Читать книгу Kopf hoch, Kleiner! - Christian Bieniek - Страница 12

Оглавление

4

“Hanna glaubt, dass Knut eine Freundin hat“, meinte Ellen auf der Heimfahrt zwei Stunden später. Ich fing an zu lachen und erzählte ihr dann von Knuts Friseurin. Ellen fand die Geschichte alles andere als komisch.

“Hanna tut mir leid“, sagte sie nachdenklich. “Und Knut auch.“

“Ja ja, dir tut die ganze Welt Leid“, knurrte ich.

“Wäre es nicht schade, wenn die beiden sich trennen würden?“

“Und wie! Ich würde wochenlang heulen, weil wir die zwei dann nicht mehr besuchen könnten.“

Sie stieß einen Seufzer aus und schwieg eine Weile.

“Und du?“ fragte sie dann. “Willst du das nicht auch noch einmal erleben? Herzklopfen, Bauchschmerzen, Schlaflosigkeit?“

“Das erlebe ich jeden Tag. Nach dem Joggen hab‘ ich immer Herzklopfen. Und von deinem Essen krieg‘ ich Bauchschmerzen. Und ich kann nie einschlafen, weil du immer so laut schnarchst.“

“Mit dir kann man kein vernünftiges Wort reden.“

“Jedenfalls nicht nach sechs Gläsern von Knuts Billigwein.“

Da Ellen jetzt am Steuer saß, konnte sie sich nicht wie auf der Hinfahrt so gut gegen meine Hand wehren, die sich wieder an ihren Oberschenkeln zu schaffen machte.

“Lass das, wir sind gleich zu Hause“, sagte sie streng und schlug mir auf die Finger.

“Weißt du noch, damals in München?“ fragte ich sie lächelnd und legte wieder die Hand zwischen ihre Schenkel.

“Wir beide in meiner roten Ente? Auf dem Parkplatz in Pasing?“

Mein Mittelfinger wurde immer frecher. Sie bog in unsere Straße ein. Es waren noch etwa zweihundert Meter bis zu unserm Haus. Ellen gab Gas. Ein paar Minuten später hatten wir einen einsamen Parkplatz in der Nahe vom Benrather Bahnhof entdeckt. Nachdem sie das Licht ausgeschaltet hatte, fielen wir übereinander her.

Unser Wagen war beträchtlich geräumiger als meine alte Ente, er hatte bequeme Liegesitze und eine viel bessere Federung. Trotzdem gestaltete sich das ganze Unternehmen weitaus schwieriger, als wir es uns vorgestellt hatten. Nach dem Höhepunkt musste ich sofort lachen wie verrückt. Dann zählten wir unsere blauen Flecken.

“Wir sind wohl nicht mehr so drahtig wie früher“, vermutete Ellen beim Anziehen. “Das mach‘ ich jedenfalls nicht noch einmal. Dann lieber auf den Kieselsteinen unten am Rhein.“

“Jetzt gleich?“

“Aber nur, wenn du unten liegst.“

Ich gähnte und zwängte mich in meine Jeans. “Komisch, ich bin auf einmal so furchtbar müde.“

Kopf hoch, Kleiner!

Подняться наверх