Читать книгу »Action!« im Traunsee-Märchenland - Christa Mühl - Страница 18
12. Die Neuen sind da!
ОглавлениеDer Regisseur Matti war nicht nur wegen des herrlichen Sommerwetters gut gelaunt. Sein Motto hieß „Drehzeit ist Lebenszeit“ – und er war der Meinung, dass man allerhand dazu beitragen konnte, eine gute Zeit zu haben. Er lachte gerne und verstand es, schnell eine gute Stimmung zu verbreiten. Manchmal war er allerdings für sein Alter von 45 plus etwas zu albern und lachte über jeden Mist. Da er nur knapp 1,70 Meter groß war und nicht so ganz dünn, wirkte er neben seiner Kamerafrau winzig. Man übersah ihn häufig, und manchmal wurde er für eine Hilfskraft zum Absperren der Straße oder für den Hausmeister gehalten.
Eigentlich sah er aber richtig gut aus. Ein charismatischer Mann. Doch die Damen machten ihm vergeblich schöne Augen …
Kamerafrau Eva-Maria, die alle nur Ev nannten, war dagegen viel zu dürr und fast 1,85 Meter hoch. „Regie & Kamera“ gaben also ein schrulliges Paar ab.
Sie freuten sich, dass sie hier in Gmunden waren, denn sie liebten die Serie, die sie nun drehen durften.
Matti war ein Schwabe, lebte aber in München. Er hatte seine Assistentin Jette, eine Berlinerin, zu dieser Arbeit nach Österreich mitgebracht. Ev aber hatte wieder Bingo, den sie von früheren Filmen kannte, zu ihrem Assistenten gewählt.
Jetzt waren sie auf dem Weg zur Schiffsanlegestelle am Hauptplatz.
Dort wurde gerade das Equipment auf ein Boot verladen.
Auch Bingo war bester Laune und winkte ihnen entgegen. Es war 9 Uhr, und vom Rathausturm erklang nach den 9 Stundenschlägen vom Glockenspiel die Titelmelodie der Serie.
Matti und Ev staunten nicht schlecht. Das hörten sie zum ersten Mal. Nun eilte auch noch der Bürgermeister auf sie zu und schüttelte ihnen die Hände. Er sagte zu Ev, wie sehr er sich freue, dass endlich einmal eine Kamera-Frau hier sei. Aber das habe er ja schon in seiner Rede zum Drehbeginn der neuen Folgen beim Eröffnungsfest hervorgehoben. Er wünschte gutes Gelingen und verschwand im Rathaus.
Matti und Ev begrüßten ihre Kollegen und stiegen ins Boot. Es waren einige Aufnahmen vom Wasser aus zu drehen. Als sie gerade ablegen wollten, bemerkte Bingo verwundert den Regisseur vom Vorjahr, den Chef, der über den Hauptplatz eilte. „Wat macht der denn hia?“, fragte er. Da keiner eine Antwort wusste, winkte Bingo dem Mann zu, der heute trotz eines neuen, eleganten hellen Maßanzugs, irgendwie ziemlich alt aussah. Der alte Regisseur winkte zurück und eilte zum Hotel Austria. „Wahrscheinlich hat er immer noch eine Geliebte in Gmunden“, mutmaßte der Bootsführer. Dann fuhren sie mit ziemlicher Geschwindigkeit los.