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Bergbaugesellschaft Roskomos I (Mond)

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Bereits 1959 träumte der russische Wissenschaftler Nikolaj Alexandrowitsch Warwarow von Städten in Mondkratern, überwölbt von gigantischen Glaskuppeln. Die Realität sah dann doch ein wenig anders aus. Wie schon 2007 vom damaligen Leiter, Anatoli Perminow der russischen Raumfahrtbehörde Roskomos vorausgesagt, wurde 2025 der Traum verwirklicht.

Russland hatte vor langer Zeit schon spekuliert, das hier die Zukunft der Welt im Mondstaub lag. Sie hatten recht behalten und die geplanten Ergebnisse wurden noch übertroffen. Da Russland aber nicht die finanziellen Mittel und technischen Möglichkeiten gehabt hatte, wurde auch hier ein internationales Arrangement getroffen.

Die Mine brauchte die Mondstation und wiederum die Erde. So schloss sich der Wirtschaftskreislauf und alle waren vorerst zufrieden. Russland allerdings kontrollierte mit 51% den Löwenanteil der Rohstoffe und hatte somit die Befehlsgewalt der Anlage. Helium3 war momentan der wirtschaftliche Faktor schlechthin.

Roskomos I wurde zum Schutz vor Strahlung teilweise unter der Oberfläche angelegt. Ein gigantisches mehrstöckiges Gewächshaus gab den Bewohnern Nahrung und frische Atemluft.

Eine mehrschalige Wohnkugel, mit der die Geochemiker zu immer neuen Abbaustätten von Helium3 rollen konnten war eine Errungenschaft der internationalen Zusammenarbeit gewesen. Die Fortbewegung des murmelähnlichen Gehäuses wurde durch das Umpumpen von gewonnenem Wasser aus dem Mondgestein erreicht. Wenn das Mondgestein bestimmter Konzentration, über 800 Grad Celsius erhitzt wurde, konnte daraus reines Wasser gewonnen werden. Nur dem Umstand war es überhaupt zu verdanken, das eine Besiedelung des Mondes funktionieren konnte.

Es war jedes Mal ein zähes Ringen, wenn Entscheidungen getroffen werden mussten, die alle Parteien auf dem Mond betrafen. So auch in jüngster Zeit, als es um die Sicherheitsmaßnahmen der Mondminen ging.

Sergei Moslow, Chef von Roskomos I war wie immer ein harter Verhandlungspartner. Comander Frank Simmens, stellvertretender Chef der Alpha Basis, war wie viele Male schon vorher als Verhandlungspartner angereist. Mit dem Alpha Gleiter war das nur ein Katzensprung, aber die Vorbereitungen auf diese Gespräche waren wie immer nervtötend.

Oberst Moslow und Comander Simmens kamen gerade von Ihrem Rundgang durch die Mine zurück und saßen im Büro des Obersts.

»Sergei, Sie haben eben erst mit der Gewinnung von Helium3 begonnen. Die ersten Verladungen sollen nächste Woche beginnen und ihre Sicherheitsmängel sind immer noch nicht behoben worden. Die Schmelzanlagen für das Regolith, woraus der größte Teil der Mondoberfläche besteht, sind zwar fertiggestellt und einsatzbereit. Aber die Tanks und die Transportfähren sind noch nicht vollständig umgerüstet worden. Das alles, wurde letztes Mal doch festgelegt,« mahnte Simmens.

»Ich weiß, ich weiß, aber wir haben so viel zu tun und zu wenig Leute.«

Die Russen hatten schon immer die Ruhe weg, dachten Simmens. »Wenn ich ihnen nochmals die kommenden Ereignisse ins Gedächtnis rufen darf, Sergei. Die Abschlussverhandlungen über eine Weltregierung stehen kurz vor der Vollendung. Alle beteiligten Staaten der Erde haben den Beschluss inzwischen ratifiziert, ihre Fusionskraftwerke von Tritium auf Helium3 umzurüsten. Damit haben wir das erste Mal in der Geschichte der Menschheit Energie für alle. Es muss kein Mensch mehr in Sibirien erfrieren, nur weil er nicht heizen kann.« Er machte eine kurze Pause um das Gesagte wirken zu lassen, den er wusste das Moslow in Sibirien geboren war. »Ihr Land und ihre Mond Mine werden dadurch jetzt und in naher Zukunft der Energielieferant Nummer eins auf der Erde. Das aber kann gewisse Organisationen dazu verführen hier einen Hebel anzusetzen, um uns zu treffen. Oberst Moslow, ich weiß sie sind ein vernünftiger Mann. Veranlassen Sie das Nötige, damit wir alle beruhigt schlafen können, bitte.«

Der Oberst hatte sich den Dialog von Simmens in typischer russischer Ruhe angehört. »Ich weiß Comander, sie machen sich auch Sorgen, und sie haben ja auch recht. Ich werde alle Sicherheitseinrichtungen zum geplanten Termin installiert haben, versprochen.«

Bei "versprochen" hörte er auf. Er wusste, dass er das dann wörtlich nehmen konnte. »Noch etwas.« Sagte er, nachdem sie sich die Hand gegeben hatten. »Ich werde übermorgen mit dem neuen Direktor der Alpha Basis bei ihnen zu einem Antrittsbesuch vorbeikommen. Vielleicht können Sie ihm dann schon die ersten Installationen zeigen.« Ein Augenzwinkern begleiteten seine Worte.

Sergei verstand, »... und wieder sind schon fünf Jahre ins Land gegangen. Oh. Väterchen Frost, auch ich werde bald nach Hause gehen.«

Comander Simmens war schon auf seinen neuen Chef gespannt. Er hob von dem Minenhangar mit dem Alpha-Gleiter ab und flog in einer flachen Schleife Richtung Mondbasis Alpha. Er konnte in der Ferne über die Mondkrater hinweg, schon die hohen Ortungsantennen und Satellitenschüsseln sehen. Es war immer wieder ein Erlebnis, mit dem Gleiter nur knapp über die Mondoberfläche zu fliegen, sodass der Mondstaub aufgewirbelt wurde. Danach sank er wie in Zeitlupe wieder zu Boden.

Er konnte beobachten wie der ankommende Mondtransporter, es muss die Iceland sein, mit einem gekonnten Flugmanöver die Mondbasis ansteuerte. Auch er setzte zur Landung an. Allerdings bei einem Nebenhangar von Alpha, um nicht den Shuttleflügen, die regelmäßig starteten, in die Quere zu kommen. Nach dem der Gleiter in einer Staubwolke aufgesetzt hatte, schob sich das flexible Gateway an die Ausstiegsschleuse des Gleiters. Hier wurde sie magnetisch verriegelt, sodass der Druckausgleich hergestellt werden konnte. Simmens machte sich auf den Weg zur Zentrale. Seine Magnetstiefel "klackten" durch die Schleuse des Gleiters und er hatte noch keine Ahnung von den Vorkommnissen, die ihn erwarteten.

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