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Gesundheit und Inklusion

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Der Einfluss des Gesundheitszustands auf die allgemeine Lebenszufriedenheit ist enorm, und dabei ist es nicht in erster Linie so, dass Gesundheit glücklich macht; vielmehr macht das Fehlen von Gesundheit unglücklich (Fedders 2014). Deutlich weniger zufrieden als die Gesamtbevölkerung sind in Deutschland lebende Menschen mit schwerer Erkrankung oder Behinderung. Ihre subjektive Lebenszufriedenheit stieg zwar in den letzten Jahren an, doch ist der Abstand zu Menschen ohne Behinderung heute nur unwesentlich geringer als zu Zeiten der Jahrtausendwende. Es zeigt sich also, dass sich politische und gesellschaftliche Bemühungen um eine bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderung hinsichtlich der Lebenszufriedenheit noch nicht nachhaltig niedergeschlagen haben (Raffelhüschen & Güllner 2014). Für die geringere Zufriedenheit sind vor allem die begleitenden gesundheitlichen Probleme verantwortlich, aber auch Faktoren wie Einkommen, Arbeit und Familienleben spielen hier eine Rolle sowie das Wissen um die Möglichkeit eines vermeintlich besseren Lebens, das man vielleicht sogar selbst in der Vergangenheit leben konnte und das jetzt so nicht mehr möglich ist.

Es zeigt sich, dass eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe die Lebenszufriedenheit von Menschen mit Behinderung deutlich steigern kann. Grundsätzlich ist Inklusion in hohem Maße erwünscht, es klafft aber eine Lücke zwischen dem Wunsch und der wahrgenommenen Umsetzbarkeit einer inklusiven Gesellschaft. Das Desinteresse und der Egoismus der Umgebung sind hier die größten Hemmnisse. Wesentliche Voraussetzungen auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft sind deshalb der verstärkte Kontakt und Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung und ganz objektive Informationen.

Die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung wird von der Gesellschaft nämlich noch immer sehr häufig falsch eingeschätzt. Menschen ohne Behinderung gehen mehrheitlich davon aus, dass sich die Situation von Menschen mit Behinderung in Deutschland in den letzten zehn Jahren stark verbessert hat; die Mehrheit der Betroffenen selbst sieht dagegen keine wesentlichen Verbesserungen oder gar Verschlechterungen.

Glück und Lebenszufriedenheit für Menschen mit Autismus

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