Читать книгу Easy Peasy Familienküche - Claire van den Heuvel - Страница 19
1. ENTSCHEIDEN SIE, WELCHE ART ELTERN SIE SEIN WOLLEN
ОглавлениеIn neun von zehn Fällen haben die Dinge, die Ihnen als Eltern bei der Erziehung im Weg stehen, mit Ihnen selbst zu tun. Auch dann, wenn es ums Essen geht.
Ein Beispiel: Sie sind mit Freunden im Urlaub und jeden Morgen stehen Schokocroissants auf dem Frühstückstisch. Sie sind der Meinung, dass es keine gute Idee ist, damit den Tag zu beginnen, oder Sie wollen Ihren Kindern unbedingt etwas Nahrhaftes geben. Für die anderen Eltern ist es dagegen kein Problem und Ihre Kinder schauen Sie bettelnd an. Sie müssen sich also entscheiden: Lassen Sie es für den Rest des Urlaubs laufen (ist doch gemütlich, Sie wollen nicht „meckern“ oder Ihren Freunden das Gefühl vermitteln, dass sie ihre Kinder total falsch ernähren), oder bleiben Sie bei Ihrem Entschluss?
Und im zweiten Fall: Wie machen Sie das, ohne Ihren Kindern den Spaß zu verderben und den anderen ein schlechtes Gefühl wegen ihrer Essgewohnheiten zu geben?
Wenn Sie Ihrem Kind am liebsten gar keinen Zucker geben würden, es Ihnen aber schwerfällt, mit Kommentaren von außen umzugehen, können Sie bei einem Kindergeburtstag in Schwierigkeiten geraten. Wollen Sie mit der Familie am Tisch essen, aber Ihr Partner findet es viel entspannter, sich vor den Fernseher zu verziehen? Reden Sie darüber.
Kurz gesagt, make up your mind. Nehmen Sie erst den Kampf mit sich selbst auf, bevor Sie Ihren Kindern Grenzen setzen. Das macht das Ganze weniger frustrierend. Sie können dann konsequent sein anstatt streng. Vor allem vom Standpunkt des Kindes aus gesehen ist das ein wesentlicher Unterschied! Zu streng kann als beängstigend und mitunter unberechenbar empfunden werden, Konsequenz hingegen schafft ein Gefühl der Sicherheit. Bei klaren Grenzen weiß das Kind, woran es ist. Auch wenn es im Augenblick nicht bekommt, was es will. Je genauer Sie für sich festlegen, wie Sie zu welcher Frage stehen, desto leichter machen Sie es sich selbst. Claire gibt sich zum Beispiel Mühe, einmal am Tag unbedingt eine frische, selbst gekochte warme Mahlzeit auf den Tisch zu bringen, und wenn es geht, auch zweimal. Zu Hause gibt sie ihren Zwillingen praktisch keinen raffinierten Zucker, aber bei einer Feier oder beim Spielen mit Freunden nimmt sie es nicht so genau. Für Vera ist es wichtig, sich reichlich Zeit für das Frühstück zu nehmen, am gedeckten Tisch, selbst wenn sie dafür um sechs Uhr aufstehen muss. Auch bei ihr stehen so gut wie keine Produkte mit raffiniertem Zucker im Schrank.
Sie bestimmen, was Ihnen wichtig ist. Seien Sie dabei so genau wie möglich. Der Ausgangspunkt: „Mir ist es wichtig, dass meine Kinder gesund essen“, ist ein guter Anfang, muss aber noch klarer formuliert werden. Soll es 100 % zuckerfrei werden oder so zuckerfrei wie möglich? Muss Ihr Kind seinen Teller leer essen, oder wollen Sie, dass es lernt, selbst zu merken, wann es genug hat? Gelten Ihre Regeln nur zu Hause oder auch draußen? Und immer so weiter. Schreiben Sie es notfalls auf, um Ihre Erziehungsmethoden zu überprüfen. Noch einmal: Diese Tipps sollen es Ihnen leichter machen, nicht schwerer! Sie bilden eine Grundlinie, zu der Sie zurückkehren können. Wenn es nicht klappt – einmal, eine Woche, einen Urlaub lang -, ist noch nichts verloren. Reden Sie sich bitte keine Schuldgefühle ein. Klappt es? Super! Aber tun Sie vor allem, was zu Ihnen passt. Mit kleinen Schritten kommen Sie letzten Endes auch ans Ziel. Und zum Schluss: Verlieren Sie Ihr Kind nicht aus den Augen. Manchmal erreichen zu starre Grenzen gerade das Gegenteil.