Читать книгу Die Sanduhr - Claudia Gürtler - Страница 23

Einundzwanzig

Оглавление

Rabenschwarze Verzweiflung überfiel den Doktor, als er begriff, dass er es zu weit getrieben hatte. Einen nicht einmal ansatzweise kooperativen Kollegen wie ihn entbehrte das Forscherteam leicht. Alle würden sie froh sein, den Klotz am Bein los zu werden, sobald die Sonne über den Horizont stieg und das Eis aufbrach. Ja, er musste bald nach Europa zurückkehren, aber er würde ein Stück Ewigkeit mitnehmen.

Zu seinem grenzenlosen Erstaunen hatte die Schneekönigin ja gesagt. Ja, sie würde seine Frau werden. Während des ganzen Fluges berührte er sie kein einziges Mal, aber sie war da und er fühlte sich sicher.

Monatelang fürchtete er nach ihrem stillen Einzug in die Villa, sie könnte dahinschmelzen wie ein arktisches Souvenir. Doch sie verbreitete hartnäckig ihre Kälte in den Zimmern und schuf die Atmosphäre, die der Doktor als „konservierend“ bezeichnete.

Jahrelang blieb alles, wie es war.

„Auch in Davos trugen die lungenkranken Schachspieler Handschuhe“, bemerkte William und hauchte in die Hände. Spätere Gäste der Villa sollten an Frostbeulen leiden oder wegen eiskalter Füsse oft stundenlang nicht einschlafen können.

Erst Schneewittchens Geburt und das Auftauchen von Hans Christian brachten Tauwetter, zögerlich, mit vielen Rückschlägen in arktische Zeiten.

Die Sanduhr

Подняться наверх