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6. Erla bewegt die Rasende Rosa

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Die Geisterdamen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nachdem sie also erfahren hatten, dass sich der Riese Erla doch nicht vor lauter Kummer nach Blondchens Tod damals in den See gestürzt hatte, sondern im Inneren des Traunstein lebte, sahen sie ihn heute nun zum ersten Mal leibhaftig.

Wie gebannt starrten sie auf den runden Bildschirm. Erla befand sich jetzt in seiner Höhle. Er hatte aufgehört zu weinen, jammerte aber immer noch laut vor sich hin. Dann drehte er an der Kurbel jener gewaltigen Maschine, die fast den gesamten Platz in seiner Behausung einnahm. Sie anzutreiben schien ungeheuer schwer zu sein, denn nur ganz langsam bewegte sich das faszinierende Räderwerk.

Interessiert gingen die Geisterfrauen näher und bestaunten das Geschehen. Jetzt schwebte langsam ein Kalenderblatt zu Boden. Es fiel auf andere Blätter, die zu Hauf am unteren Rand der Maschine lagen. Erla rann der Schweiß über die Stirn. Er schaute hinauf zum Kalender, der unter der Decke hing. Es war Donnerstag, der 15. August.

„Ist h-h-heute nicht M-m-mittwoch?“, fragte Miss Molly kopfschüttelnd. Kranawitha verdrehte die Augen. Na klar war heute eigentlich Mittwoch. Aber nun ist schon Donnerstag, weil dieser bekloppte Riese an der Zeit gedreht hat! Und Erla schien noch Reserven zu haben. Er holte tief Luft und schob mit ganzer Kraft die Kurbel weiter. Ein Blatt nach dem anderen segelte an der Maschine vorbei zu Boden. Den Geisterdamen verschlug es den Atem. Als sie die Sprache wiederfanden, musste mindestens ein Monat vergangen sein. Das konnte doch nicht unbemerkt durchgehen?

Röslein wurde plötzlich ziemlich nervös. Sie wollte weg von hier. Die anderen versuchten, sie zu beruhigen. Kranawitha drückte ihr ein Glas in die Hand. Ein harmloses Mittelchen, das sie von den Menschen kannte, die ja nicht nur unsinniges Zeug erfanden. Röslein trank es und fühlte sich sofort besser. Ihr Gesicht lief allerdings ziemlich blau an.

Gespannt sahen nun alle wieder zu Erla, der erneut Luft holte und sich mit seiner ganzen Kraft noch einmal über die Kurbel hermachte. „Nun übertreibt er es aber wirklich!“, zischte Kranawitha und begab sich auf die Suche nach ihrem Zauberbesen.

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