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Am Dienstagmittag im Polizeipräsidium

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Janine bestätigte Raphaels Aussage. Nach der Hinkenden hätte eine andere Frau bei Hans Sonntag gesessen, eine junge, dickliche.

„Warum haben Sie das bei der ersten Befragung verschwiegen?“, forschte Pia Jäger nach.

„Woher soll ich wissen, was für Sie wichtig ist?“

„Frau Wunderlich, spielen Sie nicht die Unbedarfte. Sie haben durchaus mitgekriegt, dass Hans Sonntag noch Kontakt mit einer jüngeren Frau hatte. Schließlich haben Sie ihn den ganzen Abend über beobachtet. Dafür gibt es Zeugen. Sie machen sich verdächtig, wenn Sie Fakten unterschlagen. Warum waren Sie in dieser Kneipe, weit weg von Ihrer Wohnung? Und binden Sie mir nicht wieder den Bären auf, Sie wollten dort zur Toilette gehen.“

‚Toilette‘ war vielleicht ein gutes Stichwort, fand Janine, die immer noch zögerte, die Wahrheit über sich und Hans Sonntag zu erzählen. Die Kommissarin, die ja nach jedem Detail fragte, könnte interessieren, dass Raphael, die Hinkende und der grimmige dürre Großvatertyp zur selben Zeit die Toilette aufgesucht hatten. Auch wenn sie nicht wusste, ob Raphael diesen Toilettengang lieber für sich behalten wollte oder ihn bereits erwähnt hatte. Sie brauchte kein schlechtes Gewissen ihm gegenüber fühlen, er hatte der Polizei auch ohne große Not ihren Namen verraten.

Janine tat, als wäre ihr gerade etwas eingefallen. „Wo Sie die Toilette erwähnen … also die Hinkende ist da hin, zur Toilette, nachdem sie diesen Umschlag eingesteckt hatte.“ Janine zögerte, eigentlich könnte sie die beiden anderen weglassen. Es sei denn, die Kommissarin fragte danach.

„Zur Toilette ist sie. Aha. Sie lenken schon wieder ab, Frau Wunderlich. Warum waren Sie …“

Janine unterbrach die Kommissarin hastig. „Ja, und Raphael und ein anderer Gast, so ein dürrer Opa, die sind der Hinkenden hinterher.“ „Zur Toilette“, fügte Janine hinzu.

„Gut, dann wissen wir das jetzt. Alle drei sind zur Toilette gegangen. Gut.“ Das war zwar ein neuer Fakt für die Kommissarin, aber sie nahm an, dass er keine Bedeutung für die Lösung des Falles hatte. „Bleiben wir bei der jüngeren Frau am Tisch von Hans Sonntag. Hat er ihr auch einen Briefumschlag zugeschoben?“

„Ja, ich glaube schon.“

„Ist diese junge Frau ebenfalls zur Toilette?“

„Nein. Die trank mit dem Sonntag Bier.“

„Hatten Sie den Eindruck, die beiden kannten sich?“

„Möglich, ja.“

Pia Jäger legte ein Foto des ermordeten Hans Sonntag auf den Tisch und forderte Janine auf, es sich anzusehen. „Dies ist Hans Sonntag oder das, was von ihm zu erkennen ist, Frau Wunderlich. Sagen Sie mir endlich die Wahrheit. Wer war er für Sie?“

Janine schluckte heftig. „Das war mein Vater.“


Mord zum Frühstück

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