Читать книгу Die Missionen 131-140 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21014 - Bernd Teuber - Страница 17

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In den Himmel über Shangri schauend, registrierte Haro eine riesenhafte Spitze. Sie setzte den Sinkflug noch etliche tausend Meilen weit fort und verharrte dann drohend über den kleineren Gildenschiffen.

Haro verschlang das gewaltige Schlachtschiff mit seinen Blicken, während es eine zweite Staffel Angriffsjäger entließ, die der Station entgegenstürzten. Das Manöver war beeindruckend: Die bevorzugte Raumflotten-Doktrin der Überwältigung durch Überrumpelung und Einschüchterung. Photonenflieger wechselten panisch ihren Kurs, um möglichst viel Distanz zwischen sich und die Neuankömmlinge zu bringen. Die Gildenpiloten wussten ebenso wenig wie Haros Leute, was soeben ablief.

»Was bei Shoraz' Schleier ist hier los?«, ließ sich Roosha vernehmen.

»Frag mich was Leichteres. Mr. Rascer, Identifikation des eingetroffenen Schiffes.«

»Es ist die ANIHILATOR, Sir. Axaraborianisches Schiff.«

Roosha sagte: »Ich dachte, das Kommando auf Venoshat hätte dir jede Hilfe verweigert.«

»Das dachte ich auch. Ein effektiv inszenierter Auftritt. Sie sind wie aus dem Nichts erschienen und haben die Schiffe des Bundes mit einem geschickten Manöver zwischen sich und dem Schild festgenagelt. All dies trägt den Anschein einer radikalen Verkehrung der Kräfteverhältnisse zu unserem Gunsten.« Er hob die Stimme: »Mr. Rascer, unsere Jäger sollen sich außerhalb des Energieschilds formieren.«

»Ja, Sir.«

Ein weiteres Sternenschiff fiel durch die Lufthülle über der Stadt und positionierte sich unterhalb der Gildenschiffe. Es war weniger massig als der Zerstörer, aber deutlich imposanter als die Korvette. Haro identifizierte es als Angriffskreuzer.

»Sir, Funkkontakt zwischen der ANIHILATOR und der Korvette.«

Alle im Raum hielten gespannt den Atem an.

Haro starrte konzentriert zu den Sternenschiffen. »Die handeln jetzt gerade Kapitulationsbedingungen aus. Sie lassen die Gildenleute am Leben. Ein wohlgesonnener Sachverhalt, der sicher nicht ohne Gegenleistung erfolgt.«

»Dafür, dass sie deinen Kopf retteten, wirst du noch einen Preis zu zahlen haben.«

»Ich weiß.«

Ein freudloses Lachen von Roosha. »Aus einem Fusionsreaktor in die Sonneneruption; aus einer Sonneneruption in die Supernova.«

Die Korvette drehte sich, gefolgt von den beiden Kanonenbooten, auf die Seite, um mit aufflammenden Sublichtaggregaten einen Steigkurs einzuschlagen, der die Gildenflotte aus Shangris Territorium fort von den axaraborianischen Geschützen bringen würde. Haro sah den pulsierenden Auslassturbinen der Schiffe nach – bis der Kreuzer ein Manöver einleitete, das ihn noch dichter an den Orbitalschild brachte, während der Zerstörer weiter oben der Station seine Breitseite zudrehte. Ein kleiner Punkt unterhalb der Hangarbucht des großen Schiffes erschien und fiel auf die Station zu.

Das Sprechgerät vor Haro regte sich.

»Hier Lieutenant Commander Gazer Ezett im Namen Captain Llonar Caucals: Admin-Operator Shapton, unsere Streitkräfte haben die Gildenschiffe zur Aufgabe bewogen und Ihre Raumstation damit vor der Annektion bewahrt. Captain Caucal bevorzugt es, persönlich mit Ihnen zu sprechen, um weitere Schritte zu erörtern, und hofft auf Ihre Gastfreundschaft. ANIHILATOR Ende.«

»Wenn Bakuer seinen Schiffen verordnet hat, uns auf keinen Fall zu Hilfe zu kommen«, sprach Haro halblaut wie zu sich selbst, »weshalb hat sich Caucal dann seinem Befehl offensichtlich widersetzt? Ihm geht es um das An'rum, aber die Konsequenz dessen ist ihm doch bekannt.«

Rooshas zartes Hauchen ließ sich vernehmen: »Aus einer Sonneneruption in die Supernova.«

»Mister Rascer, dem Landungsschiff die Südplattform zuweisen. Ich werde Caucal in meinem Büro empfangen. Roosha, geleite ihn bitte nach seinem Eintreffen zu mir.«

Alle nickten es ab.

Haro ließ erneut den Mikrofonstiel ausfahren, um allen Besuchern in der Stadt Entwarnung zu geben: »Hier spricht erneut Ihr Admin-Operator: Die Krise ist ausgestanden, unsere Verteidigungsmaßnahmen haben gegriffen. Zudem hat unsere geschätzte Raumflotte interveniert ...«

»Ein Hoch auf die Flotte!«

Er sah Roosha einen Moment lang stumm an, ehe er entschlossen weitersprach: »Wir möchten Sie dennoch darum ersuchen, weiterhin in Ihren Räumlichkeiten zu verbleiben und auf weitere Anweisungen unseres Personals zu warten. Als Ausgleich für die erlittenen Unannehmlichkeiten bieten wir Ihnen in Kürze ein kostenfreies Buffet an, sowie einen selbstverständlich ebenso kostenlosen Zugang zu unserer Wellness-Abteilung ab heute Abend. Noch einmal möchte ich mich bei Ihnen allen entschuldigen und hoffe, Sie genießen wie üblich Ihren Aufenthalt bei uns.«

Haro wandte sich wieder seinem Personal zu: »Rascer, geben Sie alle weiteren Instruktionen an die betreffenden Stellen weiter. Ich möchte bei meiner Wiederkehr eine genaue Schadensbilanz vorliegen haben. Die wichtigsten Reparaturarbeiten werden umgehend in die Wege geleitet, auch ohne mein Einverständnis, die Leitung darüber obliegt Dinal und Chief Boazzon. Roosha, du nimmst dich bitte unserer Gäste an, nachdem du Caucal bei mir abgeliefert hast. Umgarne sie und sorge dafür, dass sie keinen bleibenden negativen Eindruck von unserer Station behalten.«

Die Missionen 131-140 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21014

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