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Vorwort

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»Zufriedenheit mit seiner Lage ist der größte und sicherste Reichtum.«

Marcus Tullius Cicero

Dieses Zitat von Marcus Tullius Cicero ist heute genauso aktuell wie damals. Und es verdeutlicht, dass Lebensqualität etwas sehr Individuelles ist. Deshalb war es mir ein wichtiges Anliegen, möglichst viele Menschen mit Autismus zu erreichen und sie um ihre ganz eigene Sichtweise zu bitten. Die Meinungen, Perspektiven und Hoffnungen sind schließlich sehr unterschiedlich, so verschieden wie auch andere Menschen sind. Es gibt heute nicht mehr die »typischen Autisten« mit dem entsprechenden Lebenslauf. Die bessere Diagnostik und die höhere Sensibilität für autistische Störungen führen dazu, dass auch das Leben autistischer Menschen immer individueller wird. Es ist daher sehr wichtig, eine auf jeden einzelnen Menschen ganz persönlich zugeschnittene Lösung zu finden.

Die vielfältigen Möglichkeiten, die das Leben bietet, sollen im Zuge der Inklusion auch Menschen mit Autismus offenstehen. Das ist eine große Herausforderung für die Betroffenen selbst, die sich in aller Regel feste Strukturen, Verbindlichkeit und Stabilität wünschen. Aber auch alle Fachleute sind gefordert, die mit autistischen Menschen arbeiten. Während früher die Möglichkeiten überschaubar waren, muss heute die ganze Fülle an Lebensentwürfen bedacht werden. Das ist anstrengend, aber gleichzeitig auch sehr schön, wenn man miterleben darf, dass die anvertrauten Menschen ihren Weg ganz selbstverständlich in der Gesellschaft gehen dürfen.

Nun, ganz so weit sind wir nicht – noch nicht. Aber das wird die Zukunft sein, und trotz aller Schwierigkeiten werden wir es schaffen. Dazu aber braucht es motivierte und engagierte Menschen, die sich nicht nur mit Autismus auskennen, sondern die (und das wird immer wichtiger werden) vor allem ein gutes Gespür dafür haben, individuelle Lebensentwürfe für Menschen mit bestimmten Auffälligkeiten auszuwählen und zu begleiten – gemeinsam mit dem jeweiligen Betroffenen. Dafür ist es wichtig und notwendig, nach den ganz eigenen Wünschen, Zielen und Bedürfnissen zu fragen: »Wenn wir etwas für Menschen mit Autismus tun wollen, müssen wir uns damit auseinandersetzen, was wir dafür tun können, dass den Betroffenen ein zufriedenes Leben möglich wird« (Rickert-Bolg 2014, 267).

Und so ist dieses Buch entstanden. Es bietet autistischen Menschen die Möglichkeit, darzulegen, was ihnen wichtig ist, was für sie zählt. Und es enthält darüber hinaus auch theoretische Ausführungen über die Dinge, die sich die meisten Menschen zum Glücklichsein wünschen, vor allem aber auch über die speziellen Erfordernisse von Menschen mit Autismus. Ich wünsche mir, dass pädagogische, therapeutische und lebenspraktische Maßnahmen für die Betroffenen diesen neuen Herausforderungen angepasst werden.

Ich bedanke mich bei den Mitarbeitern des Verlags W. Kohlhammer, insbesondere bei der Lektorin, Frau Annika Grupp, für die Begleitung bei der zweiten Auflage dieses Buchprojektes. Mein ganz besonderer Dank aber gilt den Menschen, die mir schon seit vielen Jahren dabei helfen, ein schönes und erfülltes Leben zu führen:

meinen Eltern

Frau E. Sauerwein, Dipl.-Psychologin

Frau M. Miller, Ergotherapeutin.

Ihnen widme ich dieses Buch.

Darmstadt, im Herbst 2020

Christine Preißmann

Glück und Lebenszufriedenheit für Menschen mit Autismus

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