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Mondbasis Alpha - Krankenstation

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Mallzoni setzte abermals zu sprechen an, als die Tür der Krankenstation sich öffnete.

Stark bemerkte es als Erster aus dem Augenwinkel.

Alle drei drehten den Kopf zur Tür und warteten auf den wohl kommenden Arzt der Nachtschicht. Nach einer Weile schloss sich das Schott, ohne dass jemand eingetreten war. »Komisch« Meinte Deluces, »so eine Fehlfunktion ist mir neu.«

Stark spürte, dass etwas nicht stimmte, seine Nackenhaare stellten sich auf, wie bei einem kalten Wind. »Irgendetwas stimmt hier n ....« Er konnte den Satz nicht zu Ende führen.

Die Ereignisse überstürzten sich.

Wie aus dem Nichts erschien ein metallischer Gegenstand und flog mit rasender Geschwindigkeit auf den Patienten zu. Weil es auf dem Mond nur ein Sechstel der Erdanziehung gab, flog das Geschoss in einer fast geraden Linie.

Stark konnte nicht sofort erkennen, woher der Gegenstand gekommen war.

Deluces wirbelte herum und verlor das Gleichgewicht. Seine Magnetstiefel hatten sich kurzzeitig vom Boden gelöst. Dadurch schwebte er einen Augenblick in die Flugbahn des Geschosses, das ihn in die Brust traf. Bis zum Griff war das Messer, wie nun Stark erkannte, in den Brustkorb von Deluces eingedrungen. Es gab ein knirschendes Geräusch, als Metall auf Knochen traf. Deluces sackte sofort, mit einem Stöhnen, in sich zusammen. Wie in Zeitlupe ergoss sich ein Strom von Blut auf den Boden. Das Messer musste die Hauptschlagader durchschnitten haben. Der Blutschwall kam stoßweise aus der Wunde. Stark bückte sich instinktiv um Deluces zu helfen, als ein zweites Messer knapp seinen Kopf verfehlte und mit einem schmatzenden Klang in den Hals von Mallzoni eindrang. Bis auf die einschlagenden Geräusche der Messer verlief das ganze Geschehen gespenstisch und geräuschlos.

Stark bemerkte ein schwaches Flimmern der Luft, aus dem die Geschosse gekommen waren. Bevor er sich aber darauf konzentrieren konnte, war es schon wieder vorbei. Er drehte sich um und sah Mallzoni nach Luft ringend in seinem Bett liegen. Seine Hände flatterten, als er das Messer aus seinem Hals ziehen wollte. Auch hier, ein Blutstrom ergoss sich über das weiße Bett.

Mallzoni blickte Stark direkt in die Augen. Es sah aus, als wollten sie um Vergebung für seine begangenen Taten bitten. Seine Arme sanken kraftlos zurück, er schaffte es nicht, er war zu geschwächt. Ich bin dem Tod schon ein paar Mal von der Schippe gesprungen, um jetzt hier in einem Krankenbett zu sterben? Wenn es nicht so ernst wäre, könnte ich mich totlachen. In Gedanken starb er lachend.

Röchelnd versuchte er einen letzten Atemzug, bevor er die Augen schloss. Stark konnte nichts mehr für ihn tun.

Mallzoni hatte sein Leben ausgehaucht und hoffentlich seinen Frieden gefunden. Ein Lächeln war auf seinem toten Gesicht zu sehen.

Er muss in Frieden gestorben sein, dachte Stark. Er kniete am Boden und stützte Deluces. Er schrie um Hilfe für seinen Kameraden. Unbewusst hörte er wie der Schott sich öffnete und wieder schloss. Die ganze Aktion hatte nur Sekunden in Anspruch genommen.

Jetzt erst kam aus dem Nebenraum, der diensthabende Arzt. Er hatte die Hilferufe gehört. Er erfasste die Situation sofort und wurde kreidebleich.

»Oberst ist ihnen was passiert?« Er sah erst jetzt, dass Stark den verletzten Deluces im Arm hielt, um ihn zu stützen.

»Nein, aber dem Général. Helfen Sie mir. Was ist mit Mallzoni?«

Der Arzt warf nur einen kurzen Blick zum Krankenbett, um zu erkennen, dass jede Hilfe zu spät kam. »Er ist tot, da kann ich nichts mehr machen.« Er kümmerte sich wortlos um Deluces. Der war inzwischen wegen Blutverlust, bewusstlos geworden. Der Arzt leistete Erste Hilfe, so gut er unter den Umständen konnte. Zusammen legten sie Deluces auf das nächste freie Bett. Danach forderte der Arzt medizinische Unterstützung bei seinen in Bereitschaft ruhenden Kollegen an.

Stark indessen alarmierte die Sicherheit. Er hatte Probleme, zu erklären, wonach das Sicherheitspersonal überhaupt suchen sollte. Der Komplex wurde jetzt sofort abgeriegelt. »Überprüfen sie sofort mit ihren Leuten, wo sich alle Besatzungsmitglieder und Gäste, in der Station befinden. Ich will wissen, wo sich jeder Einzelne die letzte Stunde aufgehalten hat und ob es dafür Zeugen gibt. Durchsuchen sie alle Unterkünfte und melden sie mir alles Verdächtige.« Diese kurze und bestimmte Befehlsgebung verfehlte nicht ihre Wirkung. Die Sicherheitsleute teilten sich auf und durchsuchten alle Gänge der Station.

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