Читать книгу Erotic Collection I - Chloé Césàr - Страница 12

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Nach ihrem Telefonat mit Katrin war Amanda hellwach. Kein Gedanke an Schlaf. Sie schenkte sich ein Glas Rotwein ein und öffnete dann die Küchentür, die auf eine kleine überdachte Veranda hinausführte.

Schwerer Blütenduft hing in der Luft, Grillen zirpten um die Wette, ansonsten herrschte Stille. Die Nacht war klar und warm, in der Ferne konnte man schattenhaft die Umrisse der Nachbarinsel Gomera erkennen. Von unten blinkten die unzähligen Lichter der Küstenorte bis herauf in die Berge. Dazwischen glitzerte der Atlantik im Mondlicht.

»Rasputin? Wo steckst du denn, mein Süßer?«, lockte Amanda mit zärtlicher Stimme. Aber von dem weißen Kater fehlte jede Spur. Vermutlich jagte er die Katzen im nächsten Bergdorf über die Häuserdächer.

Einen Moment lang überlegte sie, ob sie nicht tatsächlich versuchen sollte, Ricardo anzurufen. Ihr war nach Gesellschaft, und Rasputin schien nicht gewillt zu sein, seine Rolle als Schmusekätzchen zu spielen.

Aber dann verwarf sie den Gedanken wieder. Ricardo war ein alter Mann, der seinen Schlaf brauchte. Auch wenn er immer behauptete, sich hauptsächlich durch Meditation und innere Einkehr zu erfrischen.

In der Wohnhöhle, in der er lebte, gab es für sein Handy keinen Empfang. Insofern war meistens ohnehin jeder Versuch, den alten Mann nachts telefonisch zu erreichen, zum Scheitern verurteilt. Nur in den heißesten Sommernächten pflegte Ricardo draußen vor der Höhle auf einer einfachen Matte zu schlafen. Aber der Sommer war so gut wie vorbei. Besonders in den kühlen Morgenstunden konnte es in den Bergen empfindlich frisch werden. Unten an der Küste war das anders, da liefen noch immer die Klimaanlagen in den zahlreichen Hotelzimmern auf Hochtouren.

Amanda seufzte leise.

So gut die Einsamkeit hier oben meistens für sie und ihre Arbeit war, so unangenehm fühlte sie sich in Nächten wie der heutigen an.

Apropos Hotelzimmer! Ob Peter jetzt wohl ungeduldig auf eine Nachricht von mir wartet?, überlegte Amanda weiter. Vielleicht sollte ich einfach zu ihm in seine Fünfsterneherberge ziehen

Aber dann verwarf sie auch diesen Einfall wieder.

So einfach durfte und wollte sie es ihm nicht machen. Falls sie sich tatsächlich dazu entschließen sollte, den Piloten wiederzusehen, dann war es wohl besser, das Ereignis gebührend zu zelebrieren.

Immerhin hatte sie bei ihrem ersten Zusammentreffen das volle Register einer erfahrenen Sexgöttin gezogen. Und sich damit auf ein äußerst reizvolles Abenteuer eingelassen. Genau das aber sollte sie jetzt nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, indem sie ihm das Gesicht einer völlig normalen Frau präsentierte, die sich alleine fühlte. Weil ein anderer Kerl sie schnöde verlassen hatte.

Sexgöttinnen wurden nicht verlassen. In ihren Händen hatten sämtliche Männer Wachs zu sein. So lautete die Regel. Ausnahmen davon gab es keine.

Amanda nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Weinglas.

Warm und schwer rann der rote Rebensaft langsam ihre Kehle hinab. Sie genoss das fruchtige Aroma auf der Zunge. Spürte als Nächstes, wie der Wein den Magen erreichte und allmählich ihren Bauch erwärmte. Augenblicklich fühlte sie sich getröstet.

Sie musste unwillkürlich kichern.

Darauf hätte sie wirklich schon früher kommen können! Wein statt Mann, oder Schmusekater oder gar tiefsinnige spirituelle Gespräche! Ein durchaus passender Ersatz

Sie nahm einen weiteren großen Schluck und ließ das Aroma ein Weilchen auf der Zunge tanzen.

Als das Glas schließlich leer war, stand Amanda auf. Sie fühlte sich leicht und beschwingt, aber keineswegs betrunken.

Mit langen Schritten eilte sie hinauf in ihr Atelier.

Adrians kopfloser Torso thronte noch immer vor dem Fenster. Übergossen von silbernem Mondlicht.

Auf Zehenspitzen näherte sich Amanda ihrem eigenen Werk. Dann fuhr sie wieder einmal sanft mit einer Hand die Konturen der Statue nach.

»Ich sollte dir Peters Schwanz verpassen, mein liebster Adrian«, murmelte sie dabei. Und wunderte sich unmittelbar darauf selbst, woher dieser neckische Einfall plötzlich gekommen sein mochte.

Anschließend musste sie so sehr lachen, dass sie davon Schluckauf bekam.

Um die lästige Hickserei loszuwerden, schloss sie die Augen und versuchte, sich Peters Schwanz in Erinnerung zu rufen. Es gelang ihr nur leidlich, weil sich prompt und ungebeten auch Adrians Cock vor ihrem inneren Auge aufzubäumen begann.

Adrian hatte sein eigenes Teil vorzugsweise mit dem englischen Slangausdruck dafür bedacht. Im normalen Leben bedeutete Cock allerdings schlicht Hahn.

Irgendwie traf der Hahn aber auch genau das richtige Bild in Adrians Fall. Kurz und gedrungen.

Wohingegen Peter eher mit einer Schlange bestückt war! Lang und glatt. Und vorne leicht gebogen. Nach rechts – wenn Amandas Erinnerung sie nicht trog.

Wieder musste sie kichern.

So ein phantasievoller Schwanzvergleich war ein neckisches Spielchen für einsame Nächte. Vor allem in Verbindung mit einem Gläschen Rotwein törnte es ganz schön an.

Erneutes Kichern. Gefolgt von einer weiteren Schluckaufattacke.

Was hatte Großmutter als Rezept gegen Schluckauf immer empfohlen? Etwas, das stets Abhilfe schaffte

Ah ja, klar doch! Trinken! Ich werde mir noch ein Gläschen genehmigen.

Sie lief nach unten in die Küche und schenkte sich Rotwein nach. Schon der erste, tiefe Schluck bewirkte ein kleines Wunder. Die lästige Hickserei hörte tatsächlich schlagartig auf. Großmütterchens Hausrezepte wirkten wie eh und je. Auch wenn es darin wohl eher um einen Schluck Wasser gegangen sein mochte.

Amanda eilte zurück ins Atelier und knipste die kleine Leselampe auf dem Boden neben dem Bücherregal an. Das Rotweinglas stellte sie direkt daneben. Dann griff sie gezielt ins Bücherregal und zog einen kleinen Band mit sexy Kurzgeschichten von Anaïs Nin heraus.

Sie hockte sich auf den Boden, wobei sie ein Bein so unterschlug, dass die Ferse genau auf den Hotspot zwischen ihren geöffneten Schenkeln drückte.

Hastig begann sie zu blättern.

Sie fand ihre Lieblingsstellen ziemlich rasch und las sie hintereinander herunter, ohne sich groß um die normal erzählten Passagen dazwischen zu kümmern. Sie kannte immerhin alle Geschichten in dem Band in- und auswendig, hätte sie ohne Probleme nacherzählen können. Wozu also Zeit verschwenden?

Während sie las, ließ sie sich geistig vollständig in die erotischen Beschreibungen hineinziehen. Ihr Kopfkino sprang bereitwillig an und lieferte detailgenaue Bilder der beschriebenen Sexszenen.

Amanda spürte, wie ihr Körper sich mehr und mehr zu entspannen begann, weich und offen wurde.

Die untergeschlagene Ferse tat ein Übriges. Es fing zu prickeln und zu jucken an im Delta der Venus, während sie sich beim Lesen leise hin und her wiegte. Feuchtigkeit drang beinahe gleichzeitig durch den dünnen Stoff von Amandas Kleid.

Sie nahm einen weiteren Schluck Wein, wobei sie aber keine Sekunde die Augen von den tanzenden Buchstaben löste. Sie wollte um keinen Preis den Film im Kopfkino unterbrechen, der allmählich immer deftigere Bilder und sogar Laute – Stöhnen und leise Lustschreie – zu den Szenen im Buch lieferte.

Immer heftiger presste Amanda dabei die Ferse in ihren feuchten Schoß. Mit einer Hand drückte und rieb und massierte sie außerdem gleichzeitig den Unterleib bis hoch zum Nabel. Durch diese Aktion verstärkten sich automatisch die Lustwellen, die mittlerweile von ihrer nassen Möse aufstiegen. Immer höher, bis sie vom Becken aus den ganzen Oberkörper ergriffen.

Kurz vor dem Gipfel gab Amanda schließlich nach.

Anaïs Nin landete etwas unsanft auf dem Boden, während ihre Leserin sich zurücklegte und den dünnen schwarzen Kleiderstoff nach oben über ihre Hüften schob.

Mit der flachen Hand, die sie kräftig auf ihre ohnehin schon heiße Scham presste, reizte Amanda sich noch ein Stückchen näher an den Explosionspunkt heran.

Zwischendurch verpasste sie sich mit der anderen Hand kleine Klopfer auf die Innenseiten ihrer bebenden Oberschenkel. Diese sanften Schläge pflanzten sich wiederum wellenartig fort und brachten erneut das Becken zum Schwingen und Beben.

Ein Beben, das bis hinauf in die steinharten Brustknospen reichte. Die steifen Nippel schwollen davon nur noch mehr an und drückten und rieben gegen den Stoff des Kleides, das Amandas Brüste eng umspannte.

Sie spürte, wie sich allmählich alles in ihrem Inneren zusammenzog. Jeden Augenblick konnte es ihr nun unaufhaltsam kommen. Die Zeit war reif.

Da stieß sie noch im letzten Moment zwei Finger hart in das klaffende nasse Loch unterhalb der hoch aufgerichteten Kliti. Sie jagte die beiden bis zum Heft hinein, während sie gleichzeitig die Oberschenkel so weit wie möglich auseinander riss. Ihre Scham glich einer aufgeplatzten, überreifen Frucht.

Mit einem langgezogenen Schrei kam Amanda. Wobei gleichzeitig ein Schwall Flüssigkeit über ihre Finger nach außen schoss. Ihre Wangen und ihre Haut glühten, und sie zitterte am ganzen Leib.

Eine Reihe von schwächer werdenden Nachbeben schüttelten anschließend ihren Körper, ehe es endgültig vorüber war.

Langsam und genüsslich zog sie ihre Finger aus der glitschigen Grotte und verteilte die Feuchtigkeit gleichmäßig über Oberschenkel und Bauch.

Der moschusartige Geruch, der sie außerdem schwach an Seetang erinnerte, kitzelte Amandas Nase.

Adrian hatte ihren Geruch, vor allem nach dem Sex, geliebt. Zumindest hatte er das behauptet. Und regelmäßig seine Finger hinterher in ihrem Schoß gebadet. Um sie dann genüsslich und langsam, einen nach dem anderen, abzulecken.

Anschließend hatte er Amanda geküsst und ihr dabei die Zunge tief in den Mund geschoben.

So hatte er sie gelehrt, süchtig nach ihrem eigenen Geruch und Geschmack zu werden.

Und süchtig nach ihm!

Denn zum Schluss hatte Adrian sie stets auch seinen noch halb erigierten Schaft ablecken lassen, bis er wie frisch gewaschen wirkte.

Hinterher lag Amanda noch ein Weilchen da und ließ ihren erhitzten Körper abkühlen und zur Ruhe kommen. Sie fühlte sich jetzt, nach dem selbstinszenierten Erotik-Intermezzo, deutlich besser als in den letzten Tagen.

Wahrscheinlich waren ihre derzeitigen kleinen Launen alle nur auf den Umstand zurückzuführen, dass sie zu wenig Sex gehabt hatte in den vergangenen Wochen.

Nachdem Peter wieder abgeflogen war, hatte sie sich in ihre Arbeit gestürzt und einige Aufträge von betuchten Kunstliebhabern abgearbeitet. Und dann diesen Torso begonnen. Der Adrians Körper darstellte und nach wie vor schwanzlos in der Gegend herumstand. Was, tiefenpsychologisch betrachtet, mit Sicherheit eine wichtige Aussage darstellte.

Sie sollte sich wirklich dazu durchringen, Peters kostbares Stück, soweit sie sich an Form, Länge und andere Details erinnern konnte, daran anzubringen.

Erstens würde das ihre Gedanken automatisch auf Peter fokussieren, der greifbar war momentan und sich so artig anbot. Ganz im Gegensatz zu Adrian.

Und zweitens …

Nur mal angenommen, Adrian würde doch eines Tages wieder hier auftauchen und die Skulptur sehen. Er würde mit Sicherheit den Unterschied sofort bemerken.

Eitel wie er war, konnte ihn das nur bis ins Mark treffen.

Es wäre eine perfekte kleine Rache.

Erotic Collection I

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