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5. Die Ausbreitung des Islam
ОглавлениеDurch das Wirken Mohammeds (gest. 632) entstand auf der arabischen Halbinsel mit dem Islam eine neue monotheistische Religion, die sich unter Mohammeds Nachfolgern, den Kalifen Abu Bakr und Omar, mit militärischen Mitteln rasch ausbreitete. Bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts waren Syrien, Palästina (mit Jerusalem), Ägypten und Persien erobert, bis zum frühen 8. Jahrhundert kamen Nordafrika und weite Teile Spaniens hinzu. Das oströmische Reich wurde dadurch stark reduziert, zugleich schieden die Patriarchate Alexandria, Antiochia und Jerusalem aus der Reichskirche aus. Christen und Juden erhielten als Anhänger einer Buchreligion Duldung und einen Sonderstatus mit Teilautonomie und ohne dogmatischen Vorgaben durch die Herrschenden; einen Zwang zur Konversion gab es nicht, doch die Verpflichtung, keine Missionsversuche zu unternehmen. Zudem waren Christen und Juden rechtlich benachteiligt und mussten eine eigene Abgabe an die Herrscher leisten. Auf dieser Basis scheint jedoch sehr weitgehend ein friedliches Zusammenleben möglich gewesen zu sein; größere Unzufriedenheit mit der muslimischen Herrschaft scheint es nicht gegeben zu haben.