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Am Montagabend auf dem Alex

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„Wie war‘s bei der Polizei?“, wollte Raphael von Janine wissen.

„Total entspannt.“

Beide liefen nebeneinander über den Alexanderplatz. Im Gegensatz zu gestern, als beim Warten auf die Straßenbahn kein Blatt zwischen ihre Körper gepasst hatte, achteten sie auf einen kleinen Abstand zwischen sich. Es war dunkel, der Wind stark, Menschen hasteten an ihnen vorbei. Ab und zu stieg Janine Bratwurstdunst in die Nase, sie hatte Hunger, behielt es aber für sich.

„Ich habe dich nie zuvor in meiner Kneipe gesehen“, meinte Raphael, „warum warst du gestern dort?“

Die blödsinnige Antwort, die Janine am Morgen der Kommissarin auf die gleiche Frage gegeben hatte, wollte sie nicht wiederholen. Zur Wahrheit - dass sie ihrem vermeintlichen leiblichen Vater hinterher geschnüffelt hatte - konnte sie sich auch nicht durchringen. Drohte nur Ärger, falls Raphael dies der Kommissarin weiter tratschen würde.

Janine blieb stehen, boxte aus Spaß gegen Raphaels Oberkörper. „Du hast der Polizei meine Handynummer gegeben. Musste das sein? Ohne dich wären die nie auf mich gekommen!“

„Hey!“ Raphael tat, als müsse er sich vor ihr schützen. Wie ein Boxer tänzelte er vor ihr hin und her. „Was ist Schlimmes dran?“

Janine hörte mit den spielerischen Schlägen auf: „Hast du eine Ahnung. Mein Schlaf ist mir heilig, da ist es schon schlimm, wenn mich die Kripo früh um fünf aus dem Bett holt. Das alles nur, weil du über mich gequatscht hast.“

„Mich haben sie vor dir geholt, schon um halb fünf. Meinen Namen hat der Kneipenwirt den Bullen genannt. Dich hätten die auch ohne mich gefunden.“

„Wer weiß. Jetzt suchen sie diese Hinkende im weiten Mantel. Kanntest du die?“

„Nein, hatte ja nur Augen für dich.“ Raphael zog Janine eng an sich. Sie spürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch wie gestern Abend, als sie auf die Straßenbahn warteten und knutschten. Schön wäre es, sich endlich mal wieder zu verlieben. Aber konnte sie Raphael trauen? „Was hast du denn gemacht, nachdem ich weg bin?“, fragte Janine, „ich habe für die Tatzeit ein Alibi durch meinen Kollegen, den Straßenbahnfahrer, und wie ist das mit dir?“


Mord zum Frühstück

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