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5.1. Die christliche Neucodierung antiker Kunst – Zeit und Themen der frühchristlichen Kunst

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Sauser 1966, 44

1 Kor 3,16

Heute besteht (gegenüber älteren Ansichten, die den Anfang bereits am Ende des 1. Jh.s ansetzten) ein Konsens darüber, die christliche Kunst nicht vor dem 3. Jh. beginnen zu lassen. Die frühen Christen sahen in ihrer Erwartung des unmittelbar bevorstehenden Wiederkommens Christi keine Notwendigkeit für ein festes Kulthaus mit künstlerischer Gestaltung – getreu der Worte des Apostels Paulus im Korintherbrief: »Wisst ihr nicht, dass ihr ein Tempel Gottes seid und der Geist Gottes in euch wohnt?«

Schwieriger ist das Ende der frühchristlichen Kunst anzugeben. Die Vorschläge kreisen um das 6. und 7. Jh. Mehrere historische Daten stehen dabei zur Auswahl: die Eroberung der einschlägigen Gebiete durch die Araber, die neue Formensprache Justinians in Konstantinopel oder der Einfall der Langobarden in Italien und damit auch das (späteste) Ende der Spätantike. Geographisch reicht die frühchristliche Kunst entsprechend dem Ausbreitungsgebiet des Römischen Reichs über jene Grenzen hinaus, die sich diese Abhandlung gesetzt hat. Man findet ihren (kulturell abgewandelten) Niederschlag im Sudan, in Äthiopien, Mesopotamien, am Persischen Golf, in Armenien und Georgien.

Kunstphilosophie und Ästhetik

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