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Folsäure
ОглавлениеDer Name Folsäure leitet sich vom lateinischen »folium« – das Blatt – ab, weil sie vor allem in grünen Blättern, Gemüse und Salat vorkommt. Folsäure zählt zur Familie der B-Vitamine (Vitamin B 9) und hat im menschlichen Organismus von der Zell- und Blutbildung bis hin zur Eiweißverwertung vielfältige Aufgaben. Besonders in der Schwangerschaft wird sie für die Entwicklung und das Wachstum des Embryos dringend benötigt.
Folsäurelieferanten
Folsäure ist enthalten in allen Blattsalaten, allen grünen Gemüsesorten (wie Spinat, Brokkoli, Romanesco, Grün-, Rosen- und Blumenkohl, grüner Paprika), Hülsenfrüchten, Weizenkeimen und Vollkornprodukten, Zitrusfrüchten (auch als Saft, vor allem Orangensaft), Sojabohnen, Spargel, Kartoffeln, Tomaten und Karotten, Eigelb, Fleisch und Fisch sowie in Bananen und Mangos.
Folsäure ist gegenüber Sauerstoff und Hitze sehr empfindlich und geht schnell ins Kochwasser über. Garen Sie Gemüse deshalb nur kurz und mit wenig Flüssigkeit, und verwenden Sie das Kochwasser für eine Soße. Nehmen Sie Gemüse und Blattsalate nach dem Waschen sofort aus dem Wasser, und wärmen Sie Speisen nicht mehrmals auf.
Besteht ein gravierender Mangel an Folsäure, kann es im schlimmsten Fall zu einer Fehlbildung des Kindes kommen. In Deutschland wird etwa eines von 1 000 Babys mit einer Fehlentwicklung der Wirbelsäule geboren, die »Spina bifida« oder auch »offener Rücken« heißt. Dabei handelt es sich um eine Störung im Bereich des Rückenmarks und des Gehirns. Wenn Sie Ihren Körper bereits vor der Empfängnis durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung ausreichend mit Folsäure versorgt haben, minimiert sich das Risiko dieser Entwicklungsstörung erheblich. Da der Körper das Vitamin nicht selbst produzieren kann, empfehlen viele Frauenärzte bei einer geplanten Schwangerschaft, zusätzlich zur ausgewogenen Ernährung drei Monate vor sowie drei Monate nach der Empfängnis Folsäurepräparate mit einer Mindestdosis von 400 Mikrogramm pro Tag einzunehmen. Dasselbe gilt natürlich auch für die ungeplante Schwangerschaft. Hier beginnen Sie mit der Einnahme, sobald Ihr Arzt oder Ihre Hebamme die Schwangerschaft bestätigt hat. Ab der 13. Schwangerschaftswoche können Sie den erhöhten Folsäurebedarf im Normalfall gut durch reichlich Gemüse und Obst sowie ein mit Folsäure angereichertes Jodsalz abdecken. Besonders viel Folsäure enthalten Spinat, Kohl und Tomaten sowie Zitrus- und Beerenfrüchte. Eine weitere Einnahme von Folsäurepräparaten wird nur nach langer Pilleneinnahme, bei Mehrlingsschwangerschaften und Schwangerschaften in kurzer Folge empfohlen.