Читать книгу 3He - Bernd Stass - Страница 8
Mondbasis Alpha
ОглавлениеDie Mondbasis, mit deren Bau im Jahre 2020, mit internationalen, finanziellen Mitteln begonnen wurde, hatte sich im Laufe der darauf folgenden 10 Jahre zu einer echten Mondbasis gemausert. Unter der Federführung der U.S.A und den finanziellen Mitteln der internationalen Gemeinschaft, war es zu dem größten Projekt internationaler Zusammenarbeit gewachsen. Die besten Ingenieure der ganzen Welt hatten es mit ihrem Wissen und Innovationen zu einem Vorzeigeobjekt der Erde ausgebaut. Die internationale Besatzung bestand aus Wissenschaftlern aller Fakultäten. Hier wurden in den letzten Jahren bahnbrechende Erkenntnisse gewonnen, die der ganzen Welt technologisch einen enormen Aufschwung bescherte.
Die Basis sah aus der Umlaufbahn des Mondes wie ein überdimensionales X aus. An den Ausläufern waren große kugelförmige Kuppeln angebaut. Hier waren die Laboratorien, Werkstätten und Hangars untergebracht. In der Mitte der Anlage war die Zentrale. Sie war doppelt so groß wie die Nebengebäude. Da die Basis zur zu einem Bruchteil aus der Mondoberfläche herausragte, wurden die gefährdeten Angriffsflächen für Meteoriteneinschläge möglichst gering gehalten. Die Panzerung der Station konnte man mittels Polarisierung der Materialoberfläche kurzzeitig molekular verstärken. Der größte Teil des Komplexes war tief in den Mondboden eingelassen. Diese Anlage war eine gute ausgestattete Allround Station und bot Platz für rund 100 Personen.
Das Militär hatte es sich nehmen lassen, eine gewisse Bewaffnung für die Verteidigung, in die Basis zu integrieren. Welche genauen Verteidigungseinrichtungen installiert waren, unterlag allerdings der Geheimhaltung. Unweit des Kernkomplexes, waren die Landesilos der Oberflächenfahrzeuge und Gleiter untergebracht. Diese riesigen Plattformen funktionierten wie riesige Lifte. Damit konnten alle Materialien von den unterirdischen Anlagen an die Mondoberfläche befördert werden.
Für die Besetzung der Station gab ein festgelegtes Wechselsystem, wonach die Befehlshaber und Besatzungen nach bestimmten Zeiten, ausgetauscht werden mussten. Dieses Rolliersystem hatte sich bis jetzt bestens bewährt. Somit hatten alle beteiligten Nationen einmal die Befehlsgewalt über die Mondbasis.
Général de Brigade Deluces war ein guter Direktor in den letzten fünf Jahren gewesen. Er hatte die Hochachtung der gesamten Besatzung von 63 Personen. Er war hart aber gerecht und immer präsent. Diese Jahre waren für ihn ein harter Job gewesen, aber er hätte auf nichts in der Welt darauf verzichten mögen.
Gerade jetzt, kurz vor seiner Versetzung in den Generalstab auf der Erde, musste noch solch eine Katastrophe geschehen, dachte Deluces. Nachdem er mit der Iceland gesprochen hatte, und sich keinen Reim auf die Vorkommnisse machen konnte, war er doch recht beunruhigt.
»Leutnant stellen Sie eine Verbindung zur Vollzugshaftanstalt "Sahara" her. Ich muss dort mit dem Kommandanten sprechen.«
Nachdem die Verbindung hergestellt worden war, unterhielten sich die zwei Kommandanten längere Zeit. Direktor Fletcher schilderte ihm seine Version der Ereignisse. Den kleinen Ausrutscher in seinem Büro hingegen verschwieg er wissentlich.
»... und von wem waren die Überführungsunterlagen unterzeichnet gewesen?« Fragte Deluces.
»Moment, ich habe die Kopien hier. Es war eine offizielle Verfügung des Justizministeriums der UN, unterzeichnet von einem gewissen Staatssekretär, Moment bitte, es ist etwas schwer zu entziffern, ach ja, Mike Horn.« Nach mehreren Entschuldigungen und Beteuerungen von Fletcher ging das Gespräch unverrichteter Dinge dem Ende entgegen.
»Leutnant, bitte stellen Sie eine Verbindung zum "Justizministerium" her.
»Bitte einen Augenblick, Général.«
Deluces fragte sich durch mehrere Instanzen im Ministerium durch. »Der Staatsapparat ist noch genauso unflexibel wie vor 100 Jahren.« Meinte er genervt zu seinem Funkoffizier. »Ja? Hier spricht Général de Brigade Deluces. Ich hoffe, dass ich bei ihnen jetzt richtig bin. Gibt es in ihrem Ministerium einen gewissen Staatssekretär namens Mike Horn? Ich hätte ihn gerne gesprochen.«
»Einen Moment bitte Herr Général de Brigade.« Es raschelte und klapperte am anderen Ende der Verbindung. »Ja, einen Staatssekretär namens Mike Horn gibt es bei uns. Aber er wird sie leider nicht sprechen können. Er ist vor zwei Wochen bei einem Unfall ums Leben gekommen. Tut mir Leid.«
Das Gespräch wurde daraufhin von Deluces beendet. Die Sache wird immer mysteriöser. Hier ist etwas oberfaul. Mein Nachfolger wird alle Hände voll zu tun haben, um die Sache aufzuklären, wenn er es überhaupt kann.
»Général, Die Iceland ist im Landeanflug und wird in zehn Minuten eintreffen.« Meldete sich der Leutnant.
»Sobald sie da sind, will ich die Beteiligten in meinem Büro sehen, und der Verletzte wird unter Bewachung in die medizinische Abteilung gebracht. Den knöpf ich mir danach vor,« sagte Deluces. Er war inzwischen etwas entnervt.