Читать книгу Erotic Collection I - Chloé Césàr - Страница 13

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Am nächsten Morgen trafen sie sich vor Peters Hotel. Der Pilot hatte für zwei Tage einen Jeep gemietet und Karel vorgeschlagen, das Interview auf einer Inselrundfahrt fortzusetzen. Was dem Journalisten allemal lieber war als eine weitere nächtliche Sitzung in der Bar. Irgendwann würde er sonst noch enden wie der gute, alte Papa Hemingway. Zumindest was das Rauchen und Trinken anging.

Die Sexgeschichten, die Peter ihm dazu auftischte, wären andererseits besser für einen Henry Miller geeignet gewesen. Obwohl der ja wohl auch geraucht und getrunken hatte bis zum Umfallen. Aber wenigstens konnte Randy Henry sein ausschweifendes Liebesleben später in Literatur und damit in Ruhm und Geld umsetzen. Was bei einer Sex-around-the-World-Reportage für LEANDER wohl kaum zu erwarten stand.

Karel seufzte leise, während er sich auf den Beifahrersitz des offenen Jeeps fallen ließ.

Peter grinste und schob die Sonnenbrille aus seinen vollen Haaren über die Stirn herunter, bis sie auf dem Nasenrücken saß. Wo sie einzig und allein hingehörte, nach Karels bescheidener Meinung.

Warum bloß mussten ohnehin schon gut aussehende Kerle wie dieser Pilot sich obendrein auch noch kleiden und benehmen wie italienische Gigolos? Die Sonnenbrille in den Haaren wirkte vor allem des Nachts in einer schummrigen Bar doch einfach affig! Dazu das schneeweiße Hemd mit den langen, weiten Ärmeln. Und lange, beige Leinenhosen! Peter sah aus wie aus einem Katalog für Herrenmode herausgeschnitten. Dabei war heute ein heißer Inseltag, mit nur wenig Wind obendrein. Wieso konnte dieser Mensch nicht ebenfalls leger gekleidet in kurzen Hosen und T-Shirt erscheinen?

Vielleicht war es doch keine so gute Idee, Dominique nach Teneriffa zu holen! Am Ende fuhr die temperamentvolle Französin auch noch auf den smarten Kapitän der Lüfte ab. Bei Frauen musste man(n) stets mit dem Schlimmsten rechnen.

»Sind Sie eigentlich verheiratet oder sonst irgendwie gebunden?« Peter drehte den Zündschlüssel herum und der Jeep sprang leise tuckernd an.

»Wer, ich?« – Karel nutzte die Möglichkeit der Gegenfrage, um sich rasch eine passende Antwort einfallen zu lassen. Er hatte keineswegs vor, zur Abwechslung heute mal seinem Interviewpartner Details aus dem eigenen Intimleben anzuvertrauen.

»Nein, verheiratet sind Sie nicht!«, sagte Peter jetzt bestimmt, während er den Jeep vom Hotelparkplatz lenkte.

»Wozu auch? Heutzutage kann man als Mann doch alles haben von den Frauen. Auch ohne Trauschein. Ich brauche mir nur Ihre Geschichten anzuhören!«

»Das ist richtig, Kortmann. Allerdings beantwortet es nicht meine Frage.«

»Mein Privatleben stand und steht in diesem Interview eigentlich nicht zur Debatte. Sie haben sich freiwillig auf meine Suchanzeige hin gemeldet, Torstedt! Und Sie haben sich bereit erklärt, Ihre Geschichte für den LEANDER-Artikel zu erzählen. Wofür Sie am Ende auch ein recht ordentliches Honorar einstreichen werden.«

Karel warf von der Seite her einen Blick in Peters Gesicht, der lässig mit einer Hand den Wagen in den fließenden Verkehr einfädelte. Um den Mund des Piloten lag der leise Hauch eines stillvergnügten Schmunzeins. Gerade genug, dass der Journalist sich herausgefordert fühlte und zu einer Erklärung ansetzte: »Sie heißt Dominique, ist eine bildschöne Fotografin und Französin noch dazu. Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich sie nicht auf die Insel kommen lassen soll. Sie könnte die Fotos von Ihnen und Amanda schießen. Falls Sie beide damit einverstanden sind. Originalfotos erhöhen übrigens das Honorar deutlich!«

Verdammt! Jetzt hatte er sich aber weit aus dem Fenster gelehnt. Andererseits brauchte er für den Artikel möglichst auch Fotos mit den handelnden Personen darauf. Und von dieser Idee war Flugkapitän Torstedt bisher nicht gerade begeistert gewesen. Er hatte allen Ernstes vorgeschlagen, es bei Aufnahmen von Originalschauplätzen und vielleicht noch pikanten Hilfsutensilien (was immer er darunter auch verstehen mochte – die Schlange etwa?!) zu belassen

»Lassen Sie Dominique ruhig kommen«, sagte Peter. »Auf alle Fälle haben Sie dann eine nette Begleiterin und müssen sich nicht mehr spät nachts im Bett einsam und alleine einen runterholen.«

Karel hielt es für das Beste, einen amüsierten Lacher zu produzieren.

»Die Details, die ich Ihnen heute erzählen werde, sind noch schärfer als die gestrigen«, fuhr Peter ungerührt fort. »Wenn wir nur ein bisschen Glück haben, kann ich Ihnen sogar eine Gratisvorstellung in Live unterwegs bieten. Ihnen wird die Hose zu eng werden. Ich meine es ja nur gut.«

»Bilden Sie sich nicht zu viel ein, Mann. Es ist mein Job, den ich hier mache. Das ist alles. Ich bin Profi. Außerdem wichsen alle Kerle, wenn sie nachts alleine sind. Das fängt bei den Zwölfjährigen an und hört bis ins Altersheim hinein nicht auf. Das habe ich mir von einer Pflegerin mal erzählen lassen. Allenfalls die Häufigkeit nimmt ab.«

Jetzt war es Peter, der laut auflachte. »Okay, lassen Sie uns die Friedenspfeife rauchen, Karel. Ich wollte Sie nicht herausfordern. Rufen Sie Dominique an und laden Sie das schöne Kind hierher zu uns ein. Ich könnte mir vorstellen, dass dann auch Amanda eher bereit ist, aktiv mitzuspielen.«

Karel verspürte an dieser Stelle im Text urplötzlich ein leichtes Unbehagen. So eine Art Ziehen in der Brust. Erst viel später sollte ihm klar werden – es hatte sich um eine Art von »Vorahnung« gehandelt

»Später«, sagte er jetzt zu Peter, »wenn wir Rast machen. Der Jeep röhrt viel zu laut, um das Handy zu benutzen. Dominique mag es nicht, wenn man sie am Telefon anschreit. Und das würde ich jetzt unweigerlich tun. Man schreit ja immer automatisch gegen den Krach um einen herum an.«

Er hätte zu gerne gewusst, wohin sie fuhren! Hatte sich aber geschworen, keine noch so harmlose Frage mehr zu stellen. Offenbar gehörte es zum Spiel dazu, dass Torstedt alleine den Ablauf dieses merkwürdigen »Interviews« steuerte.

Karel lehnte sich im Sitz zurück und versuchte, sich zu entspannen und die Insellandschaft dabei zu genießen. Sie fuhren eine gewundene Küstenstraße entlang. Linkerhand lag das Meer glitzernd im Sonnenschein. Greifbar nahe ragte im Hintergrund die Nachbarinsel Gomera aus dem Wasser auf. Der Atlantik war heute sanft wie ein Lämmchen. Es herrschte Flaute, und die Hitze stand über dem südwestlichen Zipfel Teneriffas.

Die Sonne brannte ihm gnadenlos auf den Kopf. Deshalb war Karel froh, als Peter plötzlich scharf nach rechts abbog und eine schmale Bergstraße hinauffuhr. Hier und da tauchten die ersten Nadelbäume am Wegesrand auf und spendeten wenigstens etwas Schatten.

Vereinzelt schmiegten sich landestypische Fincas an die Hänge. Von deren Bewohnern war jedoch nichts zu sehen. Lediglich ein paar Ziegen und Schafe trieben sich in der Landschaft herum und suchten sich ihr karges Futter zusammen.

Die Luft wurde klarer und trockener, je höher der Jeep kletterte. Dann verdichteten sich die Nadelhölzer zu einem richtigen Wäldchen. Ein süßer Duft hing in der Luft, den Karel aber nicht eindeutig zuordnen konnte. Er hatte immer schon Probleme mit seinem Geruchssinn gehabt. Der Speicherplatz hierfür war anscheinend in seinem Gehirn nicht angelegt. So etwas – für andere Menschen vergleichsweise Einfaches – wie Geruchswiedererkennung bereitete ihm Kopfschmerzen vor lauter geistiger Anstrengung.

»Wir sind gleich da!«, verkündete Peter. »Sind Sie bereit zu einem kleinen Fußmarsch, Karel?«

»Wohl eher als Sie, wenn ich mir Ihre Kleidung so ansehe. Ich bin mir ganz und gar nicht sicher, ob es klug von Ihnen ist, mit teuren Lederslippern ausgerechnet in den Bergen herumsteigen zu wollen.«

»Keine Angst, wir müssen nicht klettern. Und weit ist es auch nicht. Ich weiß schon, was ich tue. Im Gegensatz zu Ihnen kenne ich die Lage der Finca, zu der ich Sie gleich führen werde, nämlich ganz genau. Amanda hatte mich auch sofort am ersten Tag unserer kleinen Treibjagd hierher gelockt. Ich bekam einen Anruf von ihr auf dem Handy. Sie gab mir eine genaue Wegbeschreibung. Sollte ich mich zwischendurch trotzdem verfransen, war es mir gestattet, mich bei ihr zu melden. Sonst nicht.«

Der Jeep rumpelte mittlerweile über eine holprige Schotterpiste. Weil Karel vollauf damit beschäftigt war, sich am Türrahmen festzuhalten, um nicht zu sehr herumgebeutelt zu werden, gab er keine Antwort. Wozu auch. Fragen waren ohnehin nicht gestattet.

Dann waren sie wohl plötzlich am Ziel, weil Peter den Wagen anhielt und im selben Moment auch schon den Motor abstellte. »Das Anschleichspiel kennen Sie doch sicher?«, fragte er. Ihm war offenbar alles erlaubt!

»Ich bin mir nicht sicher, was Sie meinen, Torstedt.«

»Nie Karl May gelesen? Was macht Winnetou, der große Häuptling der Apachen, wenn er seinen Blutsbruder Old Shatterhand aus den Händen der feindlichen Komantschen befreien will, die den weißen Mann bereits am Marterpfahl festgebunden haben? Na …«

»Ich glaube, ich weiß, was Sie meinen. Danke für die Nachhilfe. Aber irgendwo festbinden lasse ich mich nicht, das sage ich Ihnen gleich.«

Peter Torstedt blieb todernst. »Wir werden beide Winnetou spielen und uns gleich in die Büsche schlagen. Die Finca, an die wir uns anschleichen werden, heißt übrigens Esmeralda. Die Dame des Hauses, eine Engländerin, nennt sich Salomé, warum auch immer. Sie lebt alleine hier mit ihrem riesigen Hund. Fragen Sie mich bitte nicht nach der Rasse, es ist irgendeine merkwürdige Mischung.«

»Ich werde mich hüten! Zwischenfragen nicht erlaubt …«

»Okay, dann los! Es geht den kleinen Fußweg dort drüben zwischen den Büschen hindurch, dann ein kleines Stück bergab. Nach dem Gefälle müssen wir uns vorsichtig und möglichst leise weiterbewegen. Damit uns vor allem der Hund nicht hört.«

»Vielleicht wird er uns aber riechen!«, gab Karel zu bedenken, der dieses Talentes wegen einen Heidenrespekt vor allen Kötern dieser Erde hatte.

»Wird er nicht. Der Wind steht nicht günstig für ihn hier oben. Oder wir kommen aus der falschen Richtung für seine Nase. Je nachdem, wie man die Sache betrachten will. Außerdem ist Bobby wohl momentan reichlich anderweitig mit Schnüffeln beschäftigt. Sein Frauchen hat sich ein spezielles Vormittagsritual ausgedacht für das liebe Hundchen. Und für sich selbst auch.«

Karel seufzte. »Sie sprechen in Rätseln, Torstedt. Lassen Sie uns gehen, ich bekomme allmählich Hunger. Sieht nicht so aus, als ob wir in dieser Einöde einen Happen zu essen kriegen könnten.«

»Es wird nicht lange dauern. Das nächste Dorf liegt hinter der Hügelkuppe dort drüben. Mit dem Wagen sind wir in einer knappen Viertelstunde dort. Es gibt eine kleine Kirche, einen Minimal-Supermarkt und zwei Tapas-Bars im Ort. Zufrieden? Die Kirche werden wir übrigens nach dem Mittagessen besichtigen.«

»Verspricht, ein hoch interessanter Nachmittag zu werden«, sagte Karel. Gleichzeitig wünschte er den Artikelauftrag samt LEANDER und zugehörigem Chefredakteur zur Hölle.

Die Frau war dunkelhaarig und nicht mehr ganz jung. Ende vierzig vielleicht. Sie lag, nur mit einem Bikini bekleidet, auf einer Sonnenliege in dem kleinen Garten, der sich direkt an das im spanischen Stil erbaute Haus anschloss. Sie lag da, als ob sie schliefe.

Karel atmete erleichtert aus. Er hatte vor lauter Aufregung beim Anschleichen unwillkürlich die Luft angehalten. Er und Peter kauerten jetzt hinter einem großen Busch, dessen rosafarbene Blüten ihn in der Nase kitzelten. Den Duft kannte er, er wusste es. Benennen konnte er ihn nicht.

Plötzlich kam der große, rehbraune Hund aus der offenen Tür des Hauses getrabt. Mit wenigen, weiten Sätzen sprang er schwanzwedelnd hinüber zu der Liege mit der Frau. Unwillkürlich hielt Karel erneut die Luft an.

»Bobby, mein Liebling!«, gurrte die Lady auf Englisch, als der Hund begann, ihre herabhängende Hand zu lecken. »Da bist du ja endlich. Mmh, du weißt genau, was Frauchen mag, du Schlingel.«

Der Hundeschwanz wedelte heftig, während Bobby sich nun mit der Schnauze dem Bikini-Dreieck zwischen den Beinen zuwandte.

Die riesige Hundezunge leckte hingebungsvoll erst an den bloßen Oberschenkeln und dann an dem Fetzchen Stoff herum, während die Lady zu stöhnen begann. Schließlich streifte sie sich mit einem Ruck das Höschen ab und grätschte die Beine. Das Bikinioberteil segelte nur Sekunden später zu Boden.

Die Hundezunge widmete sich dem dunkel behaarten Dreieck in einer Art und Weise, die Karel bewusst machte, dass der liebe Bobby offensichtlich darin Erfahrung hatte. Die Lady musste ihn darauf dressiert haben!

Natürlich war der Hund auch in dieser Hinsicht besser ausgestattet als jeder Kerl. Groß, breit und feucht.

Welcher Mann konnte schon gleichzeitig Klit, Schamlippen und den Spalt dazwischen ausschlecken? Und das gleich mehrmals hintereinander?

Kein Wunder, dass die Engländerin jetzt das große Beben in den Unterschenkeln bekam und ihr ganzer Körper zu zucken anfing. Dabei hielt sie sich die Brüste mit beiden Händen und drückte und massierte daran herum.

Unterdessen hatte auch der Hund seinen Pinsel ausgefahren, der hellrot zwischen seinen Hinterbeinen aufleuchtete.

»Sie lässt sich doch nicht etwa von ihm vögeln?«, entfuhr es Karel leise.

Natürlich gab Peter keine Antwort, legte nur warnend den Zeigefinger an die Lippen. Allerdings schrie die Lady in diesem Moment so gellend auf, dass dadurch ohnehin jedes andere Geräusch ausgeblendet wurde.

Bobby war wohl klar, dass er seine Aufgabe erledigt hatte. Er stand hechelnd neben der Liege und schien auf etwas zu warten. Seine Flanken zitterten.

Die Frau drehte sich auf die Seite, streckte den Arm aus und griff mit einer Hand nach dem erigierten Hundepenis. Sie drückte und quetschte ihn zuerst ein bisschen. Dann bewegte sie ihre Hand erst sanft, schließlich schneller und schneller auf und ab.

Prompt musste Karel daran denken, wie er einst als Junge in den Schulferien einer Bäuerin heim Melken zugesehen hatte. Sie machte sich damals in ganz ähnlicher Weise am Euter einer Kuh zu schaffen.

Die ganze Prozedur dauerte nicht lange. Eine halbe Minute vielleicht. Plötzlich sah Karel den dünnen, weißlichen Strahl aus der Pinselspitze herausschießen. Bobby hatte ejakuliert.

In diesem Moment gab Peter das Zeichen zum Aufbruch. Gebückt schlichen sie sich vom Busch zurück hinters Haus und liefen den kleinen Abhang hoch. Oben angekommen, grinste Peter zufrieden.

»Exaktes Timing. Wir hätten keine fünf Minuten später ankommen dürfen, sonst wäre uns das Schauspiel entgangen. Zum Glück pflegt Salomé ihre Rituale stets pünktlich abzuhalten. Wir werden übrigens später das Vergnügen haben, ihr gleich noch einmal zu begegnen.«

Karel konnte sich nicht beherrschen. »Mit Bobby oder ohne?«

Ohne ein weiteres Wort drehte sich Peter um und marschierte zum Jeep zurück. Der Motor heulte auf, und Karel konnte gerade noch rechtzeitig auf den Beifahrersitz hechten, dann gab der Pilot auch schon Gas.

Verrückter Hund! – knurrte Karel. Vorsichtshalber nur in Gedanken.

Das malerische kleine Bergdorf machte auf den ersten Blick einen ausgestorbenen Eindruck. Die Häuser gruppierten sich um die schneeweiße Kirche herum, der Platz davor lag im Schatten einiger hochgewachsener Platanen. Der Supermarkt schien geschlossen zu haben. Die Bar daneben allerdings war offenbar geöffnet. Karel atmete dankbar auf.

Drinnen war es halb dunkel und angenehm kühl. Es saßen nur Männer in dem Lokal. Als Peter und Karel eintraten, verstummte einen Augenblick lang das Stimmengewirr. Die Ankömmlinge wurden nicht unfreundlich, aber kritisch gemustert.

»Hola«, sagte Peter laut, »Buenos Días, Señores.«

»Hola«, erwiderte der Mann, der hinter der Bar bediente und offenbar der Besitzer war. Von den anderen Männern hörte man nur eine Art beifälliges Gemurmel, dann nahmen sie ihre unterbrochenen Gespräche wieder auf.

Peter bestellte. Zweimal Café Cortado, Mineralwasser und eine gemischte Platte mit Tapas nach Art des Hauses.

Das Essen kam schnell, war einfach, aber schmackhaft. Der Kaffee stark und süß. Wie es sich gehörte in dieser Gegend.

Hinterher fühlte sich Karel deutlich besser. Er überlegte einen Moment lang, ob er jetzt Dominique anrufen sollte in München, ließ es dann aber sein. An der Geräuschkuhsse würde sie erkennen, dass er in einer Bar herumhing, und sie mochte das nicht. Besser, er wartete bis zum Abend, wenn er allein in seinem ruhigen Hotelzimmer war. Außerdem wollte er Peter gerne in dem Glauben lassen, dass Dominique und er ein Paar wären. Immerhin arbeitete Karel schon seit Monaten an dem Projekt, sprich – er baggerte wie blöd. Bislang hatte Dominique nur noch nicht in der gewünschten Weise reagiert.

Peter warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Zeit fürs nächste Abenteuer! Sind Sie bereit, Karel?«

Der nickte nur. Was blieb ihm auch anderes übrig? Der verdammte Artikel musste schließlich recherchiert werden!

Karel übernahm die Rechnung und ließ sich eine Quittung geben. Bewirtung eines Interviewpartners – das musste das Finanzamt später akzeptieren, ob es wollte oder nicht.

Sie traten hinaus in den gleißenden Sonnenschein. Die Hitze traf Karel wie ein heißer Luftstrom aus seinem Haarföhn. Peter überquerte bereits mit langen Schritten den Dorfplatz und verschwand hinter den Platanen.

Dann bemerkte Karel die dunkelhaarige Frau in ihrem weiten, luftigen Kleid aus naturfarbenem Leinen. Sie strebte mit gesenktem Kopf direkt auf das Kirchenportal zu, öffnete es einen Spaltbreit und schlüpfte hinein.

Das war doch Salomé?! – fuhr es Karel durch den Sinn. Was wollte die Engländerin denn in der Kirche? Beichten etwa?

Dann sah er, dass Peter ihm ungeduldig zuwinkte, und er setzte sich gehorsam in Trab. Er folgte dem Piloten, der sich nun einem Seiteneingang der Kirche zuwandte.

»Donnerwetter, Sie kennen sich ja wirklich aus!« Karel konnte sich diesen Satz nicht verkneifen, nachdem Peter unter einer Art schmiedeeiserner Fußmatte einen Schlüssel hervorgezogen hatte.

»Amanda kennt sich hier aus!«, stellte Peter richtig. »Ich verfolge hier nur noch einmal die Stationen mit Ihnen, die ich selbst durchlaufen habe. Unter der Regie von Amanda. Damals an meinem ersten Urlaubstag. Ich dachte mir, es sei besser, Ihnen einige direkte visuelle Eindrücke zu vermitteln, anstatt mir nur die Lippen fusselig zu reden. Am Ende glauben Sie noch, ich hätte mir alles bloß aus den Fingern gesogen.«

Karel sagte nichts dazu, also steckte Peter den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn vorsichtig herum. Leise schwang die schmale Pforte auf. Ebenso leise schlichen sich die beiden Männer hinein.

Anschleichspiele – dachte Karel und musste unwillkürlich grinsen …

In der Kirche war es noch angenehmer kühl als eben drüben in der Kneipe. Durch die hohen Fenster fiel das Sonnenlicht nur gedämpft herein. Es herrschte außerdem eine wohltuende Stille hier.

Diese Stille wurde allerdings jetzt von einem langgezogenen Stöhnen unterbrochen. Karel zuckte zusammen und ging instinktiv hinter einem der geschnitzten Beichtstühle in die Hocke. Aber Peter grinste nur und schüttelte den Kopf. Dann raunte er: »Keine Angst, die beiden hören uns nicht. Die sind viel zu sehr miteinander beschäftigt. Außerdem ist der Pfarrer hier seit seiner Jugendzeit auf einem Ohr taub. Ein Dummer-Jungen-Streich. Und ein Gewehr, das direkt neben seinem Kopf abgefeuert wurde. Amanda weiß mehr darüber.«

Amanda, immer wieder Amanda! Immer und überall hatte das Teufelsweib ihre Finger im Spiel, und blieb doch völlig im Hintergrund! Karel merkte, wie ihn dieser Umstand allmählich zu verärgern begann.

Auf Zehenspitzen folgte er jetzt dennoch Peter nach, der sich vorsichtig von Stützsäule zu Stützsäule näher an die Geräuschkulisse heranrobbte.

Salomé lag, das Kleid über ihre Hüften hochgeschoben, wieder einmal mit weit gespreizten Beinen auf den Stufen, die zum Altar hoch führten. Vor ihr kniete ein Priester in seiner Soutane. Er hatte einen Gegenstand in die Vagina der Frau gesteckt, den er jetzt eben wieder herauszog, nur um ihn gleich darauf erneut langsam in der dunklen Muschi zu versenken. Wobei er das Ding, das verdächtig nach einer Kerze aussah, auch noch drehte wie einen Brummkreisel. Er widmete sich mit konzentrierter Hingabe seiner höchst unheiligen Aufgabe.

Salomé schien ihn jetzt auch noch anzufeuern, jedenfalls schrie sie etwas auf Spanisch, was Karel nicht verstand. Und Peter zu fragen, würde wohl keinen Zweck haben …

Der Priester zog die feucht glänzende Kerze heraus und griff nach einem anderen Gegenstand, der auf den Altarstufen bereit gelegen hatte.

Karel dachte zuerst, es handele sich um eine Perlenkette. Bis ihm bewusst wurde, dass es tatsächlich ein Rosenkranz war, der da eben in Salomé gesteckt wurde. Es schien ihr zu gefallen, denn sie fing prompt wieder zu stöhnen und zu keuchen an. Vor allem, als der Mann zwischen ihren Beinen nun auch noch die Kerze zu Hilfe nahm, um den geweihten Gebetshelfer tiefer in ihrer Pussy zu versenken. Als nur noch ein kurzes Ende herauslugte, ließ er es gut sein. Mit zwei Fingern spielte und rieb er an der Klitoris herum. Gleichzeitig begann er, mit der anderen Hand langsam – Perle für Perle – den Rosenkranz wieder herauszuziehen. Sein gewaltiger Ständer ließ unterdessen die Soutane wie ein Zeltdach aus dunkelbraunem Stoff aussehen.

Salomé schien jetzt richtig in Fahrt zu sein. Der heilige Mann sah seine Minute gekommen. Schwungvoll raffte er die Soutane nach oben. Für Sekunden war sein imposanter Schwanz zu sehen, der vor lauter Vorfreude zuckte. Im nächsten Moment verschwand der Schaft auch schon an derselben Stelle, wo gerade noch eine Altarkerze und ein Rosenkranz sich ein Stelldichein der besonderen Art gegeben hatten.

Seine Stöße waren gewaltig und trieben Salomé die Altarstufen hinauf, bis sie flach auf dem Boden lag. Ihre nackten Beine umklammerten die Hüften des Mannes, der immer wilder in sie stieß. Plötzlich riss er sein Glied mit einer Hand wieder heraus und spritzte einen sahnigen, dicken Strahl auf Bauch und Oberschenkel der Frau.

Während er noch da kniete und seinen Schwanz in der Hand wog, schoss neuerlich ein Schwall Flüssigkeit aus ihm heraus und regnete auf Salomé herunter, die mit geschlossenen Augen dalag. Der Priester pinkelte direkt zwischen ihre Beine. Mit der Hand versuchte er den Strahl zu dirigieren, damit er abwechselnd Klit, Schamlippen und Oberschenkel traf. Salomé schien das zu gefallen, denn sie ließ eine Hand zu ihrer Möse wandern und rieb an dem Kitzler herum, bis es ihr offensichtlich heftig kam. Der Strahl war mittlerweile versiegt. Monseigneur hatte all sein Pulver verschossen.

Auf ein Handzeichen von Peter hin schlichen die beiden Männer sich in gebückter Haltung bis hinter die nächste Säule, die ihnen Sichtschutz bot. Von hier aus tasteten sie sich vorsichtig auf Zehenspitzen zurück, bis sie den Seitenausgang erreichten.

Peter verzichtete darauf, das Tor wieder abzuschließen. Der Schlüssel hätte beim Umdrehen in dem rostigen Schloss verräterische Geräusche hervorrufen können. Es war besser, kein unnötiges Risiko einzugehen. Jetzt, nachdem das Pärchen drinnen im Kirchenschiff nicht mehr so dringend miteinander beschäftigt war.

Also wanderte der Schlüssel lediglich wieder unter sein schmiedeeisernes Versteck.

Während sie Seite an Seite im grellen Sonnenlicht zurückgingen zum Jeep, sprachen die beiden Männer kein Wort miteinander. Erst als sie wieder im Wagen saßen, musterte Peter den Journalisten grinsend von der Seite.

»Na, Karel? Hat es Ihnen die Sprache verschlagen? Sie äußern sich ja gar nicht zu unserer bisherigen kleinen Spritztour. Etwas mehr Enthusiasmus hätte ich eigentlich schon erwartet.«

»Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich erschlagen von dem bisher Erlebten«, gab der Angesprochene unumwunden zu. »Außerdem frage ich mich mehr denn je, wie ich ohne Fotos meinen Artikel glaubhaft genug gestalten kann. Die Leser werden sicher annehmen, ich hätte mir diese Szene mit dem Priester nur aus den Fingern gesaugt.«

»Mit dem Problem muss ich Sie leider alleine lassen. Ich glaube kaum, dass die beiden Turteltäubchen da drinnen gerne bei ihrem Treiben fotografiert werden möchten«, sagte Peter ruhig. »Aber es gibt doch sicher Fotoagenturen, die solche und andere Szenen nachstellen können?«

»Das ist richtig. Allerdings stellt sich mir im Moment noch ein anderes Problem.«

»Und das wäre?«

»Mein Chefredakteur würde es gar nicht gerne sehen, wenn unser Magazin von der Zensur aus dem Handel gezogen werden würde. Und ein katholischer Priester bei derartigem Treiben, noch dazu in einer Kirche …« – Karel brach ab und räusperte sich.

Natürlich lachte dieser Windhund von einem Piloten jetzt schallend …

»Ich sehe, was Sie meinen«, sagte Peter schließlich, nachdem er sich von seinem Lachanfall erholt hatte. »Mann, Sie stecken echt in einem Dilemma. Und leider ist es ganz und gar Ihr Problem. Ich zeige Ihnen lediglich, was mir auf dieser schönen Insel wiederfahren ist.«

»Haben Sie eigentlich auch etwas normalere Sachen hier erlebt, Torstedt? Nur mal so interessehalber. Damit sich meine Nerven etwas beruhigen können.«

»Was meinen Sie mit normalere Sachen?«, kam prompt die Gegenfrage. »Blümchensex etwa?«

Zum Glück brauchte Karel hierzu keine gepfefferte Antwort einzufallen, weil in diesem Augenblick Peters Handy aufdringlich zu fiepen begann.

Schön zu hören, dass Du wieder hier gelandet bist, Süßer! Ich werde sehen, was sich machen lässt. Gib mir etwas Zeit, ich melde mich bei Dir, okay? Ob ich deinen Freund auch kennen lernen möchte, muss ich mir erst noch überlegen. Obwohl es ein reizvoller Gedanke ist, zwei Männer gleichzeitig um den Verstand zu vögeln!

»SMS von Amanda!«, sagte Peter zu Karel. »Sie ist ganz wild darauf, Sie demnächst kennen zu lernen.«

Darauf möchte ich wetten, dachte der Journalist.

Erotic Collection I

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