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Hamburg, 15. Jahrhundert

Im Hamburger Hafen lag De grote Anne frühmorgens fertig zum Auslaufen. Von Anna hatte ich erfahren, dass mein Vater geschäftlich in Brügge zu tun hatte. So schrieb ich einen Brief an meine Mutter und meldete mich bei unserem neuen Schiffer mit der Lüge, dass es meines Vaters ausdrücklicher Wunsch war, mit ihm nach Island zu segeln. Der Schiffer nickte gleichgültig und schickte mich mit meiner spärlichen Habe unter Deck.

Martin Wittesand machte keinen vertrauenswürdigen Eindruck auf mich, doch gab es nicht viele erfahrene Schiffer für die Fahrt über das Nordmeer. Er sah abgemagert aus. Seine Augen, in dem vom Wetter gegerbten Gesicht wirkten leblos und trüb. Sein Vorgänger war auf der letzten Reise verstorben und hatte auf Island begraben werden müssen. Ich hoffte, dass mir und der Besatzung das Schicksal, den Schiffer während der Überfahrt zu verlieren, erspart bleiben würde.

Nur Claus, der Smutje (Schiffskoch), ahnte, was ich da trieb. Er kannte mich von Kindesbeinen an, blinzelte mir verschworen zu und wendete sich wieder dem Proviant zu, der gerade an Bord verladen wurde: Säcke mit Bohnen, Fleisch, Frischwasser und das Schiffsbier für die Besatzung. Ein paar Stunden später setzten wir die Segel und verließen den Hamburger Hafen. An Glückstadt vorbei erreichten wir bald die Elbmündung. Dann ging es mit vollen Segeln auf nordwestlichen Kurs.

Schwefel, Tran und Trockenfisch. Wie Hamburger Kaufleute Island eroberten

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