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Kritikpunkte an der Positiven Führung

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Wenn Sie sich selbst, Ihre Mitarbeiter oder gar eine ganze Einrichtung oder Firma nach den Prinzipien und Methoden des Positiven Führens leiten wollen, sollten Sie nicht nur wissen, was damit gemeint ist und wem es welchen Nutzen bringen kann, sondern auch, was darunter nicht zu verstehen ist und wie Sie möglichen Missverständnissen begegnen können. Hier daher einige Kritikansätze am Positiven Führen, die Sie möglicherweise zu hören bekommen könnten, samt (Er)klärungen dazu.

Positive Leadership sei, ist gelegentlich zu hören, eine Überforderung der Führenden, wenn sie neben der Erreichung von Zielen auch noch für die Stimmung und Motivation der Geführten zuständig seien. Sie sollten sich allerdings keinesfalls als Dauerbespaßer verstehen, der nie kritisieren darf und permanent loben muss, das will Positives Führen gar nicht. Erfolg, Anstrengung und Leistung sind wichtige Ziele von Positive Leadership, dazu ist das Lernen aus Kritik und aus Fehlern enorm wichtig. Nur eben nicht ausschließlich, denn in vielen Unternehmen und Organisationen herrschen die Defizitbrille und der Negativfokus vor. In Ergänzung dazu wollen positiv Leitende das Gelungene und Gelingende in den Blick nehmen – in einem konstruktiven Verhältnis zwischen Lob und Kritik.

Die Soziologin Eva Illouz postuliert, dass Positive Führung und Positive Psychologie negative Gefühle wie Zorn, Wut oder Hoffnungslosigkeit stigmatisiere. Die Kritik an einer sogenannten Happyologie wäre relevant – wenn sie denn stimmte. Zum einen weist die psychologische Forschung Schätzungen zufolge hier immer noch ein Verhältnis von rund 10 zu 90 auf, also zehn Publikationen über Wohlbefinden und Ähnliches im Vergleich zu einer Übermacht an Veröffentlichungen über Störungen, Krankheiten, Defizite – von Happychondrie kann da keine Rede sein. Zudem gibt es auch innerhalb der Positiven Psychologie und der Positiven Führung etliche und zunehmend mehr Untersuchungen zu Fragen von Misserfolg, Scheitern, Leid.

Wie in einem sehr stark standardisierten, prozessgetriebenen Unternehmen wie dem Discounter Lidl Österreich Positives Führen eingeführt und umgesetzt wurde, darum dreht sich Folge 16 meines Podcasts »Positiv Führen«. Er ist auf allen großen Plattformen oder über die Website www.positiv-fuehren.com abrufbar.

Bisweilen bekomme ich aus Familienunternehmen zu hören: »Was Sie da anbieten und vorschlagen, klingt ja interessant und schlüssig. Aber das ist doch eher was für die großen Konzerne als für uns Mittelständler.« Allerdings gibt es Organisationen, die Positives Führen erfolgreich eingeführt und angewandt haben, sowohl in ländlichen Betrieben als auch in Großstadt-Start-ups, in Behörden und Unternehmen unterschiedlicher Größen, Altersklassen, Branchen: von der Fluglinie Southwest Airlines bis hin zum Discount-Händler Lidl (Österreich), von Segmenten der Deutschen Telekom bis hin zu Bosch, von der Bäckereikette Märkisches Landbrot bis hin zum Textilhersteller Vaude.

Positiv führen für Dummies

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