oder vier Wochen verreiste, solange alles rechtzeitig geplant war. Letztendlich hatten sie sich geeinigt und gebucht. Bekker schien sich tatsächlich zu freuen, ja er war plötzlich regelrecht euphorisch. Seiner Frau schwor er hoch und heilig, dass diesmal nichts dazwischen kommen würde, ‚und wenn die ganze Uni in Flammen aufgeht.’

Bekker wollte gerade das Gebäude über den Seiteneingang, der direkt mit dem Parkhaus verbunden war, verlassen, als er einer plötzlichen Eingebung folgte und noch einmal in das Treppenhaus zurückkehrte. Er hastete in den ersten Stock hinauf, indem er mehrere Stufen gleichzeitig nahm.

Tanaka stand auf dem Flur der Intensivstation und besprach etwas mit einer der Nachtschwestern. Offenbar hatten sie einen Neuzugang bekommen, denn Bekker sah Licht in einer Patientenbox, die vorhin noch dunkel gewesen war. Tanaka schien überrascht, nickte ihm dann aber zu, was hieß, ‚alles in Ordnung‘.

Bekker betrat das Zimmer von Jürgen Menzel. Der Patient war weiterhin beatmet. Die Maschine seufzte und schlurfte in dem typischen, vertrauten Rhythmus eines adaptierten Respirators. Bekker war beruhigt und wollte gerade kehrtmachen, um sich endgültig zu verabschieden, als er innehielt. Der Patient hatte seine Arme, die seitlich dicht am Körper fixiert waren, bewegt. Bekker trat ans Bett. Auf dem Nachttisch lag neben den üblichen Pflegeutensilien eine kleine Taschenlampe. Bekker zögerte einen Moment, setzte sich dann auf die Bettkante und untersuchte erneut die Pupillen des Kranken. Die rechte war weiterhin eng mit träger Reaktion auf Licht.

‚Ein bisschen lang als Opiatreaktion‘, dachte er und war irritiert. Er zog das linke Augenlid zurück und erschrak. Die Pupille war mittelweit und starr. Das sah man auch ohne Lampe. Trotzdem machte er den üblichen Test, schloss das Lid, richtete den Lichtstrahl auf das Auge und zog dann das Lid schnell zurück. Es blieb dabei, keinerlei Reaktion auf Licht. Das konnte unmöglich ein erhöhter Hirndruck sein, oder doch? Eigentlich blieb gar keine Alternative. Die Operation war wenige Stunden her und die Redondrainage hatte lediglich einige Milliliter seröse Flüssigkeit gefördert. Das Operationsfeld war vor dem Wundverschluss staubtrocken gewesen; das hatte er selbst gesehen. Und vor kaum zwanzig Minuten war alles vollkommen unauffällig gewesen. Bekker rief durch die offene Tür,

„Herr Tanaka, würden sie wohl einmal kommen?“

Als der Gerufene in der Tür erschien, begann der Patient zu krampfen. Er tat dies in unverwechselbarer Weise, indem er die Arme überstreckte und nach innen drehte. Die beiden Ärzte wechselten einen entsetzten, vielsagenden Blick. Bekker spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Es gab kein Vertun, das waren die klassischen Zeichen eines erhöhten Hirndrucks. Offensichtlich förderte die Redondrainage nicht. Entweder war sie verstopft oder abgeknickt. Möglicherweise lag sie auch nicht an der richtigen Stelle im Wundgebiet. Weiss hatte die Operation zu Ende geführt. Der war zwar alles andere als ein Genie, aber hier war nichts falsch zu machen. Die Einlage der Drainage, gut, das konnte im letzten Moment verrutschen.

Bekker und Tanaka dachten das Gleiche. Natürlich kam auch ein generalisiertes Hirnödem in Frage, war aber nach einem solchen Eingriff eher unwahrscheinlich. Auch sprach der einseitige Pupillenbefund dagegen. Dann doch eher eine Blutung. Das Gehirn war unter zunehmendem Druck, soviel stand fest. Die andere Pupille würde nachziehen. Es gab nur eine Therapie: die operative Entlastung, um irreversible Schäden zu verhindern. Keine große Angelegenheit, verglichen mit der ersten Operation. Aber es musste sofort sein.

Bekker versuchte sich zu sortieren. Verdammt, ausgerechnet Jürgen! Warum er? Die Chirurgen mussten schnellstmöglich das Blutgerinnsel entfernen und eine akribische Blutstillung durchführen. Die Diagnostik! Ohne die ging’s nicht. Ein Computertomogramm. Die Radiologen würden zwar stöhnen, aber eine dringlichere Indikation gab es in der ganzen Medizin nicht. Nur so war die Diagnose zu sichern.

Bekker wollte gerade die entsprechenden Anweisungen geben, als er innehielt. Dies war nicht seine Station. Er hatte hier nichts zu sagen, war streng gesehen nicht einmal geduldet, sondern bestenfalls inoffizieller Gast. Okay, Interessenvertreter der Familie, das musste akzeptiert werden. Der Ärger war dennoch vorprogrammiert. Brücher würde ausrasten und einen Riesenwirbel bis hin zum Dekan oder sogar bis zum Universitätspräsidenten veranstalten, wenn er mitbekäme, dass ein anästhesiologischer Oberarzt, auch wenn es der für seine Klinik zuständige war, auf seiner Station Anweisungen gab. Seiner Station. Da konnte die Sachlage noch so eindeutig sein, das war Politik, und vor der schwieg ohnehin jede Vernunft.

Brücher schätzte Bekker. Er schätzte ihn sogar sehr, soweit er dazu in der Lage war, ein Fachgebiet zu respektieren, das für ihn in die Kategorie der medizinischen Hilfsdisziplinen gehörte. Bekker besuchte selbstverständlich ganz offiziell die frischoperierten neurochirurgischen Patienten, dagegen gab es keine Einwände. Ansonsten aber hatte auch er sich an die strikte Anweisung zu halten, keinerlei therapeutische oder diagnostische Maßnahmen anzuordnen, seien sie im Einzelfall auch sinnvoll und indiziert.

„Herr Tanaka, den Patienten muss man revidieren. Wir brauchen sofort ein CT!“

„Natürlich, Herr Bekker, sehe ich genau so. Ich verständige eben Dr. Weiss. Der hat Oberarztdienst. Sagen Sie doch bitte schon mal der Leitstelle Bescheid, wegen des Notarztwagens für den Transport.“

Bekker stutzte. Der Notarztwagen? Transport? Herr im Himmel, das hatte er vollkommen vergessen. Das CT des Klinikums war derzeit nicht in Betrieb, da ein neues hochmodernes Gerät angeschafft wurde. Ein Spiral-CT. Das alte Gerät war ausgebaut und die Räume waren eine Baustelle. Man kooperierte vorübergehend mit einer radiologischen Großpraxis in der Nähe. Dort war eine Vierundzwanzigstundenbereitschaft eingerichtet, um den Notwendigkeiten einer Universitätsklinik einigermaßen gerecht zu werden. Die Patienten mussten allerdings transportiert werden, etwa vier Kilometer. Und wenn sie beatmet waren, machte das der Notarztwagen.

Bekker hängte sich sofort ans Telefon im Bereitschaftszimmer, während Tanaka das Flurtelefon abnahm und sich über die Zentrale der Klinik mit seinem Oberarzt verbinden ließ. Bekker musste mehrmals wählen, da permanent das Besetztzeichen ertönte. ‚Typisch‘, dachte er genervt, ‚immer trommeln, aber wenn man sie braucht, führen sie Privatgespräche‘. Das war natürlich Unsinn. Die zentrale Leitstelle der Feuerwehr, die sämtliche Einsätze der diversen Notarztwagen und des Rettungshubschraubers koordinierte, hatte permanent mehrere Leitungen geschaltet. Aber manchmal brannte es halt überall. Schließlich hatte Bekker jemanden am Ohr.

„Wir brauchen den NAW für einen Sekundäreinsatz“, sagte er, „Liegendtransport eines beatmeten Patienten mit fraglicher Hirnblutung ins CT und zurück. Sehr eilig, akutes Ereignis.“

Die Dame am anderen Ende, sie hörte sich jung und nett an, versprach, den am nächsten stationierten Wagen sofort zu schicken. Offenbar wusste sie wohin es gehen sollte, denn Bekker hatte lediglich ‚CT’ gesagt, aber nicht den Namen der Praxis.

„Kommen Sie bitte mit Ihrem Patienten zur Liegend-Einfahrt. Wir fahren dort in ein paar Minuten vor und warten auf Sie.“ Bekker trat auf den Flur. Tanaka hatte immer noch den Hörer am Ohr und rollte vielsagend mit den Augen. Schließlich bekam er eine Verbindung und redete eindringlich auf seinen Gesprächspartner ein.

„Alles okay, Herr Bekker, der Oberarzt kommt rein. Geht jetzt alles seinen Gang.“ Bekker war beruhigt. Der Rest war Routine. Im CT würde man die Blutung lokalisieren, und Weiss würde revidieren. Da gab es keine großen Variationen, und da konnte man nicht viel verkehrt machen.

„Gehen Sie heim“, sagte Tanaka freundlich, „Sie sehen verflucht müde aus. Ich kümmere mich hier um alles. In spätestens fünfundvierzig Minuten ist der Patient auf dem Tisch. Sollte irgendetwas Besonderes passieren, rufe ich Sie an, versprochen!“

Bekker lächelte dankbar zurück. Er war tatsächlich hundemüde und kurz davor, im Stehen einzuschlafen. Es wurde Zeit, dass er nach Hause kam. Birte fände es sicher nicht lustig, wenn er erst am Morgen auftauchen würde, kurz vor dem Abflug. Sie war einiges von ihm gewohnt, aber irgendwann war auch ihr Humor am Ende.

Es gab bestimmte flapsige Redensarten und Sprüche, die den Dauerstress an der Uniklinik bagatellisieren sollten. Die Doktoren fanden das komisch und ein wenig Selbstbeweihräucherung war auch dabei. ‚Frage: Was ist die Frau eines Oberarztes an einer Uniklinik?’ Antwort: Eine Witwe, deren Mann noch lebt.‘ Als einer von Bekkers Kollegen das bei einem gemütlichen Abendessen scherzhaft zum Besten gab, stand Birte abrupt auf und blieb beinahe zehn Minuten lang verschwunden. Als sie zurückkam, hatte sie rotgeweinte Augen.

„Okay, Herr Tanaka, das ist wirklich sehr nett. Ich sag’ noch der Anästhesie und dem OP Bescheid.“ Bekker spürte eine eigenartige Euphorie. Typisch für ihn, wenn er dankbar und müde war. Es zog ihn wirklich mit jeder Faser nach Hause, in sein Bett und zum häuslichen Frieden. Gleichzeitig plagte ihn das schlechte Gewissen. Jürgen Menzel war sein bester Freund. Ruth verließ sich auf ihn. Aber es gab für ihn jetzt wirklich nichts zu tun, außer die anästhesiologischen Vorbereitungen zu organisieren. Den diensthabenden Oberarzt wollte er als ersten verständigen. Der musste schließlich aufstehen, sich anziehen und in die Klinik fahren. Hart, so mitten im ersten Tiefschlaf. Aber so war es nun mal, wenn man Bereitschaftsdienst hatte. Er sah in den Dienstplan, der auf der Intensivstation aushing.

Hintergrunddienst hatte der leitende Oberarzt, Professor Frieder Schaum. Dessen Spitzname war ‘Meister Propper’. Zum einen, weil man mit Schaum ein reinigendes Bad assoziierte, und zum anderen, weil er tatsächlich immer wie aus dem Ei gepellt auftrat, gestärktes Hemd, Fliege, graue Flanellhose, einfach pico bello. Seine fachlichen Leistungen wurden von den meisten Kollegen eher zurückhaltend beurteilt. Auch von Fritsche, obwohl der es nicht offen sagte. Schaum war aufgrund der streng gehandhabten Zeitregel erster Oberarzt. Nicht Leistung machte den Job, sondern Dienstalter. Bekker hatte dennoch keine Bedenken. Hier war nicht die hohe Schule der Anästhesie gefordert. Einen intubierten, beatmeten, vollkommen stabilen Patienten von der Intensivstation zum CT begleiten und dann in den OP übernehmen, das konnte auch ein AiPler, und natürlich beherrschte Schaum das Procedere aus dem Effeff.

‚Komm Peter‘, sagte Bekker zu sich selbst, ‚verfall nicht dem Unersetzlichkeitswahn. Du bist todmüde und fliegst in weniger als zwölf Stunden mit der Family in den sonnigen Süden. Sag dem Schaum, dass die Nacht für ihn zu Ende ist und schleich Dich.‘ Er ließ sich mit dem Privatanschluss der Familie Schaum verbinden.

„Herr Schaum, Bekker hier.“ Sie hatten sich von Anfang an gesiezt und es auch beibehalten, wie Bekker überhaupt dem generellen ‘Duzterror‘, wie er das nannte, von Anfang an widerstanden hatte. Distanz war für ihn generell etwas sehr Wichtiges und schaffte manchmal mehr Nähe und Ehrlichkeit als kollektiv verordnete Intimität.

„Herr Bekker, sie Unglückswurm!“ Eine verschlafene Stimme. „Das kann ja nichts Gutes bedeuten, wenn Sie mitten in der Nacht anrufen. Sind Sie etwa noch in der Klinik? Wen soll ich denn heute retten?“ Das war maßlos übertrieben, denn Schaum hatte noch nie jemanden gerettet, jedenfalls nicht nachweisbar. Bekker schilderte ihm kurz den Fall und hielt auch nicht mit seiner persönlichen Beziehung zu dem Patienten und dessen Familie hinter dem Berg. Schaum verstand sofort.

„Bin so gut wie unterwegs, und machen sie sich keine Sorgen.“ Das war ungewöhnlich freundlich und zugewendet für ihr distanziertes Verhältnis, und Bekker registrierte es dankbar. Auf einmal stiegen ihm Tränen in die Augen, und er holte verstohlen ein Taschentuch hervor, um sich die Nase zu schnäuzen. Nachdem er der OP-Bereitschaft und der Anästhesieschwester Bescheid gesagt hatte, ging er noch einmal kurz zu Jürgen Menzel hinein. Der Patient lag ruhig im Bett. Keine Krämpfe. Der Augenbefund war auf den ersten Blick unverändert, allerdings schien es Bekker, als ob jetzt auch die zweite Pupille etwas weiter wäre, und die Reaktion auf Licht langsamer als vorher. Er war sehr beunruhigt und überlegte bereits, ob er nicht doch bleiben sollte. Wenigstens bis das CT gelaufen und der Patient im OP war. Er sah auf die Uhr. ‚Mein Gott, viertel vor zwei‘. Nein, das konnte er nicht bringen. Birte würde während des ganzen Urlaubs kein Wort mehr mit ihm reden, und den gepflegten täglichen Beischlaf, während die Kinder ihre Mittagsruhe hielten, konnte er sich auch abschminken.

Schließlich war alles organisiert. Die Diagnose Hirndruck war klar, und ebenso die notwendigen Maßnahmen zur Befundsicherung und zur Therapie. Alles würde schnell und routiniert seinen Lauf nehmen, wie in Hunderten ähnlicher Fälle vorher. Der Notarztwagen musste jeden Moment hier sein. Die Schwestern hatten den Patienten schon vom Monitoring abgenommen.

Bekker rieb sich die Augen. Er suchte Tanaka und traf ihn im Stationszimmer. Er verbeugte sich förmlich, wie es die Japaner tun. Bei ihm wirkte es nicht so distanzlos, wie bei vielen anderen. Er meinte es ehrlich und zollte dem anderen Respekt. Bekker mochte die japanischen Kollegen, die in den verschiedenen operativen Kliniken regelmäßig als Gastärzte tätig waren. Er schätzte ihre Disziplin und ihre Arbeitswut, die bei manchen Kollegen allerdings Aggressionen auslösten. ‚Die Menschen fühlen sich schnell unter Druck gesetzt, wenn einer mal mehr tut als üblich‘, dachte er oft.

Die japanischen Ärzte wollten niemandem etwas wegnehmen. Sie waren es gewohnt viel zu arbeiten, ohne davon permanent Aufhebens zu machen. Die Deutschen arbeiteten auch viel. Ohne die Millionen Überstunden deutscher Krankenhausärzte würde das Kliniksystem innerhalb kürzester Zeit zusammenbrechen. Aber sie stöhnten auch gerne.

„Ich fahre dann nach Hause. Schaum kommt rein. Sie sehen, die Anästhesie steht Gewehr bei Fuß. Ich ruf’ morgen, nein, heute früh nochmal an, bevor es in den Urlaub geht.“

Tanaka verbeugte sich ebenso und lächelte.

„Keine Sorge, Herr Bekker“, sagte er, beinahe mit Wärme. Bekker lächelte matt und ging. Kurz darauf saß er in seinem Auto und verließ das Klinikgelände.

Das Hospital

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