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11. Kranawitha trifft auf den träumenden Riesen

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Kranawitha erwachte. Sie hockte noch immer neben ihrem Besen vor dem Tor von Erlas Höhle, und musste wohl ein kleines Nickerchen abgehalten haben. Sie erhob sich, dabei schmerzte ihr krummer Rücken. Auch plagte sie ein gehöriger Brummschädel. Plötzlich hatte sie den Eindruck, ein kleines hinterhältiges Lachen zu hören. Natürlich fand das nur in ihrer Einbildung statt, denn schlagartig wurde ihr klar, dass ihre Weiberrunde noch immer vor dem Bildschirm hocken würde. Sie riss sich zusammen, um sich nicht vor ihren Geisterfreundinnen zu blamieren.

Der Riese schlief anscheinend noch, nichts rührte sich auf ihr lautes Klopfen und Rufen. Die schwere Tür hatte sie nicht aufbekommen. Wie gesagt: Kein Zauberspruch half.

Sie kam nicht an die Zeitverkürzungsmaschine heran. Die Hexe überlegte, was sie tun sollte. Zuhause in ihrer Höhle wurden die Gäste sicher schon ungeduldig. Doch da erschien Erla plötzlich – frohen Mutes – was Kranawitha nach seinem ständigen Gejammer und Geheule wie ein Wunder vorkam.

Anscheinend hatte er die Höhle verlassen, als sie schlief. Er begrüßte die Hexe, setzte sich neben sie und reichte ihr ein Polaroid-Foto herunter. Darauf war eine goldene Kutsche zu sehen. Genau die hatte er sich heute Morgen beim Zwergenkönig Rötel ausgesucht. Natürlich müsse das Gefährt noch ein wenig aufpoliert werden. Kranawitha sah zu dem verliebten Riesen hoch und zischte leise: „Hast du dir schon mal überlegt, wie du in diese Kutsche kommen willst?“

Aber Erla hörte gar nicht zu. Er träumte weiter vor sich hin. Wenn es endlich soweit ist, wird er mit Blondchen in dieser Goldkutsche durch die Gegend fahren. Oder besser: Dahinfliegen. Denn statt Pferden würden Rötels Zauberschweine eingespannt sein. Erla geriet geradezu ins Schwärmen. Sie würden über den Grünberg düsen, vorbei am Laudachsee, hinüber nach Grünau zum Almtal, und über die schnellbedeckten Gipfel zurück über Traunkirchen und Altmünster nach Gmunden, ins Schloss. Direkt vor den Altar.

Er wollte sein Blondchen endlich heiraten. So richtig in der Kirche mit allem Drum und Dran. Kranawitha tippte sich an die Stirn und sah zu Erla auf. Seine Augen wurden feucht.

„Bitte nicht!“, bat die Hexe. „Nicht schon wieder Regen!“

Seine gute Laune war plötzlich dahin. Erla verfiel in grübelndes Schweigen. Es gelang Kranawitha nicht, durch Fragen herauszufinden, wie viel Zeit noch übrig war, bis Erla sein Blondchen endlich in die Arme schließen konnte.

Irgendwie jedoch beschlich sie ein ungutes Gefühl …

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