Читать книгу Die Blumen des Bösen - Charles Baudelaire - Страница 33

XXVIII
Die tanzende Schlange

Оглавление

Wie gern seh ich, Geliebte du,

Schöne ohne Fühlen,

Den Lichtern wie von Seide zu,

Die deine Haut umspielen!

Tief in dein dichtes Haar geschmiegt,

Daraus Gerüche quellen,

Ein Meer, das duftet und sich wiegt

Mit braun’ und blauen Wellen,

Gleich einem Schiff, das Anker lichtet

Im Morgenwind beizeiten,

Sich meine Seele träumend richtet

Auf ferne Himmelsweiten.

Die Augen, darin nichts erstrahlt,

Was bitter ist und hold,

Sind beide wie Geschmeide kalt,

Ein Schmuck aus Stahl und Gold.

Das Ebenmaß in deinem Gange,

So schön und ungezwungen,

Scheint wie das Tanzen einer Schlange,

Um einen Stab geschlungen.

Dein Kinderköpfchen wird dir schwer,

Von Trägheit übermannt,

So schaukelt sachte hin und her

Ein junger Elefant;

Dein Körper sich erhebt und beugt,

Wie leicht ein Schiff sich wiegt

Und Rahen übers Wasser neigt,

Das in der Dünung liegt.

Wie eine Flut aus Gletschern quillt

Und stürmisch sich ergießt,

Wenn Wasser dir im Munde schwillt,

Zum Rand der Zähne fließt,

Glaub ich, ich trinke Böhmerwein,

Würzig und voller Glut,

Flüssigen Himmel, der Sternenschein

Mir träufelt in mein Blut!

Die Blumen des Bösen

Подняться наверх