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REGEL 2: NICHT NUR FÜLLEN, SONDERN ERNÄHREN

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Diese Regel ist altersunabhängig und verdient besondere Aufmerksamkeit nach dem jahrelangen, unserer Meinung nach unbegründeten Hype um die Kalorien. Der Grundgedanke beim Kalorienzählen ist: Alle Energie, die wir beim Essen und Trinken aufnehmen und nicht verbrauchen, wird im Körper gespeichert und in zusätzliches Gewicht umgesetzt. Dieser Gedanke ist zwar nicht falsch, übersieht aber einen wichtigen Punkt: Die Anzahl Kalorien in einem Lebensmittel sagt wenig bis nichts über den Gehalt an Nährstoffen aus. Mit anderen Worten: Wenn Sie bei einem Produkt oder einer Mahlzeit nur die Kalorien berücksichtigen, legen Sie zu viel Wert auf das Sättigen, nicht auf das Ernähren.

Oft wird Erwachsenen und Kindern mit Übergewicht geraten, mehr auf die Kalorien zu achten. Seriöse Ernährungsberater halten es hingegen nicht für sinnvoll, zum Beispiel einem Kind, das sich sehr schlecht (und fett) ernährt, beizubringen, dass es Butter statt Light-Margarine essen sollte. Natürlich ist es keine gute Idee, wenn das betreffende Kind alles mit einer dicken Schicht Butter bestreicht. Trotzdem glauben wir, dass die jahrelange Reklame für light, weniger Fett, Halbfettmargarine und Süßstoffe uns (und unsere Kinder) nicht viel weitergebracht hat. Wir sind zumindest nicht weniger übergewichtig geworden.

Unserer Meinung nach ist es deshalb auch keine gute Idee, bestimmte kalorienreiche Lebensmittel wie Avocados, Bananen, Nüsse oder Öle wegen ihres hohen Energiegehalts wegzulassen, und stattdessen Lightprodukte oder Produkte mit Zuckerersatzstoffen zu verwenden. Vereinfacht gesagt führt das dazu, dass der Körper nach mehr Essen verlangt. Zum Beispiel, weil der Blutzuckerspiegel stark schwankt (nach einer Spitze folgt wieder ein Tiefpunkt) oder weil der Körper noch keine essenziellen Nährstoffe bekommen hat. Hinzu kommt, dass wir unseren Körper mit unnötigen Zusatzstoffen belasten, mit denen er nichts anfangen kann, die aber verarbeitet werden müssen. Wir sagen also: Ernähren Sie sich lieber mit Nährstoffen, anstatt sich mit (leeren) Kalorien zu füllen. Essen Sie eine Handvoll Nüsse mit mehr Kalorien und vielen nahrhaften Bestandteilen und keine fettarmen Chips, die weniger Kalorien, keine Nährstoffe, aber dafür überflüssige Zusätze erhalten.

Eine weitere Interpretation dieser Regel – die in jedem Fall für Kinder gilt – besagt, dass wir dazu neigen, ihnen ständig Essen anzubieten. Viele Kinder leben von einer Zwischenmahlzeit zur nächsten. Zu jedem Glas Milch gehört ein Keks oder ein Stückchen Schokolade, eine Tüte Chips zum Fernsehen (auch montags), ein Bonbon zur Autofahrt, und immer so weiter. Es schleicht sich ein. Bei den Allerkleinsten ist es ein hervorragendes Mittel, um sie ruhigzustellen, und bevor Sie es merken, ist eine Gewohnheit entstanden.

Nun ist gegen einen Snack zwischendurch hin und wieder nichts einzuwenden, aber ein bisschen Appetit schadet nicht. Dann haben die Kinder auch Lust aufs Essen, wenn es auf dem Tisch steht.

Easy Peasy Familienküche

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